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Gefragt in Plauderecke von spectral Mitglied (375 Punkte)
Guten Tag,

Was ist einfach im Leben? Oh, da gibt es einiges, was ziemlich simpel ist, geradezu trivial. Zum Beispiel zu sterben, das kann ja jeder. Sterben ist derart einfach, dass es nicht nur jeder für sich beansprucht sondern auch noch durchzieht. Es scheint das Tamagotchi der Neuzeit zu sein. Jeder der was auf sich hält, stirbt irgendwann, das ist modern, das rockt halt wie Sa_u. Neulich rief mich jemand an und ich wusste nicht wer es war. Das ist nicht unbedingt ungewöhnlich aber er erzählte mir was von sich und erschien beinahe interessant. Erzählte von sich. Seine Frau hatte ihn wohl verlassen weil er durch einen Arbeitsunfall seine Anstellung verlor und seitdem von Sozialhilfe lebt. Seine Kinder leben in Heimen und hassen ihn angeblich, weil er den Unterhalt nicht mehr zahlen kann wie er mir sagte. Er hatte auch einen Rückenleiden. Die übliche Story halt. Er selbst habe zwei Jobs weil er sonst nicht nicht überleben könnte. Als er von dem dritten Kind erzählte, welches behindert zur Welt kam musste ich prustend auflegen, denn es ist Sommer und da rufen immer solche Freaks an.

Das ist ja auch eher das worüber ich was sagen wollte, denn ich mag keinen Sommer. Ich hasse ihn intensiv aber nur indirekt, denn im Prinzip hasse ich nur die Leute die ihn mögen. Man könnte sagen ich verspüre intensive Gefühle für jene Menschen, die ihn mögen. Das macht mich prinzipiell zu jemandem der sie nicht hassen kann, weil er ihr zu sehr beachtet. Dazu gesellen sich ja auch noch jede Menge Leute, denen es man nicht an die Fresse knallen kann, wie sehr man sie verachtet, zB. den Eltern, der Polizistin oder dem Glühweinverkäufer, der seinen Pudel sicher in die Soße tunkt wenn keiner den Pansch kaufen will.

Kam das irgendwann mit der Terrorwelle, das Leben als Gimmick zu sehen und mal nebenbei zu leben? Ich schätze, diese Modewelle kam mit mit dem 9/11 auf.Seither ist es sehr schick für nichts zu sterben und viele machen es nach. Ich war neulich in einer Kindertagestätte zu Gast und unterhielt mich sogar mit einem dieser komischen Kinder. Habe meine Abscheu verdrängt und schaute dem Kind sogar in die Augen, während es mir seine Ansichten darlegte:
"Wenn ich mal gross bin, werde ich Terrorist und sterbe für was Tolles"
Das war O-ton eines Achtjährigen. Es scheint, Terroreuphorie und Märtürertum werden wieder salonfähig. Ich versuchte dem Kind klarzumachen, dass sowas nicht gut sei und die Christen es schon seit zweitausend Jahren vergeblich versuchen aber mir schien, das Kind war nicht mehr empfänglich für rationale Argumentation. Es plapperte immernur was von Jesus und Terror. In dem Moment erkannte ich dass ich keinen Zugang zu dem Kleinen hatte.
Ich stellte die Lead-Erziehering zur Rede. Sie antwortete etwas von selbstständiger Entwicklung und wie wir und möglichst raushalten könnten, um Kindern eine eigene Entwicklung zu gewährleisten. Ich dachte auch kurz darüber nach, ob die Erzieherin recht haben könnte. In ihrem Baumwollhemd und den Bommeln, die ihr so dekorativ ins Gesicht baumelten, während sie versuchte wichtig auszusehen. Sie war nicht wichtig, denn sich hatte scheinbar genauso wenig Kontrolle über eine Horde Achtjähriger wie über ihre Kleidung. Ich hatte das Gefühle meinen Sohn aus der Horde herausnehmen zu müssen, da schrie die Hippitante plötzlich: "Jetzt alle Kumbahja, my Lord, Kumbahja!" Ihre Bommeln tanzten wie Derwische um ihre Stirn und die Gute wirkte wie nicht ganz bei sich.
Naja, das ist nicht schlimm, dachte ich mir. Mein Sohn kann das ab, der hat seine eigene Meinung. Der ist sieben, der ist erwachsen beinahe, der kann differenzieren.
Wir sollten vllt unsere Erziehung umstellen und wieder bei den Bienen und Bomben anfangen. Warum das so ist, ist mir eigentlich völlig egal.

spectral

2 Antworten

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Beantwortet von
Spectral,
du ist und bleibst ein Wirrkopf, aber - und nur das zählt - du wirst
immer langweiliger in deinem Wochenendstories.
0 Punkte
Beantwortet von
Und es stimmt auch nicht was er schreibt

Jeder der was auf sich hält, stirbt irgendwann, das ist modern
Heute stirbt man 2x: Die Software (Hirn) ist schon tot, wenn man auf die Welt kommt. Wenn nicht, dann mit Eintritt in die Schule, spätestens aber mit Eintritt in den Beruf und wer das auch übersteht, der findet seinen Meister mit dem Lesen des ersten Beitrages im Supportnet.

Es scheint, Terroreuphorie und Märtürertum werden wieder salonfähig
Na und? Beim unserem 2. Kind wurde das Auto auch zu klein. Außerdem sagt man ,glaub'ich, "Mehr-Türer".

bei den Bienen und Bomben
Ich bin hier nicht mehr Herr der Lage, weil ich's nicht versteh. "Nehmenses mir nicht übel junger Mann" sagte die Oma "ich bin über 80"heute sind's halt die Kids, die schon weich in der Birne sind bzw. von denen, deren Elrern Assis sind, zu 'ner weichen Birne "ich seh's an deiner Birne, du hast 'ne weiche Stirne" erzogen werden. "Matt Dillon" ... "der Mann der aus der Hüfte schoss" uvm. wenn DER DEUTSCHE schon die Zähne nicht auseinander kriegt, dann sollens die Kinder wenigstens --- aber die sind dann auch feige.

vg
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