01-Google-Logo-200.jpg?nocache=1327588388289Die neue Datenschutzbedingungen bei Google treten ab dem 1. März 2012 in Kraft

Neu wird dann sein, dass alle Datenschutzbestimmungen der über 70 verschiedenen Google-Dienste zu jeweils nur noch einer Datenschutzbestimmung und Nutzungsbedingung zusammengeführt werden.

Was bedeutet das nun für den Nutzer?

Erst mal eine Vereinfachung, aber was ändert sich mit den neuen Datenschutzbedingungen? Das zeigt Ihnen Supportnet in diesem Tipp.

Google nimmt sich mit den neuen Bestimmungen das Recht, sämtliche Daten, die über die verschiedenen Dienste wie Mail, Suche, Maps … gesammelt werden, zusammenzuführen und diese für Unternehmenszwecke zu nutzen.

Dies kann einmal zur Verbesserung der Suchergebnisse führen, wenn man zum Beispiel nach „Golf“ sucht, kann Google über die früheren Suchen oder die Aktivitäten bei Google+ entscheiden ob man sich für den Sport Golf interessiert oder das Auto meint. Das klingt erst mal interessant und hört sich wie eine Verbesserung für den Benutzer an.

Auch könnte Google über das Android Handy die Position bestimmen und ein von einem Google+ Freund empfohlenes Restaurant bei der Suche nach etwas Essbarem weiterhelfen.

So verkauft Google die neuen Nutzungsbedingungen auch auf seiner Seite:

https://www.google.com/intl/de/policies

Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass Google alle Daten unter anderem auch die Chats über Google Talk, E-Mails über Googlemail usw. auswertet und zusammen führt.

Im offiziellen Video zum Thema:

No YouTube Video ID Set

wird dann ja auch erklärt, dass man bei Google Talk, dem Chat Dienst, eine Option „Privat“ benutzen kann, bei der dann der Chat nicht gespeichert wird. Was im Gegenzug natürlich bedeutet, dass auch bei Google Talk wie bei Facebook sogar die Chats in der Standardeinstellung gespeichert und ausgewertet werden.

Man sollte mit seinem Liebesgeflüster also in den großen Chats in Zukunft etwas vorsichtiger sein und an die Nutzungsbedingungen des Suchmaschinengiganten denken.

Neu ist nicht die Erfassung der Daten, sondern das Zusammenführen und Auswerten der gesamten Daten zu einer Person.

Google hat damit auch die Möglichkeit geschaffen, das Surfverhalten außerhalb der Googledienste zu seinen Daten zusammenzuführen. Google ist einer der größten Werbetreibenden auf dem Planeten und ist mit seinem Adsense Programm auf fast allen großen Webseiten vertreten. Ist man also mit seinen Googleprofil eingeloggt und surft mit dem gleichen Browser andere Webseiten an, dann kann Google das Surfverhalten auch mit den Personen verbinden.

Das Unternehmen schreibt in seinen neuen Datenschutzbestimmungen:

„Wir erfassen möglicherweise Informationen über die von Ihnen genutzten Dienste und die Art und Weise, wie Sie diese nutzen, beispielsweise wenn Sie eine Website besuchen, auf der unsere Werbedienste verwendet werden oder wenn Sie unsere Werbung und unsere Inhalte ansehen und damit interagieren. Derartige Informationen beinhalten:“.

Damit hat Google die rechtliche Möglichkeit geschaffen, das Surfverhalten einer bei Google angemeldeten Person zuzuordnen. Also auch Ihr Surfverhalten zu tracken.

Was kann man dagegen tun?

Widerspricht man den neuen Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen von Google, bleiben einem nicht mehr viele Dienste übrig, die man benutzen kann. Ohne die Zustimmung funktionieren künftig nur noch die Suche und Youtube.

Man kann aber auch über verschiedene Einstellungen genau festlegen, welche Daten man für die Nutzung durch Google herausgeben möchte. Hier ein paar Tipps im Supportnet-Video:

No YouTube Video ID Set

Google bietet selber eine ganz gute Übersicht an, von welchen Diensten Daten von einem erfasst werden. Auf der Google Dashboard Seite https://www.google.com/dashboard kann man sich anschauen, welche Dienste man benutzt und bei einigen auch Einstellungen zum Datenschutz ändern.

Unter http://www.google.com/ads/preferences/?hl=de, dem Anzeigenvorgaben-Manager von Google, kann man zum Beispiel gesammelte Vorlieben, die für die Anzeige von passender Werbung schon gesammelt wurden, löschen.

Auf der Seite http://www.networkadvertising.org/managing/opt_out.asp kann man sich von den Werbecookies befreien. Einfach auf den Button „Select all“ klicken und dann auf „Submit“ klicken. Damit entledigt man sich gleich allen Werbe-Cookies, die man sich bis dahin eingefangen hat, auf einmal. Das muss man natürlich für jeden benutzen Browser extra machen.

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Benutzt man diese Seite, bekommt man erst mal eine Liste von allen schon gesetzten Tracking-Cookies angezeigt. Für diese Trackin-Cookies werden dann für die angegebenen Werber „Ersatzcookies“ gesetzt. Diese ersetzen das Tracking-Cookie des Werbers mit einem Opt-Out Cookie. Ab diesem Zeitpunkt halten sich die Werbenetzwerke wohl daran, kein erneutes Tracking-Cookie mehr zu setzen.

Andere Dienste, die über Cookies gesteuert werden, wie z.B. Googlemail, werden davon nicht beeinflusst.

So kann man sich mit etwas Aufwand gegen die neuen Datenschutzbestimmungen, zumindest was das Tracking des Surfverhaltens angeht, wehren.

Die einzigen vollständigen Lösungen wäre sonst das Surfen im "Private"-Modus oder Cookies gar nicht mehr zuzulassen. Damit kann man aber viele Dienste nicht mehr nutzen.

Drüben bei den News hat Jakob die neuen Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen kommentiert.

Das Google-Kompendium von Supportnet finden Sie hier.