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Gefragt in Windows 7 von
Hi Leute,

mich beschäftigt seit längerem ein Problem und sicher kennt ihr das auch! Sowohl bei den Musikprogrammen (z.B. Winamp), wie auch die Lautstärkeregelung von Windows selbst funktioniert irgendwie nicht alltagstauglich.
Ändert man z.B. den Regler von 100% auf 80% sind kaum Lautstärkeunterschiede festzustellen.
Ich behaupte, wer kein gutes Gehör hat, der stellt selbst kaum einen Unterschied zwischen 100% und 50% fest. Jedenfalls hat die Lautstärke auf keinen Fall die Hälfte abgenommen! Wird dann die Lautstärke per Regler gleichmäßig runtergefahren, wird die subjektive Lautstärke immer schneller leise, so dass im Endeffekt auf den letzten 10% die Lautstärke viel zu schnell runtergeht und man diese dort gar nicht mehr so fein abstimmen kann.

Ich würde gerne wissen, woran das liegt und ob man dieses "Problem" behebenkann?!?

Ich freue mich auf schöne Beiträge, theonlyspezy

19 Antworten

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Beantwortet von ericmarch Experte (4.6k Punkte)
Interessante Frage.

Du weißt, dass die Lautstärkeangabe in db(a) keine Lineare Skala darstellt sondern eine Logarithmische?

Davon ganz ab was für wen die 100% der linearen Skala in Schalldruck - db(a) - tatsächlich darstellen; ich kann mir vorstellen, dass hier eine Lineare Skala verwendet wird Größen zu transportieren deren akustische Auswirkung auf eine logarithmische Stufung abgebildet wird.
Man sagt: ±3bd(a) sind gefühlt Verdoppelung/Halbierung der Lautstärke. Wenn der Skalenbereich von 100 bis von mir aus 80% einen akustischen Bereich erfasst bei dem das Ohr für Änderungen ›blind‹ ist hätten wir eine Lösung.

Denn Letzteres kann eine Form einer Sinnestäuschung sein die jeder in der Auswirkung kennt, von der aber kaum einer etwas bewusst weiß weil man nie drüber nachdenkt. Das gilt übrigens für alle ›5‹ Sinne!
in sehr leiser Umgebung bemerkt man sofort die Änderung um 3b(a) - die Änderung von 80 auf 83 mag man bemerken wenn man drauf achtet. Im Alltag aber schaltet das Gehirn hierfür die Aufmerksamkeit aus um sich Wichtigerem zu widmen.

Eric March
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Beantwortet von
Erstmal Danke für die Antwort!

Das klingt schonmal alles sehr einleuchtend und erklärt, wie das Phänomen zustande kommt! Genau dasselbe Prinzip, wie das Richtungshören oder auch das Sehen (im hellen und dunklen)...
Soweit so gut!
Jetzt müssen nur noch:

a) die Softwareentwickler da mal was dran ändern. Also liebe Leute von Microsoft, bitte....und

b) mir jemand vll ne Empfehlung geben, ob ich das softwareseitig jetzt schon ändern kann?!?

Gruß, theonlyspezy
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Beantwortet von
mehrere hundert millionen windows user kommen mit der lautstärke einstellung klar, und 1 will dass MS das dingens ändert. ja is klar ...
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Beantwortet von
Ist ja nicht so, dass ich damit nicht klar käme. Aber es funktioniert doch so einfach nicht richtig, oder? Es würde das ganze nur positiv abrunden. Und diejenigen, die es nicht stört, denen ist das im Endeffekt später auch egal! Programmiertechnisch ist das ja sicherlich kein Meilenstein, der neu gelegt werdern muss...
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Beantwortet von ericmarch Experte (4.6k Punkte)
@ohnotheydidnt
Im Gegensatz zu dir machen sich andere mal Gedanken über den MicroSchrott den wir so gerne bedenkenlos schlucken.

@theonlyspezy
»Ein Unterschied der keinen Unterschied bewirkt ist kein Unterschied.« Insofern wird des besser sein damit zu leben.

Ich bin da auch kein Experte, aber Lautstärkeregelungen an alten Geräten sind Potentiometer, regelbare Widerstände mit einer naturgemäß linearen Skala. Und dieses Prinzip scheint da (einfach) abgebildet worden zu sein.

Eric March
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Wenn bei dir der Lautstärkeregler von Windows nicht im optimalen Bereich funktioniert, solltest du das ändern und von anderen fordern, dass sie es ändern. Du hast doch deinen Lautstärkeregler deiner Lautsprecher wahrscheinlich selbst so eingestellt, dass der Arbeitsbereich des Windows-Lautstärkereglers in einem ungünstigen Bereich arbeitet. Stell den Windows-Lautsärkeregler auf etwa 60% oder etwas mehr ein und stelle dann den Regler an deinen Lautsprechern so ein, dass die Lautstärke wie gewünscht ist.

Du kannst nicht erwarten, dass die Programmierer des Windows-Lautstärkereglers den Regler an deine Lautsprecher und deine Vorlieben anpassen.
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Beantwortet von snoopie Experte (3.2k Punkte)
@EricMarch:

aber Lautstärkeregelungen an alten Geräten sind Potentiometer, regelbare Widerstände mit einer naturgemäß linearen Skala.


Du irrst! Potentiometer werden nicht nur in linearer Ausführung hergestellt, sondern, und gerade für Lautstärkeregelungszwecke, auch mit logarithmischer Skala.. Es gibt, abhängig von der Kurvenform, logA und logB -Ausführungen. Bei Lautstärkereglern führt dies dazu, dass der Anwender das Gefühl hat, die Regelung sei für ihn quasi linear, ändere sich also im unteren Bereich genau so wie im oberen.

Gruss,
Snoopie
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Beantwortet von ericmarch Experte (4.6k Punkte)
Nur nebenher: ich rede von Widerständen, nicht von aufgedruckten Skalen.

Die Dinger die ich ausgelötet oder/und gemessen habe die waren linear.
Sag mir mal wie komplex ich das Leitermeterial unter einem Schieber aufbringen muss um den Regelwiderstand nicht nach Spannungsteiler gleichmäßig zu erfassen sondern in logarithmischen Verhältnissen. Eine stufiger Regler der Widerstandsreihen abläuft könnte so was, aber ein dreh- oder Schiebepoti?

Eric March
0 Punkte
Beantwortet von
@Eric March: Ein Unterschied, der kein Unterschied ist, aber einen Unterschied bewirken sollte, ist aber ein Unterschied! ;)

Ich weiß, dass diese Thematik etwas kleinkariert scheint, aber defacto ist es doch so, dass ich als Anwender beim Schieben des Lautstärkereglers (welcher linear scheint!) auch entsprechende Lautstärkeveränderungen wahrnehmen möchte!

Klar kann ich bei Winamp auf volle Lautstärke stellen, bei Windows auf 60% und dann per Fernbedienung die entsprechend gewünschte Lautstärke, aber ganz gleich, was ich bei der Anlage (oder den Lautsprecherboxen) einstelle, der Effekt bleibt der gleiche:
die Lautstärke nimmt immer zum Schluss überproportinal im Vergleich zu den Änderungen im lauteren Bereich ab. Und das ist so nicht "alltagstauglich"! ;)

Bin ich denn der einzige "Erbsenzähler", der sich über sowas Gedanken macht?!? :-D
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Beantwortet von snoopie Experte (3.2k Punkte)
@ EricMarch:

Hi, tut mir leid, aber Du irrst immer noch.

Es gibt sehr wohl Potentiometer, deren Kennlinie nicht linear sondern logarithmisch ist.Ich habe, anscheinend im Gegensatz zu Dir, jede Menge dieser Dinger (entweder gekauft oder aus alten Geräten ausgelötet) in der Bastelkiste herumliegen und auch teilweise in Bastelgeräten im Einsatz. In meinem ersten Beruf war ich Werkstattleiter einer Radio- und TV-Werkstatt, da hatte ich auch fast jeden Tag mit diesen Dingern zu tun.

Wenn Du in Wikipedia nach Potentiometern schaust, bekommt Du u.a. auch folgende Info. Ich zitiere:
Es gibt Schichtpotentiometer mit linear vom Drehwinkel abhängigem Widerstandsverhältnis und solche mit logarithmischer Kennlinie. Letztere sind besonders vorteilhaft, wenn der Einstellbereich mehrere Größenordnungen überstreicht (z. B. Lautstärkesteller).
Potentiometer mit umgekehrt logarithmischer Kennlinie sind ebenfalls erhältlich und eignen sich beispielsweise zur Frequenzeinstellung eines astabilen Multivibrators.


Und wenn Du z.B. in den Katalog von Elektronikversendern schaust, wirst Du auch LOG-Potis finden, z.B. bei www.conrad.de, und dort Bestell-Nr. 450044-62, ein 10 kOhm-Poti LOG

Die logarithmische Kennlinie kann z.B. erreicht werden durch unterschiedliche Breite der Widerstandsbahn über ihre Länge, eventuell auch durch unterschiedliche Dicke derselben, Darüber habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht und die log. Eigenschaft einfach als gegeben hingenommen.

Wenn Dir mal ein altes Lautstärke-Poti in die Hände fällt, solltest Du mal den Verlauf des Widerstandes über den Drehwinkel aufzeichnen, dann wirst Du aller Wahrsche9inlichkeit nach die logarithmische Kurve erkennen.

Grüsse,
Snoopie
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