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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,
gibt es irgendwelchen Faustregeln, nach denen man den Wert einer gebrauchten Küche ermitteln/schätzen kann?
Angenommen, jemand will umziehen. Und weil Sie sich die Mühe und die Kosten für Abbau der Küche in der alten und Aufbau in der neuen Wohnung sparen will, hat Sie mit den Nachmietern über einen Verkauf der Küche gesprochen. Diese wären auch nicht uninteressiert. Fraglich ist nur wieviel die K. noch wert ist.
Die Küche (Möbel und Gerät) wurde vor knapp 4 Jahren zum Preis von ca. 4000 Euro komplett gekauft bei einem Möbelhaus. Auf der einen Seite befinden sich eine Spülmaschine (Marke Whirlpool), ein Herd mit Schott-Ceranfeldern, Spüle und diverse Schränke. Auf der Gegenseite sind (miteinander verbunden) ein Kühl-/Gefrierschank Marke Whirlpool (Höhe ca. 1,80m), ein Backofen und diverse Schränke. Die Küche und Ihre Einzelteile sind insgesamt in einem guten Zustand und Kratzer oder größere Abnutzungsspuren sind nicht erkennbar. Was könnte ein potentieller Verkäufer für solch eine gebrauchte Küche von einem Käufer (Nachmieter) ungefähr verlangen?
Für hilfreiche Antworten: danke im Voraus

4 Antworten

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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo,

falls die o.a. 4.000 € die Einbaukosten nicht enthalten, sollten die noch mit eingerechnet werden.

Bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 10 Jahren wäre inzwischen ein rechnerischer Wertverlust von 40 % = 1.600 € eingetreten, woraus sich ein Preis von 2.400 € als Verhandlungsbasis ergibt. Bei 12 Jahren wären das entsprechend rd. - 1.350 € = 2.650 € VB.

Natürlich kann eine Küche bei entsprechender Pflege auch wesentlich länger genutzt werden, aber bei einem Verkauf ist ein rechnerischer Ansatz mit mehr als 10-12 Jahren vermutlich kaum durchsetzbar.

Daraus ergibt sich auch für den Verkäufer die Frage, ob für ihn ein Umsetzen seiner gepflegten und voll funktionsfähigen Küche letztendlich nicht doch günstiger wäre und er sollte sich deshalb mal Angebote von qualifizierten Fachbetrieben einholen. Der Abbau, Transport und Wiederaufbau incl. ggf. erforderlicher Anpassungen und der Herstellung aller Anschlüsse durch so eine Firma, muss nicht unbedingt teurer sein, als der anzusetzende Wertverlust bei einem Verkauf.

Bei meinen Eltern gab es vor ein paar Monaten die gleichen Überlegungen und sie haben sich dann doch entschlossen, für rd. 1.200 € die Küche von einem 'Küchen-Fachbetrieb' umsetzen zu lassen. Sie wurde am Nachmittag vor dem eigentlichen Umzug abgebaut und war bereits komplett wieder aufgebaut und angeschlossen, bevor am nächsten Tag der Möbelwagen bei der neuen Wohnung eintraf. Und Stress mit dem Zusammensuchen und Kaufen einer neuen Küche incl. eventuell zu später oder unvollständiger Lieferung gab es natürlich auch nicht. ;o)

Gruß
Kalle
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Beantwortet von
Bei einem Umzug hat man halt immer Probleme mit der Küche:
1. Der Nachmieter kann sie übernehmen, muss aber nicht, wodurch er eine sehr gute Verhandlungsposition bekommt, denn ein Mitnehmen der Küche ist auch teuer, denn
2. Abbau und Aufbau kosten immer Geld, auch wenn man es selber macht, da die neue Küche einen anderen Grundriss hat, also muss man mindestens die Arbeitsplatte ersetzen, ggfs. sogar zusätzliche Schränke kaufen, was bei passenden Schränken sehr teuer werden kann. Für eigenen Abbau und Aufbau kann man außerdem locker einen Umzugstag einrechnen.
3. noch teurer wirds, wenn man die Küche abbauen und aufbauen läßt, zzgl. neuer Elemente
4. selbst wenn man 10-12 Jahre ansetzt, so gilt das nicht für die Elektrogeräte. Die sind nach 4 Jahren maximal noch die Hälfte des Neupreises wert.

Aus Käufersicht würde ich maximal 2.000 Euro zahlen, wenn mir die Küche ohne Kompromisse zu 100% gefällt. Wenn nicht, maximal 1.200 - 1.500. Wenn der Verkäufer sich darauf nicht einlassen wird, würde ich lieber eine neue Küche kaufen, die ich auch nach meinen Bedüfnissen gestalten kann.
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Beantwortet von
Vielen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Hinweise!
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Beantwortet von kromgi Experte (3.7k Punkte)
Mahlzeit!
Meine Vorredner haben schon das wichtigste gesagt. ähh, geschrieben. m.E. trifft es Meierei... Der Käufer ist klar im Vorteil & mehr als 1.200 Euro würde ich auf keinen Fall für eine Küche bezahlen, bei der ich Kompromisse eingehen muss. Egal, wie "gut erhalten" die Geräte sind, mit oder ohe Türdämpfer, Markengeräte, etc, pp.
Ich empfinde die Marke Whirlpool jetzt eher abschreckend... ein Grund mehr, diese nicht zu kaufen.... Aber das ist Ansichtssache

Wesentlicher Faktor zur "Preisfindung" ist noch der Punkt, wie lange der Nachmieter in der Wohnung bleiben möchte und welchen Qualitätsanspruch er hat. Ist es bloß "vorübergehend", weil durch Arbeitgeberwechsel schnell ne neue Bude ranmußte oder will ich dort erst ma nicht mehr weg & länger bleiben.

Aus Käufersicht würde ich maximal 1.200 Euro zahlen, wenn mir die Küche einigermaßen gefällt. Wenn nicht, würde ich die Küche nicht übernehmen.
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