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Gefragt in Plauderecke von
hallo leute
ich habe samstag abend viel getrunken und habe mich leider ans steuer gesetzt und ein autounfall gemacht bin an einem parkeden auto rein gefahren...keine personen oder so umgefahren
habe bei der polizei keine aussage gemacht!!

was wird jetzt mit mir passiern??
mit welchen straffen kann ich rechnen??
was wird aus mein führerschein??
ich brauch es um zu arbeiten!!!
was kann ich tun???
gibt mir paar tips
Ps. ich weiss ich habe scheisse gebaut

19 Antworten

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Beantwortet von Experte (6.4k Punkte)
Hallo,

Du bist nicht zu beneiden...
Ich gehe mal davon aus, dass Du kein Fahranfänger und nicht mehr in der Probezeit bist.

Laut Bußgeldkatalog (neu/härter seit 1.2.2009)
(http://www.bmvbs.de/-,302.1494/Bussgeldkatalog.htm)
gelten allgemein folgende Geldbußen bei

Drogen und Alkohol am Steuer
500 € (erster Verstoß)
1000 € (zweiter Verstoß)
1500 € (dritter Verstoß)

Spezielle Strafen für Alkohol am Steuer sind in Deinem Fall laut Bußgeldkatalog (vermutlich zusätzlich zur "allgemeinen Geldbuße") (http://www.bmvbs.de/-,302.1494/Bussgeldkatalog.htm#3)
bei Verursachung eines Unfalls ab 1,1 Promille:

- 7 Punkte
- Geld- oder Freiheitsstrafe (bis 5 Jahre)
- Entzug der Fahrerlaubnis

Ich glaube kaum, dass Du eine Freiheitsstrafe zu erwarten hast (da kein Personenschaden erfolgte), aber eine Geldstrafe auf jeden Fall, und mit "vermutlich zusätzlich" meine ich, dass die Geldstrafe wahrscheinlich zu den 500 € dazu kommt. (Ich habe mal jemanden getroffen, der mir erzählt hat, dass er wegen über 2 Promille am Steuer (ob Unfall oder nicht weiss ich nicht mehr, glaube aber er hatte keinen Unfall) ca. 1800 € Strafe zahlen musste).

Zusätzlich zu den Strafen wirst Du sämtliche anfallenden und angefallenen Kosten übernehmen müssen, wie zum Beispiel Kosten für Blutuntersuchungen (Kostenpunkt um die 250 €, meine ich).

Der Führerschein wird Dir entzogen werden.
Da kommt man mit der Begründung "Den brauche ich aber beruflich" nicht sehr weit, denn dann wird man Dich fragen, warum Du ihn überhaupt riskiert hast. Und auf diese Frage gibt es wohl keine "richtige" Antwort...

Also wenn Du den Führerschein brauchst, bleibt Dir nur eine Möglichkeit:
Alles Notwendige tun, um ihn wiederzubekommen! Was das im Einzelnen ist, kann ich Dir nur ungefähr sagen, das hängt wohl auch davon ab unter welchen Bedingungen Deine Fahrerlaubnisbehörde Dir den Führerschein wiedergibt, bzw. gewillt ist, ihn Dir wieder ausstellen zu lassen (das muss in Berlin ausgestellt werden, dauert nach Beantragung 2 Monate und kostet etwa 200 €). Ich glaube, dass wenn Du Dir zuviel Zeit lässt mit dem Abstinenznachweis (siehe unten), musst Du den Führerschein komplett neu machen (nach 2 Jahren oder so).

Du wirst einen Alkoholabstinenz-Nachweis (Abstinenz-Check) erbringen müssen, also Bluttests machen müssen, aus denen hervorgeht, dass Deine Blutwerte in Ordnung sind. Bei Alkohol dauert das mindestens ein halbes Jahr eventuell auch 1 Jahr. In der Zeit sind Deine Chancen auf einen Führerschein gleich null. Fahren ohne Führerschein ist eine Straftat und kann mit 5000 € bestraft werden (oder mit Freiheitsstrafe, glaube ich).

Nach meiner Info war bei Alkohol immer ein Bluttest notwendig, aber ich habe gerade gelesen, dass der TÜV Süd neuerdings auch einen Urin-Test als Abstinenz-Check anbietet. Je nach Dauer, bei 6 Monaten 4 Urin-Tests, bei 12 Monaten 6 Urin-Tests, wird man entweder 24 h vorher angerufen oder 48 h vorher angeschrieben und muss eine Urin-Probe abgeben. (Kosten hierbei sind mir nur für Drogentests bekannt, 89 € pro Test). Mit den Urintests kann der Alkoholkonsum aber nur bis zu 3 Tagen nachgewiesen werden, daher könnte es durchaus sein, dass Du Bluttests machen musst (ca. 250 € pro Test).
(http://www.tuev-sued.de/fuehrerschein_pruefung/5._abstinenz-check_oder_drogenscreening/alkoholabstinenz_nachweisen)

Mit erfolgreichem Abstinenz-Check kannst Du Dich dann zur MPU anmelden, den Preis hierfür bei einem Führerscheinentzug wegen Alkohol kann ich Dir nicht genau sagen, aber der dürfte bei ca 730 € liegen).

Möglicherweise musst Du auch eine Gruppe besuchen, die auf den Wiedererhalt des Führerscheins hinarbeitet (zB ein Angebot vom TÜV). Ob das Pflicht ist weiss ich nicht, aber der oben erwähnte Typ mit dem ich mich unterhalten habe, hat eine solche Gesprächsgruppe besucht (und dafür 600 € bezahlt). Er fuhr schon seit 1 Jahr mit der Bahn...

Hier ein paar Links als Information zur MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung):
http://www.tuv.com/de/rund_um_die_mpu.html
http://www.tuev-nord.de/de/MPU_1873.htm
http://www.tuev-sued.de/fuehrerschein_pruefung/mpu/vorab_informieren
http://www.tuev-hessen.de/e27/e1063/index_ger.html

Angebote wie "Komplettpaket : Bestehen Sie die MPU" (für 4000€) sind unseriös und mit Vorsicht zu geniessen...

Auch einen EU-Führerschein für 2000 € zu machen (zB. in Polen) bringt nichts mehr, da er nicht mehr in Deutschland anerkannt wird.

Der TÜV bietet (auch kostenlose) Informationsveranstaltungen an, in denen man sich informieren kann, wie man seinen Führerschein wiederbekommt. Oder man macht einen Termin für ein Einzelgespräch mit einem Verkehrspsychologen (beim TÜV), kostet so um die 67 € für 45-60 Minuten. Da kann man dann Fagen stellen und wird über den Ablauf einer MPU informiert. Aber besser erstmal die kostenlose Info-Veranstaltung besuchen...

Aber Vorsicht: Es könnte sein, dass die Fahrerlaubnisbehörde einen Termin festsetzt, bis zu dem man ein positives MPU-Gutachten vorlegen soll, oder man bekommt den Führerschein entzogen. Das erweckt den Eindruck, man könnte einfach einen Termin für die MPU machen und wenn man dann ein positives Gutachten bekommt ist alles wieder in Ordnung...Aber ohne einen entsprechend langen Abstinenz-Nachweis bekommt man kein positives Gutachten!

Also alles in allem dürftest Du vermutlich mit 3000 € - 5000 € Kostenaufwand alleine für Geldbußen, Untersuchungskosten und Gebühren rechnen. Dazu kommen eventuell Kosten für Zeitfahrkarten der öffentlichen Verkehrmittel, ein wesentlicher Zeitverlust, ein enormer Verlust an Komfort, evt. erhebliche Einschränkungen im Beruf und Privatleben, Einkaufen mit Bussen und Bahnen und und und...

Eventuell kann Dir noch ein Anwalt helfen, glaube ich aber nicht, weil Alkoholvergehen im Strassenverkehr eigentlich klar geregelt sind (im Unterschied zu Drogenvergehen). Aber man kann sich wohl beim Amtsgericht einen "Schein" holen oder einen "Antrag stellen" der einem 1h kostenlose Rechtsberatung bei einem Anwalt gewährt, wie das jetzt genau heisst, weiss ich aber nicht.

Viel Glück, Kopf hoch, alles halb so schlimm, auch wenn es erstmal das Ende der Welt bedeutet und man sich kaum eine grössere Einschränkung im Leben vorstellen kann...Das wird Dir eine Lehre sein...oder auch nicht...

Hab' ich nochwas vergessen? Kann sein, frag einfach nach...

mfg, sup2010
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Beantwortet von Experte (6.4k Punkte)
Sorry, doch noch was vergessen:

Die Schäden die beim Unfall entstanden sind wirst Du vermutlich selber tragen müssen, da Versicherungen in dem Fall (Alkohol am Steuer) nicht zahlen, ausser Du hast ne super Versicherung...

Ein Bekannter von mir (nicht der aus dem vorigen posting) hat auch mal einen Unfall fabriziert, da war unter anderem auch Alkohol beteiligt, und er hatte noch 600 € zu bezahlen (für den Unfallschaden, meine ich). Aber er ist umgezogen, nur ein paar Strassen weiter, und da hat er es verpeilt die 600 € zu zahlen. Nach einem halben Jahr stand die Kripo vor der Tür "entweder Sie zahlen jetzt sofort die 600 € oder wir nehmen sie mit in Haft"... Er hat mir erzählt, dass er einen Kumpel anrufen konnte (mit dem einen Anruf den er in Haft hatte) der mit 600 € vorbei kam... nur zur Info.

mfg, sup2010
0 Punkte
Beantwortet von lutz1965 Profi (18.9k Punkte)
Hallo

ich persönlich würde mir einen Anwalt suchen....

Gruss

Lutz
0 Punkte
Beantwortet von merlin59 Experte (2.8k Punkte)
Moin,

Du bist nicht zu beneiden...

Aber auch nicht zu bedauern!

Wer sich mit Alk im Blut - egal, wieviel - ans Steuer setzt, beweist damit, dass er nicht genug Verstand zum Führen eines Fahrzeugs besitzt.
Es mag sich radikal anhören, doch jemand, der unter Alkohol-/Drogeneinfluss fährt, sollte meiner Meinung nach für den Rest seines Lebens zu Fuß gehen müssen.

Das parkende Auto hätte genau so gut ein Mensch sein können.

Für sowas kann ich keinerlei Entschuldigungsversuche akzeptieren.

Merlin
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Hi feko,

Ar*schkarte kann man da leider sagen. Ich kann Sup2010's Aussage nur bestätigen.

Vor etwa 2 Jahren hatte ein Feuerwehrkamerad die unbändige Lust, trotz vorheriger Gartenfete mit zum nächtlichen Einsatz zu kommen. Wie es der Teufel so will, auf der Rückfahrt vom Gerätehaus nach Hause hält ihn die Polizei an (vermutlich ist er beim Einsatz einem Polizisten schon aufgefallen). Ergebnis 1,8 (ist ja mehr als bei dir).

Das Resultat war 8 Monate Führerscheinentzug und irgendwas um die 1000 € Strafe.

Als er im Sommer letzten Jahres immer noch mit dem Fahrrad kam, habe ich mal nachgefragt und mir ähnliches berichten lassen, wie oben beschrieben. Alles in allem hatte er 20 Monate keine Fleppen und der "Spaß" hat insgesamt über 4000 € gekostet!

Ich bin zwar selbst ein rigeroser 0,0-Verfechter und finde Alkstrafen gut, aber darüber war ich dann doch erstaunt - so krass hatte ich das noch nie gehört. Wahrscheinlich erzählen es auch viele aus Scham nicht!

Aber sieh es doch mal von der positiven Seite, da du bestimmt kein Bischoff bist, bleibt dir wenigstens der Medienrummel erspart! Und 1,1 liegt nach meiner Meinung unter der Grenze für strafbare Handlung, da könnte es auch etwas glimpflicher abgehen.

Gruß FR
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
@merlin

Aber auch nicht zu bedauern!

Stimmt!


Wer sich mit Alk im Blut - egal, wieviel - ans Steuer setzt, beweist damit, dass er nicht genug Verstand zum Führen eines Fahrzeugs besitzt.

Stimmt auch!


Das parkende Auto hätte genau so gut ein Mensch sein können.

Absolut richtig!


Für sowas kann ich keinerlei Entschuldigungsversuche akzeptieren.

Das stimmt leider nicht.

Wenn jemand wirklich ehrlich Reue zeigt und sein zukünftiges Verhalten ändert, dazulernt und auch wirklich "aus Schaden klug wird", dann sollte man auch eine Entschuldigung akzeptieren und ihm (nach Verbüßung einer gerechten Strafe) eine Chance geben. Das ist keinesfalls ein Freibrief für psyschisch Kranke, Serientäter, Vorsatztäter und andere Unbelehrbare! Niemand ist unfehlbar und jeder ist dankbar für eine angenommene Entschuldigung. Oder hast du noch nie was geklaut, bist fremd gegangen, hast eine rote Ampel übersehen, unter Alk Fahrrad gefahren, gerade noch den Überholvorgang geschafft, blau gemacht, jemanden geschlagen ... . Da sind auch Sachen dabei, die eventuell eine Person schädigen oder töten könnte! Denk mal darüber nach.

Gruß FR
0 Punkte
Beantwortet von merlin59 Experte (2.8k Punkte)
@FR:

Leider ist einer meiner Freunde durch einen angetrunkenen Autofahrer getötet worden.

Solche Erlebnisse tragen sehr stark dazu bei, die Meinung zu prägen.
Seit dem habe ich für selbstverschuldete Bewusstseinstrübungen im Strassenverkehr, sei es durch Alkohol oder andere Substanzen, null Verständnis.

Merlin
0 Punkte
Beantwortet von roko Experte (1k Punkte)
Ich bezweifle überhaupt, dass diese Story wahr ist.

Für mich ist das das Gleiche wie "Freundin weg, Freund weg, Liebeskummer, Zungenkuss, Wie geht das beim ersten Mal? ... usw. usw."

Zu beobachten ist doch, dass es immer (und zwar fast ausnahmslos) Nicks sind wo der Unterstrich fehlt, die solch phantasievolle Geschichten erzählen.
Von hier seit Jahren mit festem Nick etablierten Mitgliedern, habe ich so etwas noch nicht gelesen.

Wie naiv muss man eigentlich sein, dass man sich für Verfehlungen im Straßenverkehr Ratschläge in einem Computer-Koch- und Spiele-Forum holt ?

Mal seh`n, ob wir weiterhin von Dir hören, um uns über die weiteren
polizeilichen und Rechtsanwalttätigen Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten ;-))
Denn das ist ja wohl das Mindeste, was wir von Dir erwarten dürfen.

Wahrscheinlicher wird aber sein, dass wir gar nichts mehr von Dir hören.
Wie die meisten übrigens, die hier Fake-Geschichten erzählen.
Das sollte einem schon zu denken geben.

Schade für die Mühe von @Supporter2010, aber die hat er sich in meinen Augen umsonst gemacht.

gibt mir paar tips


Hör mit dem Geschichtenerzählen auf und werd erwachsen.

Und verinnerliche Dir mal den tieferen Sinn der Antwort von @Merlin59.
Recht hat er.
Vieleicht passiert`s ja wirklich mal.


mfg
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
War mir schon klar, dass deine Meinung nicht von ungefähr kommt, trotzdem sollte man zwischen Null Tolleranz für einen aktuelles Vergehen und dem möglicherweisen ehrlichem Reue- und Änderungsverhalten unterscheiden, auch wenn es manchmal schwer fällt.

Leider ist es aber so, dass genau diese ehrliche Reue scheinbar ziemlich selten vorkommt. Viele diere Ich-Menschen sind unbelehrbar, klagen sich mit einem guten Anwalt raus, machen auf Hartz4 um nicht zahlen zu müssen, saufen weiter, holen den Schein in Polen bzw. fahren ohne, oder oder... alles auf Kosten der Opfer und der Gesellschaft!

Es soll aber trotzdem schon andere gegeben haben. Manche solcher Täter arbeiten später selbst im Rettungsdienst, in der Notfallseelsorge, in der Suchtprävention, dem weißen Ring (Opferhilfe) oder sonstwo. Sicher im Wissen, eigentlich nichts wieder gut machen zu können versuchen sie doch andern zu helfen oder zukünftig sowas zu verhindern. Und selbst wer diese Kraft und diesen Mut nicht aufbringt, kann eine Entziehung machen und jahrelang trocken bleiben, arbeiten gehen um seine Strafe zu auch Schadenersatz zu zahlen und seine Kinder zu "besseren" Menschen erziehen. Oder soll er sich nach deiner Meinung selbst den Strick nehmen, weil er sein Leben für immer und ewig verwirkt hat? Und vielleicht gehört feko44 zu den ehrlich Bereuenden, wer weiss?
0 Punkte
Beantwortet von merlin59 Experte (2.8k Punkte)
Oder soll er sich nach deiner Meinung selbst den Strick nehmen, weil er sein Leben für immer und ewig verwirkt hat?


Nein, nein, so war das nicht gemeint. Ich bin auch nicht für so drastische Strafen wie 20 Jahre Knast oder lebenslanges Zahlen (was in manchen Fällen jedoch zwangsläufig daraus resultiert).

Nur - ein Fahrzeug führen sollte so jemand nie wieder dürfen!
Zu seiner eigenen genauso wie auch zur Sicherheit der Allgemeinheit.

Wir leben in einer derart aufgeklärten Informationsgesellschaft, dass selbst dem Dümmsten die eventuellen Folgen von Alkoholfahrten, Raserei etc. klar sein dürften.

Ein motorisiertes Fahrzeug ist nun mal kein Spielzeug, sonder kann sich in den falschen Händen zu einem sehr gefährlichen Instrument entwickeln.

Merlin
...