[imgr=telefon_XS-470.jpg]telefon_XS-80.jpg?nocache=1317108748343[/imgr]Es ist seit Jahren in aller Munde, doch viele fragen sich: Was ist eigentlich VoIP? Dieser Artikel soll Aufschluss darüber geben.

Einleitung

VoIP steht für „Voice over Internet Protocol“, also „Stimme über Internet-Protokoll“ und ist landläufig auch bekannt unter den Begriffen Internettelefonie oder IP-Telefonie. Im Grunde ist damit gemeint, Telefonanrufe nicht über das herkömmliche Telefon- oder ISDN-Netz, sondern stattdessen über die für Datenübertragung dienenden Infrastrukturen zu leiten. Die Idee dahinter ist es, die Netze so zu konsolidieren und Kosten zu senken.

Wie funktioniert es?

Im Grunde genommen ist für einen Endanwender kein Unterschied feststellbar. So besteht noch immer das gleiche Prinzip des Verbindungsaufbaus (Hörer abnehmen, Wählvorgang und Freizeichen), der Gesprächsübertragung und des Verbindungsabbaus (Auflegen). Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass im Hintergrund keine analoge, leitungsorientierte Verbindung (Also das dedizierte Durschalten einer Leitung zwischen den Teilnehmern) zustande kommt, sondern die Sprachdaten digitalisiert und als Datenpakete über das Internet zum Ziel transportiert werden.

Vorteile

[imgr=260-470.png]260-80.png?nocache=1317109064084[/imgr]Der Hauptvorteil von VoIP liegt in der deutlichen Vereinfachung der Infrastruktur. Anstelle eines separaten Telefonnetzes kann hier einfach die Netzwerkverkabelung (oder auch das WLAN) mitverwendet werden. Dies reduziert den Wartungsaufwand und spart gerade in größeren Unternehmen viel Geld. Des Weiteren bietet die Internettelefonie deutlich mehr Möglichkeiten, was den Funktionsumfang (sog. Dienstmerkmale) angeht: So wird hier zum Beispiel Videotelefonie möglich, es stellt kein Problem mehr dar, bei einem Umzug seine Rufnummer zu behalten und vieles mehr.

Nachteile

167-80.png?nocache=1317108959772Gerade in der Pionierzeit der Internettelefonie litt man noch unter starken Qualitätsproblemen. So kam es beispielsweise besonders dann zu Schwierigkeiten, wenn der Internetzugang beispielsweise durch einen Downloadvorgang ausgelastet war, Verständnisschwierigkeiten und Verbindungsabbrüche waren die Folge. Zwar ist dieses Problem mittlerweile durch QoS-fähige Router (QoS = Quality of Service, eine Methode zur Priorisierung von Datenströmen) beherrschbar, wenn jedoch der heimische DSL-Anschluss ausfällt, ist auch keine Telefonie mehr möglich, die Störungshotline ist also so oftmals nur kostenintensiv über das Handy erreichbar. Zudem ist die Einrichtung einer VoIP-Telefonanlage doch mit erheblichen Kosten verbunden, da die hierfür nötigen Geräte deutlich mehr leisten müssen als herkömmliche Telefone, wie etwa die Kodierung der Sprachdaten.

Und wo bekomme ich das?

Wenn man davon absieht, dass die meisten Netzbetreiber wie etwa die Deutsche Telekom ihre Netze weitestgehend auf die neue Technologie umgestellt haben und man so praktisch unmerklich schon über das Internet telefoniert, gibt es auch ein paar reine VoIP-Anbieter. Die prominentesten unter ihnen dürften wohl Skype und Sipgate sein. Bei beiden Diensten kann man eine Festnetzrufnummer bestellen. Sipgate bietet hier die Möglichkeit, mittels geeigneter Hardware wie etwa einer FritzBox, mit seinem handelsüblichen Telefon über den Internet-Dienst zu telefonieren. Skype hingegen setzt stark auf den PC (als sogenanntes „Softphone“), es sind aber auch Skype-fähige Endgeräte und Smartphone-Apps zu haben, über die man sogar Videoanrufe tätigen kann. Bei beiden Anbietern fallen netzintern keine Kosten an, sofern man über eine Datenflatrate verfügt.

Fazit

handy_urlaub_XS-200.bmp?nocache=1317109228345Der Internettelefonie gehört die Zukunft, hilft sie doch, langfristig Kosten zu sparen und neue Funktionen zu bieten. Die Kinderkrankheiten des Systems sind mittlerweile beseitigt und es tummeln sich viele Anbieter auf dem Markt. Es ist vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis VoIP dem „Plain Old Telephone System“ endgültig den Rang abgelaufen hat und auch in den letzten Haushalten Einzug hält.