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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,

Ich habe jetzt seit einigen Jahren Latein.
Zum wiederholten mal frage ich mich - wozu?

Ich habe jetzt so ziemlich jeden, den ich kenne, befragt (inklusive Lateinlehrer :) ): kein (akzeptable) Antwort.

Erstaunlich: So gut wie jeder in meiner Familie hatte 4+ Jahre Latein in der Schule, KEINER hat es je gebraucht und KEINER kann heute noch die einfachsten Deklination...

Wir haben 5 Stunden Latein /Woche, aber 0 Stunden Computing or w.e. Ist Latein wichtiger als der Umgang mit Computern?
Warum machen wir uns mehr Gedanken um unsere Vergangenheit als um unsere Zukunft?

Versteht mich nicht Falsch - ich bin weit davon entfernt das ganze zu kritisieren.
Aber wenn ich schon täglich mindestens 30 min damit verbringen irgendwelche Tabellen auswendig zu lernen, wüsste ich wenigstens gerne wozu! :)

13 Antworten

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..., z.B. damit du weißt, was "Computing" bedeutet.
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..., z.B. damit du weißt, was "Computing" bedeutet.

Das wußte ich aber auch schon vorher. :)
Außerdem sprechen wir doch alle (zumindest ein wenig) Englisch.
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Selbst der Engländer hat oft Schwierigkeiten mit der Kenntnis um die Herkunft und Bedeutung seiner Begriffe.

Ich bin jedenfalls im Nachhinein froh darüber, dass meine Eltern wie meine Lateinlehrer mich seinerzeit zum Latinum gepaukt haben.
Seien wir doch mal ehrlich: Das Mindeste was man im Lateinunterricht lernt ist Logik, Fleiß, Ausdauer und Regel - trotz aller unregelmäßiger Verben.

Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass fast niemand mehr den Vokkativ verwendet, latinfreaky?
Dadurch wird aber auch nix besser.
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Außerdem lernt man durch Latein, sich besser und genauer auszudrücken, da viele Wörter im Lateinischen eine enorme Bedeutungsvielfalt besitzen und zwischen einzelnen Wörtern feine Bedeutungsnuancen bestehen.


Warum sollte ich mich in Latein "ausdrücken"? Ist doch eine tote Sprache....

Sehr viele Fachbegriffe, die in den Gesellschaftswissenschaften vorkommen, kann man sich mithilfe von Latein erklären und verstehen. Im Lateinunterricht werden außerdem viele Kenntnisse und Dinge vermittelt, die in den Gesellschaftswissenschaften auch vorkommen. So erhält man zum Beispiel Einblicke in die Geschichte, Philosophie und Religion der Menschen, nicht nur aus der Antike, was in den entsprechenden Fächern ganz klar von Vorteil ist.


Englisch reicht vollkommen um sich 95% der Fachbegriffe zu erklären.
Wie gesagt, warum machen wir uns mehr Gedanken um unsere Vergangenheit als um unserer Zukunft? Außerdem kann ich das 10x schneller auf Deutsch oder Englisch lernen.

Sehr viele Fachbegriffe, mit denen man in den Naturwissenschaften zu tun hat, leiten sich vom Lateinischen ab und lassen sich durch Kenntnis der lateinischen Sprache leichter verstehen und erklären.

s.a.

Bereits in der Antike gab es bedeutende Naturwissenschaftler, die ihre Erkenntnisse natürlich in Latein niederschrieben. Wer Latein gelernt hat, kann diese Texte im Original lesen und muss sich nicht mit einer schlechten Übersetzung abfinden.


Hier musste ich doch ein bischen lachen...
Glaubt wirklich irgendjemand dass man den originalen lateinischen Text besser versteht als eine "schlechte" deutsche Übersetzung?!?

Auch im Bereich der Kunst und der Musik trifft man auf viele Fachbegriffe, die sich mithilfe von Latein leichter erklären und verstehen lassen.


s.a.

Außerdem wird der Schüler durch den Lateinunterricht kreativ gefordert. So werden Szenen oder Dialoge geschrieben und vorgeführt, Bilder oder Comics zu lateinischen Erzählungen gestaltet und Verse rhythmisch vorgetragen.


Ich habe noch NIE auf lateinisch etwas vorgetragen oder geschrieben. Wozu auch - Latein ist eine tote Sprache.

Neben dem Nutzen in nahezu allen Schulfächern ist Latein außerdem dem analytischen, logischen und methodischen Denken sowie der Kombinationsgabe, der Lesekompetenz und der Texterschließungskompetenz förderlich, weil man sich die Sätze genau anschauen und die Wörter bei der Übersetzung sinnvoll verbinden muss.

Latein hat mit logic wenig zu tun.
Wenn logic gefragt ist sollte man vllt. Assembler (oder eine andere progr. Sprache) unterrichten - da ist auch genaues hinschauen gefragt, und das ganze hat gleich einen praktischen nutzen.

Durch das Lernen von Vokabeln und Grammatik erlangt man Durchhaltevermögen und verbessert seine Lernkompetenz sowie seine Sprachlernkompetenz mehr als in jedem anderen Fach. Dies ist nicht nur bei Latein von Vorteil, sondern hilft einem in vielen Lebensbereichen weiter.


Falsch - man "müllt" sein Gehirn mit nutzlosen Fakten zu - Platz, den man besser für sinnvolle Informationen genutzt hätte.

Des Weiteren wird derjenige, der Latein lernt, zu einem eigenen Standpunkt aufgefordert, weil man sich im Unterricht mit Ideen und Vorstellungen sowohl aus der Antike als auch aus Mittelalter und Neuzeit auseinandersetzt. Diese Auseinandersetzung führt wiederum zu Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Kulturen.


Ich denke, es gibt einfachere Wege, das zu erreichen.

…Latein Spaß macht!


Nein.

1. Latein macht Spaß, weil der Unterricht sehr informativ und abwechslungsreich ist, denn es werden neben der Übersetzung sehr unterschiedliche Aufgaben bearbeitet.

Nein.

2. Latein macht Spaß, weil man interessante Texte zu vielen verschiedenen Themen behandelt und dadurch tiefe Einblicke in die verschiedensten Bereiche der Antike aber auch des Mittelalters und der Neuzeit, erhält.

Man könnte auch einfach die deutsche Übersetzung lesen - erfordert nicht jahrelanges Studium, geht VIEL schnell und man versteht sogar was man liest.

3. Latein macht Spaß, weil es einfach ist.

bullshit.

Es treten keine Ausspracheprobleme wie in anderen Fremdsprachen auf

stimmt, Latiein ist ja eine tote Sprache...

und durch regelmäßiges - nicht unbedingt langes - Lernen und Anfertigen der Hausaufgaben wird auch Latein nicht mehr schwer sein.

Da habe ich andere Erfahrungen...


*seufz*, nacher mehr...
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Selbst der Engländer hat oft Schwierigkeiten mit der Kenntnis um die Herkunft und Bedeutung seiner Begriffe.

Herkunft - ja. Ist ja auch nicht so wichtig, oder?
Bedeutung - nein. Hast du Schwierigkeiten mit der Bedeutung deutscher Wörter?

Seien wir doch mal ehrlich: Das Mindeste was man im Lateinunterricht lernt ist Logik, Fleiß, Ausdauer und Regel - trotz aller unregelmäßiger Verben.

Wieso wird Latein immer mit Logik verbunden? Was ist daran logisch?
Was den Rest betrifft - Fleiß, Ausdauer und Regel - hat bei mir und den allermeisten meiner classmates iwie nicht so funktioniert, "demotivation" trifft es eher, oder auch "Frustration"...
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Warum sollte ich mich in Latein "ausdrücken"?


Du sollst dich nicht "in Latein", du könntest dich "durch Latein" besser ausdrücken.

Englisch reicht vollkommen um sich 95% der Fachbegriffe zu erklären.


Willst du offene und ehrliche Antworten?
Oder einfach nur beharren?

bullshit.


Naja, womit ja alles gesagt wäre.
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Versteht mich nicht Falsch - ich bin weit davon entfernt das ganze zu kritisieren.

Warum nicht (in diesem System liegt einiges im Argen, kritisches Hinterfragen liegt doch nahe...).
Wenn Dich Computer mehr interessieren, als Medizin oder Literatur, wäre ein technisch orientiertes Gym für Dich vielleicht sinnvoller, als ein humanistisches... (?)

Gruß
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Du sollst dich nicht "in Latein", du könntest dich "durch Latein" besser ausdrücken.


Verstehe ich leider nicht ganz... :/


Willst du offene und ehrliche Antworten?
Oder einfach nur beharren?

Nein, nicht beharren.
Das war ein Statement von mir, Erfahrung die ich gemacht habe.
Vllt. hast du ja andere Erfahrungen?


Naja, womit ja alles gesagt wäre.

Gut, das b-wort war vllt. jetztt nicht angebracht...
Ich wollte aber nur zum Ausdruck bringen, dass ich Latein nicht einfach finde (im Vergleich zu Englisch oder auch Französisch) und dass es mir vollkommen unverständlich ist, wie einem Latein Spaß machen kann. Ich kenne, ehrlich gesagt, auch keinem Schüler, der Latein in irgendeiner Form mag (außer vllt. wenn der Lateinlehrer in der Nähe ist).


Warum nicht

Ich wollte es nicht zu negativ wirken lassen...habe da schlechte Erfahrung. :)

Wenn Dich Computer mehr interessieren, als Medizin oder Literatur, wäre ein technisch orientiertes Gym für Dich vielleicht sinnvoller, als ein humanistisches... (?)

Definitiv. Zu spät... :(
Ich dachte, ich könnte ja zumindest die Idee hinter dem ganzen verstehen. :)
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Ich dachte, ich könnte ja zumindest die Idee hinter dem ganzen verstehen. :)

Für ein Medizin- oder Geschichtsstudium liegen die Vorteile doch auf der Hand, um das mal wirklich brutal banal zu sagen. Die Frage nach dem Umfang an Lateinunterricht wäre da allerdings schon berechtigt, die Einteilung meiner Zähne in "okklusal", "bukal" u. dergl. (aufgeschnappt per Zuruf Artzt-Assistentin) gelang mir bereits nach zweistündiger Behandlung bei meinem Dentisten allgemein bildend...

Schade natürlich, daß für Dich der Zug bezüglich Abwahl von Latein / Wahl von z.B. Franz abgefahren ist, da kann man nichts machen, ich kann Dich aber *Trösterchen* gut verstehen: Meine Ausdrucksmöglichkeiten haben mit dem Lesen ausschließlich Deutsch-, Englisch- und Französischsprachiger Literatur nicht im geringsten gelitten, auch meine Urlaube in F profitieren von der "lebendigen" Sprache, die ich dort sprechen kann (meine Abneigung gegenüber der sog. Rechtschreibreform... ist anderweitig begründet...)
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