Hallo,
auch wenn du nicht einmal den Ort genannt hast, an welchem du günstiger Nachtstrom beziehen willst, wirst du generell kaum das Glück haben, einen besseren Anbieter zu finden.
Die Kraftwerke bieten zwar immer noch Sondertarife für die Zeiten niedriger Auslastung an, aber die schlagen kaum noch auf Privat-Kunden durch. Haupt-Nutznießer sind hier Großabnehmer mit einem permanent hohen Strombedarf in den Nachtstunden, welche ihre Verträge meist direkt mit den Kraftwerks-Betreibern abschließen. Bei Kleinabnehmern mit Nachtspeicherheizungen lohnt sich ein überregionales Nachtstrom-Angebot meist nicht. Einmal muss ein Strom-Anbieter dem Strom-Hersteller eine bestimmte Mindest-Abnahmemenge von Nachtstrom garantieren und in jedem Fall auch bezahlen und weiterhin richten sich die Kosten für die Nutzung von Fremdnetzen (Netzkosten) nicht nach dem vom Anbieter erzielten kW-Preis, sondern nach den durchgeleiteten kW. Deshalb gibt es heute meist nur noch Nachtstrom- bzw. Niederstrom- oder Schwachlast-Tarife von regionalen Anbietern mit eigenem Netz.
Bis 2007 unterlag Nachtstrom einer reduzierten Besteuerung, was im Privat-Bereich bis dahin das Betreiben von Nachtspeicherheizungen mit ihrem vergleichsweise doch recht niedrigen Wirkungsgrad zu Lasten der Umwelt ja gewissermaßen auch förderte. Das Aufheben dieser Sonderbesteuerung führte dann logischer- und sinnvollerweise ebenfalls dazu, dass sich Nachtspeicherheizungen immer weniger 'rechneten'. Denn im Schnitt wird bei Nachtspeicherheizungen lediglich ein Drittel der insgesamt eingesetzten Energie in Wärme umgesetzt, da gibt es heute erheblich bessere und damit auch für dich auf längere Sicht kostengünstigere Alternativen.
Ohne irgendwann doch mal fällige Umrüstung kannst du momentan meiner Meinung nach eigentlich nur einen überregionalen Anbieter suchen, der zwar keine Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtstrom macht, aber unterm Strich doch günstiger ist, als die Summe deines Tag- und Nacht-Verbrauchs beim örtlichen Anbieter.
Gruß
Kalle