Hallo,
das Trinkwasser wird in den Wasserwerken permanent kontrolliert und wird i.d.R. bis zum Hausanschluss in der gesetzlich vorgeschriebenen Qualität 'geliefert'. Was danach mit ihm passiert ist dann aber Sache des Hausbesitzers und des Verbrauchers.
Dass die Schwermetallbelastung des Trinkwassers durch Bleirohre hoch giftig sind, ist schon seit mindestens 50 Jahren bekannt, sie kommt aber in Altbauten immer noch vor. Aber auch die häufig verwendeten Kupferrohre sind nicht ganz unproblematisch, bereits nach 4 Stunden 'Standzeit' des Wassers in solchen Rohren wird die zulässige Schwermetallbelastung durch Kupfer teilweise überschritten. Wenn du dir nicht sicher bist, wie es in deiner Wohnung damit aussieht, müsstest du einen dafür autorisierten Fachbetrieb (Installateur) mit einer Prüfung beauftragen bzw. deinen Vermieter veranlassen, dies zu tun.
Weiterhin kann es zur 'Rückverkeimung' des Trinkwassers durch unsaubere Armaturen kommen, was z.B. bei öffentlich zugänglichen 'Zapfstellen' recht häufig der Fall ist. Und wenn bei Warmwasser die Vorlauftemperatur unter 50 °C liegt, können sich z.B. die wirklich gefährlichen Legionellen wunderbar vermehren und dann auch über Mischbatterie in das dort entnommene Kaltwasser gelangen. Es hängt also auch vom eigenen Verhalten ab, ob man statt 'Stillem Wasser' auch einfach normales Trinkwasser verwenden kann. (Vermieter sind übrigens seit 01.11.11 gesetzlich verpflichtet, bei bestimmten Warmwasseranlagen diese jährlich auf Legionellen prüfen zu lassen.)
Der eigene Mineralstoffbedarf wird i.d.R. über das Trinkwasser und die normale Nahrung abgedeckt. Bei besonderen, selbst gewählten oder gesundheitlich bedingten Essgewohnheiten kann jedoch die Verwendung von Mineralwasser sinnvoll sein, wobei es sich dann aufgrund der durchaus unterschiedlichen Zusammensetzung an Mineralstoffen meist um ein ganz bestimmtes Mineralwasser handeln wird.
Mineralwasser wird bis zum Abfüllen entsprechend kontrolliert, wobei hier die Vorschriften noch etwas strenger sind, als beim normalen Trinkwasser. Aber wenn man stilles Wasser direkt aus der Flasche zu sich nimmt, sollte man dann keinem Dritten aus dieser Flasche Wasser anbieten bzw. eine einmal angebrochene Flaschen über einen längeren Zeitraum nach und nach leeren, wenn sie zwischendurch nicht kühl gelagert wird. Wegen der fehlenden, natürlichen oder zugesetzten Kohlensäure, fehlt auch deren keimhemmende (konservierende) Eigenschaft und über den Mund in solch eine Flasche eingebrachte Bakterien können sich besonders bei Temperaturen über 25 °C gut entwickeln und dann ggf. auch auf andere Personen übertragen. Das trifft natürlich auch für selbst in Flaschen abgefülltes Leitungswasser zu, wenn es nicht 'versprudelt' wird.
Gruß
Kalle