Hallo,
wenn man wüsste, mit welchem Scanner du arbeitest und welche Scannersoftware zum Einsatz kommt, wie du beim Einscannen vorgehst und welche Bildbearbeitungsprogramme dir zur Verfügung stehen, dann wäre die Beantwortung deiner Frage nicht nur für dich etwas einfacher.
Nicht alle, aber viele Scanner können nicht nur die eingelegten Bilder erkennen und ein Scannfeld vorschlaggen, sondern auch mit ihrer Software schief eingelegte Bilder automatisch für die Ablage und Weiterbearbeitung ausrichten. Sieh also mal in der Hilfe deiner Scannersoftware nach, ob diese Funktion vorhanden ist und wie sie zu aktivieren wäre.
Gibt es diese Funktion nicht, müsstest du die Bilder mit deiner Bildbearbeitungssoftware entsprechend drehen und nach dem Drehen freistellen (den überflüssigen Rand entfernen). Ob und wie du das machen könntest, hängt natürlich wieder von der dir zur Verfügung stehenden Bildbearbeitungssoftware ab.
Um das Problem mit 'dreckigen' Schwarz beim Einscannen von Schwarz-Weiß-Fotos loszuwerden, solltest du sie nicht als Farbbild einscannen, sondern als Graustufenbild.
Wenn dein Scanner selbst keinen Defekt hat, dann kommen die hellen Punkte in den eingescannten Bildern mit einiger Wahrscheinlichkeit von Staub auf den Bildern bzw. auf der Glasscheibe des (Flachbett-)Scanners, wobei sich der Staub auch auf der Unterseite der Scheibe befinden könnte. Ein Staubkorn, irgendwelche Fusseln oder eine andere Verschmutzung auf einem normalen 12 X 9 cm Foto wird z.B. bei einer Vollbildanzeige auf einem 17"-TFT mit 34 x 27 cm entsprecchend vergrößert dargestellt. Sieh also mal in den Pflegehinweisen deines Scanners nach, wo und wie du den zu reinigen hast um gute Scannergebnisse zu erzielen und es wird auch nicht schaden, jedes einzelne Foto vorsichtig von Staub zu befreien, bevor es gescannt wird.
Die Fingerabdrücke der Familie wirst du aber auf diese Weise kaum los, auch keine Kratzer oder sonstige Beschädigungen der Oberfläche der Fotos. Viele Bildbearbeitungsprogramme haben jedoch einen Filter 'Staub und Kratzer entfernen', den man auf zuvor markierte Bereiche anwenden kann. Die Qualität der Ergebnisse kann da aber in Abhängigkeit von dem eingesetzten Programm recht unterschiedlich ausfallen und gößere 'Störungen' sind damit ohnehin nicht zu entfernen. Hier hilft es dann nur, benachbarte Bildbereiche mit vergleichbarem Farbwert über diese Fehlstellen zu kopieren und die Übergänge neu berechnen zu lassen. Aber auch hier unterscheiden sich die Programme in ihren Möglichkeiten und Ergebnissen z.T. erheblich.
Auch ältere Fotos haben normalerweise eine Körnung (Detailgenauigkeit), dass bei einer Vergößerung der Ansicht auf dem Bildschirm nicht gleich die einzelnen 'Körner' zu sehen sind. Hier kommt es darauf an, sie so einzuscannen, dass ausreichend Bildpunkte für die Darstellung zur Verfügung stehen und diese nicht erst noch hinzugerechnet werden müssen. Als Digital-Fotografierer wird dir die Funktionsweise des s.g. Digital-Zooms eventuell bekannt sein, nämlich die wenigen Pixel eines Bildausschnittes auf dem Sensor-Chip einfach so hochzurechen, dass er wieder auf die Pixel-Zahl eines sensorfüllenden Bildes kommt. Etwas anderes macht deine Grafik-Karte auch nicht, wenn ihr für die Darstellung auf dem Bildschirm nicht genügend Bildpunkte zur Verfügung stehen und das führt dann u.U. zu einer 'Verpixelung'. Welche Auflösung du zum Einscannen auswählen musst, hängt von der Größe der Vorlage und der Größe deines Bildschirmes und dessen Einstellungen ab. Hier mal ein paar Rechenbeispiele:
Beim Scannen mit 150 DPI kommt z.B. das raus:
9 x 12 cm = 532 x 709 Pixel
10 x 13 cm = 591 x 768 Pixel
11 x 15 cm = 650 x 886 Pixel
13 x 17 cm = 768 x 1004 Pixel
Solche Bilder sollte man auf gängigen Bildschirmen nur nach 'tatsächliche Pixel' anzeigen lassen, nicht als Vollbild, weil das zu Unschärfen ooder auch Verpixelung führen wird.
Bei 200 DPI sieht es schon besser aus:
9 x 12 cm = 709 x 955 Pixel
10 x 13 cm = 788 x 1024 Pixel
11 x 15 cm = 866 x 1181 Pixel
13 x 17 cm = 1024 x 1338 Pixel
Und bei 300 DPI so:
9 x 12 cm = 1063 x 1417 Pixel
10 x 13 cm = 1181 x 1536 Pixel
11 x 15 cm = 1299 x 1772 Pixel
13 x 17 cm = 1536 x 2008 Pixel
Die jeweils zu wählende Auflösung sollte sich dabei besser nach der Höhe (Anzahl der Pixel) der Darstellung auf einem eventuellen Widescreen-Bildschirm richten. Es macht auch keinen Sinn, die Bilder mit einer unnötig hohen Auflösung einzuscannen, wenn sie ausschließlich zur Darstellung auf einem Bildschirm gedacht sind. Die Dateien werden nur größer und die GraKa muss die zu vielen Bildinformationen wieder runterrechnen, was auch zu Lasten der Qualität der Darstellung gehen kann.
Deine Aufgaben ;0)
- Anleitung zur Scanner- und zur Bildbearbeitungssoftware lesen
- Scanner und Bilder putzen
- mit der für deine Zwecke passende Auflösung in Graustufen einscannen und mit den bisherigen Ergebnissen bei der Bildschirmdarstellung vergleichen
- deine Bildbearbeitungssoftware mal nennen, für eventuelle konkrete Tipps zur Nachbearbeitung
Gruß
Kalle