Hallo liebe Eltern und Lehrer,
Frage: ist eine Bestrafung aller gerechtfertigt, weil der Lehrer den Schuldigen nicht ausmachen kann?
Wenn ja, dann gehen wir zukünftig für nicht gelöste Straftaten auch alle in den Knast!
Wieso kann der Schuldige nicht ermittelt werden? Warum hält die Klasse "zusammen"?
Wann wurden die Schuhe versenkt?
Wenn während dem Sportunterricht dann stellt sich die Frage: wer hat den Unterricht kurzzeitig verlassen? Oder: waren die Unkleideräume nicht abgeschlossen?
Es kann doch nicht sein, dass jetzt die Eltern dem Lehrer erzählen müssen welche Maßnahmen pädagogoisch sinnvoll sind und welche man unter "pädagogisches Rind+vieh" abhaken kann.
Einige Gedanken zu o.g., Fragen:
Was auch immer dieses "zusammenhalten" der Klasse bedeuten mag, es gibt keinen wirklichen Zusammenhalt in den heutigen Klassen. Eher ist es die Angst als "Verräter" in der Pause zusammengetreten zu werden! Unsere Kinder werden in unseren Schulen von anderen Schülern geschlagen, getreten, abgezockt und gequält. Die Lehrer haben selbst Angst und schauen eher weg als hin. So sieht der Zusammenhalt an deutschen Schulen aus.
Es gibt also eher eine Art Hirarchie. Die stärkeren, brutaleren Gruppen dominieren die schwächeren Gruppen. Ursachen sind u.a. dass negatives Auftreten eines Schülers in der Stunde auch gegenüber eines Lehrers nicht richtig behandelt, und von den anderen Schülern als falsch verstanden wird. Im Gegenteil, wer frech, faul und "gefräßig" ist, wird als Vorbild, als Gewinner betrachtet und ihm wird sogar "nachgeeifert"(denn oben wird man nicht getreten sondern tritt selbst). Da seit Jahren dagegen nichts unternommen wurde, stehen die Lehrer und die Eltern auf verlorenem Posten. Denn solange die sich die Verantwortung gegenseitig zuschieben anstatt zusammen zu arbeiten müssen die "Rotzlümmel" in den Klassen keine Angst haben um ihre Position. Mich wundert eigentlich nur, dass die klugen Menschen in unserem Land diese Zusammenhänge und die katastrophalen Auswirkungen der Medieninhalte in unserem Land (zunehmende Verrohung, wachsendes Unrechtsbewußtsein proportional zur fehlenden Leistungsbereitschaft/Leistungsfähigkeit) nicht wirklich realisieren. Da müsste man ja unsere "Freiheit" einschränken und auf die alten Werte( was die auch immer sein sollen)verzichten und das, wollen wir ja schonmal garnicht 0:) Fakt ist jedenfalls, dass unsere Kinder, die Jugend genau so geworden sind, wie wir sie daheim und durch die Gesellschaft (in den Schulen durch die Medien usw. )erzogen haben. Die wenigen gut erzogenen jungen Leute gehen in der Masse der "kaputten" Schüler im günstigsten Fall nur unter. Wahrscheinlicher ist es das sich viele von den "guten" angleichen, anpassen oder gar selbst zu den führenden negativen Elementen werden. Übrigens, ich bin verwundert dass solche Tendenzen bereits in Klasse 4 auftreten. Bis vor kurzem lief
es bis Klasse 4 eigentlich recht ordentlich und ab Klasse 5-10 ging das "Grauen" erst los. Wenn das tatsächlich so ist, dass schon die Grundschule mit diesen Problemen zu tun bekommt dann ist die Kac+ke wirklich richtig am dampfen.
Aber,...es gäbe einige einfache aber wirkungsvolle Möglichkeiten diese Tendenzen zu unterbinden und diese Entwicklung umzukehren. Das Hauptziel sollte dabei sein, wieder gefestigte Klassenkollektive zu bilden, in denen der Stärkere dem Schwächeren hilft. Eine einfache Variante das "Kastentum" abzuschaffen wäre z.B. eine einheitliche Schulkleidung. Jeder sieht gleich aus in den Klamotten. Dann zählt also nicht die Klamotte, das Handy, das Geld oder die Kette, sondern was im Kopf drin ist.
Waffenkontrollen wäre eine andere Maßnahme in höheren Klassenstufen. Ich könnte diese Liste noch ewig so erweitern. Aber, meine Kinder sind aus dieser Katastrophe "deutsches Schulsystem" glücklicherweise raus und es werden in diesem Land Menschen gut dafür bezahlt sich meinen Kopf zu zerbrechen. Man kann auch Vorschläge machen wie man will, irgendein Id+iot findet sich immer mit irgendwelchen scheinheiligen Argumenten (beispielsweise: "ist nicht machbar", "ist nicht zumutbar" oder "das Geld dafür fehlt" u.ä.)
IMHO werden wir für die Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte noch bitter büßen müssen. Aber scheinbar ist der einzig akzeptable Spruch in diesem Land: "nach mir die Sintflut!"
schönen Abend allerseits