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Winterspiele Turin 2006





Frage

Hallo, als Wintersport-Fan hab ich fast alle Entscheidungen live gesehen. Hatte noch ein paar Tage Resturlaub. Mir lief`s bei einigen Entscheidungen zugunsten der deutschen Sieger eiskalt den Rücken runter, besonders bei den Biathlon-Disziplinen. Spannende und phantastische Kämpfe und Läufe. Momentan führen wir als deutsche Nation mit 28 Medaillen. Super. Eines ist mir allerdings aufgefallen, vielleicht Euch ja auch. Ca. 94-96% aller Siegerinnen und Sieger stammen aus der ehemaligen DDR, und alle hatten in der damals noch existierenden DDR ihre sportlichen Wurzeln. Warum eigentlich gibt es diese Art der Talentsichtung, und der daran anschließenden Förderung, wie sie damals praktiziert wurde nicht auch in westlichen Kindergärten und Schulen? Kann man heute eigentlich keine talentierten Kinder und Jugendlichen mehr für eine sportliche Karriere begeistern, und motivieren. Natürlich gänzlich ohne Druck und Zwang, so wie es in der Ex-DDR üblich war. Wo bleibt der Nachwuchs? Man sieht nicht viel. Ich meine den freiwilligen Nachwuchs, nicht den zwangsrekrutierten? mfg

Antwort 1 von Minderbinder

Zitat:
Natürlich gänzlich ohne Druck und Zwang, so wie es in der Ex-DDR üblich war.

Naja, so viel "Druck und Zwang" war das nun auch wieder nicht. Mich hat damals niemand zum Olympiasieger "gepresst".

Keiner hat die Kinder mit dem Knüppel in die Sportschulen/zum Training getrieben. Die wollten selbst (oder auch ihre ehrgeizigen Eltern, was aber ein anderes Thema ist und heute/hier wohl nicht anders).

Natürlich hat der Staat damals auch eine straffe Förderung betrieben. Es ging schließlich ums Prestige. Dabei gab es natürlich gute wie auch schlechte Seiten (Doping u.ä.).

Vielleicht war es auch so, daß der Sport eine der wenigen (ähnlich wie eine Künstlerkarriere) Möglichkeiten war, aus dem etwas tristen Alltag herauszukommen, zu reisen und auch andere "Vergünstigungen" zu haben.

Schau mal nach Südamerika, wie sich da die ärmeren Kinder förmlich die Beine ausreißen, um Fußball zu spielen. Oder in Afrika die Läufer. Das ist so ziemlich ihre einzige Chance, ein besseres Leben zu führen.

OK, die DDR war nicht Afrika und es ging nicht ums Verhungern ;o)

Heute/hier gibt es mehr (und nicht ganz so anstrengende) Möglichkeiten. Außerdem schaut man wohl eher darauf, wie schnell wieviel Geld bei einer Sache herausspringt. Und dafür sind erstens nur wenige Sportarten geeignet und zweitens ist eine Sportlerkarriere heutzutage doch ziemlich risikobehaftet, wenn man schlußendlich eben doch nicht der große Überflieger ist und dann evtl. ohne richtigen Beruf und ohne "Goldmedaille als Türöffner" dasteht.

Minderbinder

Antwort 2 von roko

Zitat:
Naja, so viel "Druck und Zwang" war das nun auch wieder nicht. Mich hat damals niemand zum Olympiasieger "gepresst".


In welcher Disziplin, wenn ich fragen darf, wollte man Dich denn zum Olympiasieger machen?

Und zu was hast Du es denn letztendlich sportlich gebracht?

mfg

Antwort 3 von Minderbinder

LOL - Um hier eventuellen weiteren Mißverständnissen vorzubeugen:
Diese Bemerkung ist natürlich nicht so gemeint, daß ich jemals Olympiasieger bin/war (egal ob mit oder ohne "Druck" ;o)

Sie ist nur so gemeint, daß niemand versucht hat, aus mir mit Druck/Zwang einen Olympiasieger zu machen.

Sie bezieht sich ironisch auf:
Zitat:

Kann man heute eigentlich keine talentierten Kinder und Jugendlichen mehr für eine sportliche Karriere begeistern, und motivieren.
Natürlich gänzlich ohne Druck und Zwang, so wie es in der Ex-DDR üblich war.

Dies klingt so, daß die Kinder/Jugendlichen in der DDR systematisch mit Druck und Zwang zum Leistungsport getrieben (und vielleicht zu O-Siegern) gemacht wurden.

Ich persönlich bin als Jugendlicher bei Hand- und Volleyball in der Regional/Kreisklasse hängengeblieben. Leider zu wenig Talent und Ehrgeiz, aber dafür zuviel Disco, Zigaretten und Bier *g*

Alle Klarheiten beseitigt? :o)

Minderbinder

Antwort 4 von Lutz1965

Zitat:
Die Sportler aus den neuen Bundesländern hatten bei den Winterspielen in Turin im Ost-West-Vergleich noch knapp die Nase vorn. Von den insgesamt 29 deutschen Medaillen gingen 13 auf das Konto der „Ossis“, 10 gewannen die „Wessis“. Die restlichen 6 deutschen Plaketten in den Teamwettbewerben waren allesamt Gemeinschaftsproduktionen von Ost und West. Am deutlichsten wird das Gefälle beim Olympiasieger-Vergleich. Von den 11 Goldmedaillen gingen mehr als die Hälfte, nämlich sechs, auf das Konto von Sportlern aus dem Osten, drei steuerten Athleten aus den alten Bundesländern bei.


Quelle: Bild.de

Antwort 5 von halIogen

Immerhin ! Ossis sind besser . Haben vieleicht doch beheizte Schlittenkufen. Was sagt die Bild eigentlich zu dem Thema?