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Gefragt in Plauderecke von dasbinichich Mitglied (213 Punkte)
Hallo allerseits,

ich stehe vor einem gewaltigen Problem...sowas muss einem mal passieren...

Im Dezember 2006 habe ich mir eine 250GB Festplatte (Samsung SpinPoint P120 SP2514N) angelegt, gemeinsam mit einem USB-Wechselrmen. Diese Festplatte sollte als Backup-Platte dienen. Da ich aber zu dem Zeitpunkt auch einen neuen Laptop mit (damals) mehr als genügend Festplattenplatz gekauft habe, habe ich erstmal die Platten im Notebook gefüllt, die USB-Platte war zu maximal 1/5 "gefüllt", so gut wie nie in Betrieb und stand fast immer am Tisch.

Eines Tages, keine 2 Monate nach dem Kauf, schalte ich die USB-Festplatte ein.... KLACK...KLACK...KLACK... Ärgerlich. Hardware-Defekt. Nagut... dachte ich, sind eh keine wichtign Daten drauf, gibt bestimmt Gewährleistung vom Shop. Also - auf zum PC-Store, die haben die defekte Platte zurückgenommen und mir eine nagelneue selbigen Modells in die Hand gedrückt. Ohne lange nachzudenken habe ich auch diese wieder in den USB-Rahmen gesteckt, formatiert und schon war sie wieder startklar. Die Platte habe ich sehr wenig benutzt, stand sehr viel bei mir im Schrank, lediglich zur Sicherung neuer Familienbilder und -videos sowie für das Backup meiner Uni- und Arbeitsunterlagen habe ich sie rausgenommen um die Daten für den Notfall abzuspeichern.

Soweit so gut.

Dezember 2008. Mein WLAN-Adapter im Notebook ist verrekt. HP angerufen, abholtermin ausgemacht. Davor alle wichtigen Daten auf die USB-Platte kopiert. Backup von Systemplatte, Datenplatte, E-Mails, Uni- und Arbeitsunterlagen gemacht. USB.Platte war zu 90% voll. Alles wichtige Daten. Die privaten Daten (Bilder, Videos, Uni & Arbeitsunterlagen) vom Notebook selbst habe ich gelöscht, damit die von HP nicht irgend einen Blödsinn damit anstellen. Wie auch immer, das Notebook wurde am 20.01.2009 abgeholt.

Heute morgen nehm ich mein altes Notebook aus dem schrank, um etwas für die Uni zu tun und schalte die USB-Platte ein. Erst dachte ich, ich träum. Nein, traurige Wahrheit: Klack, klack, klack...

Warum JETZT? Wieso ICH? Weshalb genau dann, wenn ALLES AUF DER PLATTE IST. WAARUUUUUM !?!?!?!

Ich bin heut schon fast heulend durchs Haus gerannt und hätte das Ding am liebsten gegen die Wand geschlagen... aber meine Freundin hat mich wieder beruhigt und somit bin ich dann noch bei Sinnen geblieben.


Aber jetzt mal im Ernst! Kann sich das eine so namhafe Firma erlauben? Erst geht die Platte nach 2 Monaten ein, dann nach 2 Jahren. Insgesamt hing sie vielleicht 800 bis 1000 Stunden eingeschaltet am Strom. Die restliche Zeit war Sie im kühlen, dunklen Schrank. TOLL, nicht?! Geben Sie einem 3 Jahre Garantie und lachen dann einem ins Gesicht. Da - eine neue Festplatte. VIELEN DANK! Und die Daten?

Was kann ich denn jetzt tun?

Wegschmeißen kann ich die Platte nicht, da sind mir zu wichtige Daten drauf. Eine professionelle Datenrettung kann ich mir als Student auch nicht leisten, die verlangen von mir etwa 1000 bis 2000 Euro. Ich finde es einfach unverschämt, was man sich da von den Festplattenherstellern erlauben lassen muss. Und die Ausrede ein Montagsauto unter den Festplatten bekommen zu haben... sorry, bei der zweiten identischen Platte glaub ich das nicht mehr.

ICH werde in Zukunft die Finger davon lassen und meine Daten drei- oder vierfach absichern, so paranoid das auch klingen mag.


Kann mir jemand vielleicht doch einen Tipp geben, wie ich an die Daten kommen kann?

16 Antworten

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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Nachtrag: Was Lou beschrieben hat, wurde von den Technikern unseres Hardware-Lieferanten auch schon öfters erfolgreich durchgeführt. Also eine baugleiche Platte kaufen und Platine tauschen.

Ansonsten: Wenn die ganzen Tipps hier auch nicht helfen und die Daten für Dich wirklich sehr wichtig sind, dann führt kein Weg an einem Spezial Labor vorbei. Aber nicht irgendeine Hinterhof Klitsche, sondern ein Profi wie z.B. Kroll Ontrack. Dort kann man auch erstmal eine vorläufige Analyse mit Kostenvoranschlag machen lassen. Als ich zuletzt mit Kroll zu tun hatte, ist schon ne Weile her, lag diese erste Analyse bei ca. 100 Euro. Dann kann man immer noch entscheiden was man machen will. Die eigentliche Datenrettung liegt aber dann im 4 stelligen Bereich. Und das fällt dann unter Lehrgeld. ;)

Die tatsächlichen aktuellen Preise müssen aber erfragt werden. Ist wie gesagt schon ne Weile her.
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Update: Gerade eben telefonisch die aktuellen Daten abgefragt. Die erste Analyse inklusive Abholung der Platte durch DHL liegt beim Standard Service bei 90,- Euro. Diese Diagnose dauert beim Standard Service ca. 3-4 Tage sobald die Platte bei Kroll Ontrack vorliegt. Nach der Analyse bekommt der Kunde eine Liste der zu rettenden Dateien sowie ein Angebot bezüglich der Datenrettung. Dabei ist nicht die Datenmenge entscheidend, sondern der Arbeitsaufwand. Zum Beispiel ob die Platte im Labor (Reinraum) demontiert werden muss oder nicht.

Hinweise: Alle Angaben selbstverständlich ohne Gewähr!
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Beantwortet von
So mancher hat ein anderes BS geladen (mit völlig anderem Kernel) und konnte die Daten auslesen.

Bevor also die Gefriertruhe herhalten muss oder man gar sein Sparkonto plündert, um professionelle Datendienste in Anspruch zu nehmen, bitte erstmal in Ruhe über eine Linux Live-CD testen.

Die prof. Datenretter leben davon, dass alle nur mit Windows-Bordmitteln versuchen, Daten zu retten. Linux findet grundsätzlich immer mehr bzw. führt öfter zum Erfolg, da einfach flexibler und profihafter. Dazu zum Nulltarif.

Beispiel: Sysrecuecd, dd_rescue
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Beantwortet von
Und ja! Keine Wiederrede! Es ist durchaus möglich, dass die Platte unter alternativem BS-Kernel wieder arbeitet.
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Beantwortet von dasbinichich Mitglied (213 Punkte)
Wow. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Als erstes werde ich einmal versuchen, die Platte über eine Linux Live CD zu starten. Funktioniert das nicht, kommt die neue Platine her. Und im letzten Fall wirds wohl die professionelle Datenretung sein.

Ich habe vorhin mit meinem Dad telefoniert. Er meinte, er hat schon öfters defekte (Firmen-)Festplatten mit Hardwaredefekt in ein unarisches Labor geschickt und es wurde alles wiederhergestellt (sogar RAID-Systeme).

Habe ich mir mal angeschaut:
http://www.adatvissza.hu

Die untere Tabelle zeigt die Preisliste für Festplatten
Reparatur der Elektronik: €33 bis €95
Firmware-Reparatur: €33 bis €100
Software-Wiederherstellung: €110 bis €220
Reparatur / Öffnen der Festplatte: €125 bis €265

Gratis-Analyse mit Kostenvoranschlag innerhalb 2 bis 3 Werktagen.

Allerdings summieren sich die Daten, also Öffnen plus Elektronikreparatur plus Softwarewiederherstellung... however. Immerhin weniger als die Angebote, die ich hierzulande bekommen habe. Klingt also gar nicht so schlecht, die werdens glaube ich... zumal ich meinen Vater als Referenz habe...

Wie es ausgegangen ist, werde ich dann rechtzeitig berichten (:
Lg an alle und einen schönen Abend,
dasbinichich
0 Punkte
Beantwortet von
Wenns garnicht geht sollte auch das "kühlen" was bringen. Also in den Kühlschrank aber ohne GEwähr und wirklich nur als letzte Lösung

Sebastian Meyer

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[sup]Admininfo: Antwort editiert. Siehe FAQ 5.[/sup]
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