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Gefragt in Plauderecke von Experte (1.9k Punkte)
Heute kam mal wieder Werbepost.

Und das Schöne daran war: in dem Adressfeld war vermerkt, woher der Werber die Adresse meiner Mutter hatte.

Ergo hat der Werber die Adresse von der Firma, wo meine Mutter ausschließlich auf realschriftlichem Weg bestellt, gekauft.

Nun muß ich mal sehen, ob da nicht auch ein winziger Zusatz zu lesen ist, für den man ein Elektronenrastermikroskop braucht, ob sie dem zugestimmt hat (ohne es zu wissen; 85-jährige sehen nicht ganz so gut wie junge Kaninchen).

Wenn nicht, mal die Frage: kann ich der Verkaufsfirma eine Rechnung stellen? Gibt die Gesetzeslage, die sich mehrfach geändert hat, so etwas her? Denn sie verdient ungefragt und unerlaubt (davon gehe ich aus) Geld mit unseren Daten.

8 Antworten

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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo Lou,

irgendwo im Kleingedruckten wird es schon stehen und noch kleiner gedruckt auch ein Hinweis, dass der Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte widersprochen werden kann. Damit wäre die Sache mit dem Adressenverkauf auch legal. Oftmals wird das sogar über die 'Datenschutzbestimmungen' geregelt, indem man versichert, dass die Daten nur innerhalb des Unternehmensverbundes erfasst und nur dann an Dritte weitergegeben werden, wenn das zur Erbringung der Dienstleitung erforderlich ist. Unter welchen Umständen das erforderlich ist, wer diese Dritten dann sind und wie deren Umgang mit den 'überlassenen' Daten geregelt ist (oder auch nicht), erfährt man natürlich nicht.

Am Schlimmsten treibt es hier meiner Meinung nach die Deutsche Post (ca. 30 % im Eigentum des Bundes). Hier sind ja nicht nur die Absender 'Kunden' da sie eine Dienstleistung (Zustellung eines Briefes) bei der Post in Auftrag geben, sondern auch die Empfänger werden in der Adressdatei verewigt. Dagegen hast du keine Widerspruchsmöglichkeit und diese Adressen werden dann durch eine Tochterfirma kommerziell verwertet. Bei diesem 'Service' sind dem Absender der Werbepost mitunter noch nicht einmal die jeweiligen Empfängeradressen bekannt, der gibt nur die Rahmenbedingungen für den Empfängerkreis vor.

Ich habe schon vor Jahren die zwar korrekt adressierte, aber unerwünschte Werbepost erheblich ausgedünnt. Adressfeld durchgekreuzt, daneben groß und deutlich 'Annahme verweigert - unfrei zurück' und ab in den nächsten Briefkasten. Dabei wird jedesmal Rückporto beim Absender fällig und das ist eigentlich die schnellste Methode aus dessen Verteiler gestrichen zu werden.

Ansonsten sind ganz junge Kaninchen übrigens absolut blind

Gruß
Kalle
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Kein schlechtes Verfahren!
Man kann sich auch bei der ROBINSON-LISTE eintragen. Das hilft nicht gegen alles, aber die Flut reduziert sich doch merklich.
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Beantwortet von Experte (1.9k Punkte)
Hm, mir dagegen hat mal eine Briefträgerin erklärt: Annahme verweigert würde nur bei "echten" Briefen an den Absender zurückgehen ansonsten: Schredder; kA, ob das stimmt ...
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Auch Hm - das scheint allerdings (leider) sehr plausibel!
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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo Lou,

aber deine Mutter hat einen 'echten' Brief (mit Empfänger + Anschrift) erhalten und der kann bei einer Annahmeverweigerung nicht einfach geschreddert werden. Wenn ein konkreter Empfänger (juristische oder natürliche Person) angegeben ist kann der Zusteller nicht eigenmächtig darüber urteilen, ob das wichtige oder unwichtige Briefpost ist und damit nach Belieben verfahren.

Natürlich ist mir nie ausdrücklich bestätigt worden dass die Briefe mit meinem Rücksendungsvermerk tatsächlich auch an die Absender zurückgegangen sind, andererseits hat sich aber die Zahl der an mich persönlich gerichteten Werbepost tatsächlich drastisch reduziert.

Gruß
Kalle
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Beantwortet von mikoop Experte (2.7k Punkte)
Hallo,

Wenn der Brief als Infopost versendet wird kostet er nur halb soviel Porto wie ein echter Brief - nicht zustellbare oder verweigerte Briefe werden vernichtet, nicht jedoch zurück geschickt.
Ausser der Absender hat eine kostenpflichtige 'Vorausverfügung' beauftragt (Falls Empfänger verzogen bitte ....)

Briefe, die ich als Infopost erkenne und die an meine Firmenanschrift gehen (das sind unter Umständen mehrere täglich) gehen bei mir ungeöffnet ins Altpapier.

Gruss, Mikoop
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Beantwortet von
Was Mikoop geschrieben hat ist korret. Der Infopost "Stempel" ist normalerweise bzw. oft dort, wo die Briefmarke klebt.

Neben der Vorrausverfügnug gibt es allerdings auch "Premium-Adress" Briefe. Dies sind auch Infopost Briefe, welche irgendwo ein P stehen haben. Diese werden vor der Vernichtung noch gescannt und der Absender bekommt eine Nachricht, warum der Brief nicht zugestellt wurde.

Neben Briefen werden auch so ziemlich alle Zeitschriften als Premium Adress versendet.
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Beantwortet von Experte (1.9k Punkte)
Hm Hm Hm ... alles klar soweit, thx.

Es geht auch nicht darum, daß man die zurücksenden oder wegwerfen kann, es geht darum: erst mal müllen sie mir den Briefkasten zu. 3 Tage mal nicht zu Hause sein - fast unmöglich ....
...