Frisch vom Gabentisch – der E-Book-Reader Amazon Kindle WiFi. Laut Angaben des Online-Händlers wurde vorn vor Weihnachten wöchentlich rund eine Million Kindles verkauft. Eines davon ist hier in Berlin beim Supportnet gelandet. Unser Testgerät wurde nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt, sondern war ein privates Geschenk.
Einleitung
Mit knapp 100 Euro ist das Amazon Kindle WiFi das preisgünstigste Modell der aktuellen Reader-Reihe. Im Lieferpaket (löblicherweise komplett aus Pappe und somit umweltfreundlich) findet sich neben dem E-Book-Reader selbst ein Verbindungskabel, welches per USB an den Computer und per Micro-USB an den Kindle angeschlossen wird. Es dient zum Aufladen der Batterie und bei Bedarf auch zum Übertragen von Inhalten.
Letzteres wird aber üblicherweise durch die WiFi-Internet-Verbindung erledigt. Amazonsetzt dabei auf eine Technologie namens „Whisperless“. Im Test hat dies einwandfrei funktioniert: ob E-Books, Tageszeitung oder PDF-Dateien – neu bestellte „Druckwaren“ oder privat per E-Mail zugesandte Dokumente waren innerhalb von Sekunden auf dem Reader verfügbar.
Einfache Bedienung des Readers im Test
Durch die Funktionen des Geräts hangelt man sich per Tasten: neben seitlich angebrachten für das Vor- und Zurückblättern sind unten auf dem Kindle Tasten für die Menüsteuerung angebracht. Das Bedienungskonzept erschließt sich intuitiv, wirkt durchdacht und hat uns im Test überzeugt. Hier merkt man, dass Amazon bereits über einige Jahre Erfahrung mit E-Book-Readern verfügt.
Dies wird auch bei der Anzeige deutlich. Das Amazon Kindle WiFI stellt Schrift, Grafik und Fotos per E-Ink (elektronischer Tinte) dar. Die Technologie ist sehr stromsparend, da das Bild nur beim Umblättern von Seiten erneuert wird. Die Dauerdarstellung eines Motivs hingegen verbraucht keinen Strom. Auf dem matten 6-Zoll-Display (15 cm) flackerte im Test nichts, Schrift erscheint gestochen scharf, Illustrationen zudem in Grautönen. Die technischen Daten des Reader-Bildschrims sind mit 600 x 800 Pixel bei 167 dpi und 16 Graustufen angegeben.
Speicher für mehr als 1.000 E-Books
Der für Inhalte verfügbare Speicherplatz des Readers wird von Amazon mit 1,25 GB beziffert – Platz genug für mindestens 1.000 E-Books. Mit 170 Gramm liegt das Kindle WiFi angenehm leicht in der Hand, mit nur 8,7 Millimeter Dicke ist es deutlich dünner als ein Ultrabook. Und ein Vergleich der „dünnen Flunder“ mit dicken Buchrücken ist ohnehin wenig sinnvoll.
Eingebauter Browser im Test
Übrigens lässt sich das Amazon Kindle WiFi nicht nur zum Lesen von E-Books und Dokumenten nutzen, sondern auch als einfacher Webbrowser. Unter dem Menüpunkt „Experimentell“ kann der Browser angewählt werden. Typische Seiten wie Wikipedia, Google oder auch Spiegel Online sind bereits als Lesezeichen hinterlegt. Das Surfen in Grautönen und per Vergrößerungs-Lupe war im Test zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch mehr als nur ein reines Gimmick – eine Internet-Verbindung natürlich vorausgesetzt.
Fazit
Selbst nach einer Woche intensiven Gebrauchs (mehrere Stunden täglich) musste das Kindle-WiFi noch nicht nachgeladen werden. Batterieleistung und Lesespaß auch bei schwierigen Lichtverhältnissen überzeugten im Test. Dazu kommen von Amazon ein breites Angebot von E-Books und ein erprobtes, einfaches Bedienungskonzept. Wer eine Alternative zu Bücherstapeln sucht, liegt beim Kindle WiFi sicherlich richtig. Wer einen E-Book-Reader auch zum Arbeiten benutzen will, sollte das etwas teurere Kindle mit eingebauter Tastatur und 3G-Modul in Erwägung ziehen.
Tipp
Gerade aktuelle E-Books oder Fachliteratur ist nur selten deutlich preiswerter als die gebundenen Ausgaben. Eine Möglichkeit, um dennoch Geld zu sparen, wäre, dem MexxBooks-Buchclub beizutreten. Wie das funktioniert, steht hier.
Und nun das Video zum Supportnet-Test des Amazon Kindle WiFi:
Auch prima, Jakob. Der Trailer ist auch schick.
Weiter so!
Grüsse
Hallo Sonicmindwarp,
danke für das Lob. Uns gefällt der neue Trailer auch richtig gut.
Freundliche Grüße,
Jakob
Hi, gutes Bescheinungsvideo.
Es gibt noch ein paar Pferdefüße, wie ich finde, die aus dem "Das Gerät ist gut" ein "Das Gerät wäre gut" machen.
1.
Man schaue sich die 1-Punkt-Rezensionen bei Amazon an; da wird von massiven Problemen in Sache Buchkauf im Ausland berichtet.
2.
Ich sehe gerade den Part mit den eigenen PDF-Dateien; hier bekomme ich den Eindruck, daß eine echte Anpassung nicht gegeben ist; die Beispiel-PDF scheint auf den ganzen Screen eingepasst uzu werden, oder anderes: der ganze Screen zeigt wohl eine DIN-A4-Seite an. Dadurch wird die Schrift sehr klein.
Kann man das auch vergrößern? Wenn ja, dürfte am Ende eine PDF-Zeile nicht mehr in eine Screen-Zeile passen; ein Drehen um 90° wäre hier sinnvoll gewesen.
3.
Womit wir beim nächsten Punkt sind, eigene Dateien, die ich offensichtlich NICHT offline auf den Kindle schicken kann, sondern nur per Umweg über das Netz – und dann wird noch eine Anpassung gemacht. Und das alles nur, weil das Teil keine Schnittstelle zu Speichermedien zu haben scheint (korrigiert mich, falls ich mich da irre, aber der USB scheint ja nur zum Aufladen gedacht zu sein, obwohl ich mir das nciht vorstellen kann)
Also geht meine Privatedatei durch was weiß ich wieviele Hände, bevor ich sie wiederbekomme; im Zuge der Websicherheitsgedanken ein absolutes Unding und für mich ein NoGo.
Mein Fazit: ein schickes Gerät, welches, vom fehlenden Colormodus mal abgesehen, perfekt wäre, wäre es nicht so aufdringlich internetabhängig. Es folgt damit der Unsitte, immer und überall online sein zu "müssen".
Es würde meine Bücherschränke deutlich reduzieren können, zwar müsste ich alles neu kaufen, aber der Platzsparfaktor wäre immens.
Hallo Edit – drei Mal gelesen und … grrr.
Beschreibungsvideo sollte das oben heißen …
Also ein Kontra-Messi Gerät ;-)
Öhm …. jo ;)
Hallo Lou Zipher,
schön, dass das Video gefällt. Und Danke für die Nachfragen:
– also, man kann über das USB-Kabel auch Bücher, Texte etc. übertragen und das WiFi deaktivieren. Die Bücher werden auch auf dem Kindle abgleget, eine ständige Internet-Verbindung ist also nicht notwendig. Mir scheint die WiFi-Lösung aber sehr komfortabel.
– Bücheinkauf im Ausland haben wir bisher nicht testen können
– PDFs (wie auch Bücher und andere Texte): lassen sich sowohl an den Bildschirm anpassen als auch bis 300 Prozent zoomen. Auch die Ausrichtung lässt sich auf hoizontal bzw. vertikal umschalten, ganz nach Belieben.
– Colourmodus: Ist zum Lesen von Texten meines Erachtens nicht notwendig – wir werden aber demnächst noch weitere E-Book-Reader testen können.
Hoffentlich sind die Fragen soweit beantwortet.
Freundliche Grüße,
Jakob
Hi, thx für die ausführliche Antwort.
Zum Punkt Farbe, das nannte ich nur, weil ich u.a. Perry-Rhodan-Fan bin und die Cover dann auch in Farbe hätte genießen wollen; nicht wirklich wichtig, eher ein i-Tüpfelchen :)
Zu eigenen PDF: in den Rezensionen wurde das auch genannt; PDFs sind insgesamt klein, man kann es zoomen, mu´ß dann aber hin und her wischeln, weil die Breite nicht ausreicht.
Nicht genannt wurde allerdings, daß man die Ausrichtiung ändern kann.
Schön auch, daß man eigenes per Kabel rüberschaufeln kann; wie geht das eigentlich; da ja kaum was dabei ist, müsste der Kindle ja als … Standardlaufwerk, SD-Karte oder sowas erkannt werden – ohne weitere Treiber.
Zum Auslandkauf: klar fliegt man nicht mal eben in die USA etc., um sowas zu testen; aber der genannte Bericht war doch nciht unwichtig für die, die ihr Kindle mitnehmen und extrem nutzen wollen.
Auf die anderen Tests freu ich mich schon :)