Guten Abend allerseits,
das der 09.11. ein, in jeder Hinsicht, "deutsches" Datum ist, konnte man ja in den vergangenen Tagen allenthalben den Medien entnehmen. Jetzt in den Abendstunden fallen mir wieder viele Bilder ein, die bereits 14 Jahre zurückliegen. Ich war zu dem Zeitpunkt noch Schüler und sah das, trotz aller Vorzeichen, schier "unglaubliche" in einer Tagesschau-Sondersendung so um diese "Uhrzeit": die stotternde, endgültige Bankrotterklärung der DDR. Zuerst herrschte bei mir die fixe Idee vor, dass das nur ein Witz sein könnte. Dann die Erkenntnis: das kann kein Witz sein. Also, ab in das Auto (mein erstes, ein ururalter R 5) und an die Grenze bei Lübeck. Das Wetter war so ähnlich wie heute: naßkalter Novemberabend.
An der Grenze angekommen, traf ich dort zuerst auf wenig andere Neugierige, die aber mit fortschreitender Uhrzeit immer mehr wurden. Vom "Osten" her tat sich nichts: also doch nur eine Ente? Einige Übermütige wollten schon zum Kontrollposten gehen, wurden dann aber zurückgehalten. Die Stunden verstrichen, als dann, ich glaube es war gegen 22.30 Uhr, das für die nächsten Monate so typische "Knattern" eines Zweitakters von "drüben" erklang: der erste Trabbi, "taubenblau", kam an, darin ein noch zweifelnder, junger Mann, der uns mit der Frage begrüßte: "Bin ich jetzt drüben?".
Was dann folgte, war ein einzige Party, an der ich, trotz Schule am nächsten Tag, noch lange teilnahm.
Mir sind diese Bilder und Stimmungen aus dieser Zeit eindringlich in Erinnerung geblieben, und ich bin, trotz aller Rückschläge, die "wir" in Vergangenheit und der Gegenwart erlebten und erleben, froh, dieses Stück Geschichte miterlebt zu haben.
Wie sieht es mit Euch aus? Ich bin neugierig...;->
Moinsen
