Die Mails sind genauso real, wie die Autos die man fährt. Schliesslich unterwirft man sich freiwillig der Logik des Spiels. Sonst würde es keinen Spass machen. Das wäre, als schaute man einen Film an und dächte dabei fortwährend, dass das sowieso nur Schauspieler sind, die ein Drehbuch nachspielen. Ich finde das sehr interessant. Man kann dadurch in Erfahrungswelten hineinschnuppern, die einem im Leben verschlossen bleiben. Ich bin noch nie ein Rennauto gefahren oder habe Karriere gemacht. Jetzt weiss ich, wie das ist, oder zumindest habe ich eine vage Vorstellung davon. Ich kann mich auch hineinfühlen, wie es ist eine öffentliche Person zu sein, und wie es schmerzen muss, wenn man mal nicht erkannt wird. Zum Beispiel gestern hat mich ein Verkäuferin lange warten lassen, mit ihrer Kollegin geschwatzt. Das hätte sie sicher nicht getan, wenn sie gewusst hätte, dass ich vielfacher Le Mans Sieger bin.
Auch ist mir bewusst geworden, dass Computerspiele mehr sind als nur stupide Killerei. Sie sind lebendige kulturelle Zeugnisse der Epoche in der sie entstanden. Schutzwürdig allemal. Sie spiegeln die Wünsche, Sehnsüchte und Befindlichkeiten ihrer Generation wieder.