Moin Fabian,
was hast du erwartet? Dass die beiden sich nicht fetzen werden, hatten sie vorher angekündigt und dass sie 4 Jahre gemeinsame Politik und Arbeit nicht unbedingt schlechtreden werden, war auch klar. Was sie anders machen wollen wenn sie in einer anderen Koalition das Sagen haben, wurde in wichtigen Punkten auch dargelegt, fragt sich nur, inwieweit die jeweiligen Juniorpartner das dann wieder verbiegen können. Bzw. sich hinterher 'ganz überraschend' herrausstellt, dass die Realität das Eine oder Andere nun doch nicht zulässt und da hatte Frau Merkel beim Thema Steuern für mich ein erhebliches Glaubwürdigkeitsproblem.
Ansonsten waren sich beide nicht sicher, dass es mit ihren jeweiligen Wunschkoalitionen auch tatsächlich klappen wird und das hat wohl auch die Form des Umganges miteinander bestimmt. Wobei in solch einem Fall die SPD die besseren Karten hätte, denn ihr stünde dann vermutlich jederzeit die Option eines Ausstieges aus einer großen Koalition und ein Rot-Rot-Grün-Bündnis offen, auch wenn das offiziell für den Bundestag jetzt noch ausgeschlossen wird. Und das könnte bereits nach der Landtagswahl in NRW (Mai 2010) passieren. Steinmeier hat in der SPD keine vergleichbare Machtposition wie Merkel in der CDU, wenn sich seine Genossen plötzlich anders besinnen, müsste er nach deren Pfeife tanzen oder gehen.
Insgesamt wirkte Steinmeier auf mich souveräner, bei Merkel hörten sich Vieles wie auswendig gelernt an und erst am Ende des 'Duells' wirkte auch sie lockerer.
Bei dieser ganzen Veranstaltung gab es nur einen, der sich unbedingt profilieren wollte, das war der Kasper von der ARD.
Gruß
Kalle