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Gefragt in Mainboard CPU RAM von davyjones83 Mitglied (581 Punkte)
hi leute!

habe den begriff jetzt schon einige male gehört und alle machen viel werbung damit.
soweit ich mir das aus wikipedia rausgelesen habe, laufen die kerne normal extrem niedrig und werden erst hochgetaktet (per multi oder referenztakt?), wenn die leistung gefragt ist und dann läuft das irgendwie in verschiedenen stufen je nachdem, wieviele kerne das program braucht...
aber jetzt denke ich mir, das ist doch eigentlich das gleiche wie AMDs Cool'n Quiet , nur andersherum oder? Beim C'n Q wird einfach im idle brav runtergetaktet... was bei meinem kuma, seit ich windows 7 drauf habe auch erfolgreich funktioniert! läuft nur mehr auf 1,3 GHz, wenn er nix braucht und sonst auf den übertakteten 3,2 GHz sehr stabil...

turbo boost ist ja ansich nix neues, aber was ist da so toll drann? und wo liegt der unterschied zum C'n Q ???

lg david

9 Antworten

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Beantwortet von
[*][sup]Admininfo: *Threadedit* Siehe FAQ 5.[/sup]
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Bei C'n Q geht es darum, Strom zu sparen wenn der Prozessor nix zu tun hat. Durch runtertakten und verringern der Kernspannung sinkt die Stromaufnahme ganz gewaltig...
Das hat folgenden Hintergrund: praktisch alle Schaltelemente in einem Prozessor sind in Form von Transistorfunktionen aufgebaut, die als sogenannte Feldeffekt-Transistoren (FET) realisiert sind. Jeder FET arbeitet wiederum nach dem Kondensator-Prinzip, es werden also Ladungen (sprich Elektronen) hin und her verschoben.
Bei jedem Takt müssen nun etliche Tausend bis Millionen FETs umgeladen werden, und das bedeutet jedesmal einen enormen Stromfluss.
Fließender elektrscher Strom erzeugt Wärme (wie bei einer Glühbirne), je mehr Strom desto mehr Hitze.
Ergo, je höher der Takt, desto mehr Stromfluss, desto mehr Hitze. Und umgekehrt: je weniger Takt, desto weniger Stromfluss, desto weniger Hitze.
Dann kommt noch die Spannung dazu. Bei hohen Taktfrequenzen braucht man höhere Spannungen, damit die Ladungen schnell genug fließen und damit die Signale sauberer sind. Bei niedrigerem Takt kann die Spannung auch niedriger sein.
Nach dem Ohmschen Gesetz (U = R * I) bedeutet mehr Spannnung auch einen höheren Strom, und somit mehr Hitze. (mal gaaaaaanz grob ausgedrückt)

Wenn also der Prozessor nix zu tun hat, dann werden Takt und Spannung runtergefahren = weniger Hitze.

Bei Turbo-Boost geht man ähnlich vor, nur in die andere Richtung.

Das Prozessorgehäuse kann in Verbindung mit kühlkörper und Lüfter nur eine bestimmte Wärmeleistung abführen, damit der Prozessor nicht überhitzt. Also darf der Prozessor diese Wärmeleistung nicht übersteigen.
Bei Mehrkern-Prozessoren ist es jetzt so, dass nicht alle Kerne gleichmäßig ausgenutzt werden (die parallele Programmierung ist eine Wissenschaft für sich, und viele Vorgänge lassen sich auch nur schlecht parallelisieren).
Wenn jetzt ein Kern wenig zu tun hat, dann kann er sich runtertakten, ergo verbraucht er weniger Strom und entwickelt somit weniger Wärme. Somit ist ein wenig "Luft nach oben". Diese "luft" kann nun ein anderer Kern, der gerade sehr beschäftigt ist, für sich nutzen. Er taktet sich höher, verbraucht damit mehr Strom und entwickelt mehr Wärme, solange, bis alle Kerne gemeinsam auf die maximale Gesamtwärmeleistung kommen.

So kommt es dann, dass ein Kern mit 3 GHz rennt, die drei anderen aber nur mit 1 GHz.

Prinzip verstanden?

LG
Der Doc
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Beantwortet von davyjones83 Mitglied (581 Punkte)
also die erste antwort ist leider nicht sehr aussagekräftig gelungen^^

die zweite um so besser =)
also das transistorzeugs hab ich schon verstanden (physik war immer eins meiner lieblingsfächer in der schule^^ -> versteh ich ganz gut)

das mit dem unterschied verstehe ich auch. intel geht die sache einfach von der anderen seite her an...
aber dann versteh ich das mediale tamtam herum nicht ganz...
"jetzt mit der neuen intel turbo boost funktion mit noch mehr leistung bei bedarf"... ist ja eigentlich schmarrn oder? erstens ist das nicht neu, und sooo toll nun auch wieder nicht. das C'n Q gibts doch schon länger als den "neuen" turbo boost... früher gabs sowas beim pentium 4 auch schon oder?
kanns sein, dass der einzige vorteil darin besteht, dass der tubo boost mit mehr abstufungen arbeiten kann? weil (zumindest mein) C'n Q springt nur zwischen 2 taktfrequenzen hin und her, in dem der multi automatisch runtergesetzt wird... wird eventuell (abgesehen von der architektur) der intel sparsamer ausfallen oder?
also wenn das alles war, dann ist das nichts besonderes oder?
oder wo liegt denn der so groß angepriesene vorteil der turbo boost technologie? wenn amd das andersherum auch kann?

lg david
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Turbo-Boost ist zum einen C 'n Q, um die Kerne, die nicht viel tun müssen, runterzutakten. Dadurch verbrauchen die weniger Leistung, erzeugen weniger Wärme.
Beispiel: Der Kühler kann 100 Watt Wärmeleistung abführen. 3 der vier Kerne haben jetzt nix zu tun und begnügen sich jeder mit 20 Watt Leistung, zusammen also 60 Watt. Der vierte Kern muss Gas geben, und kann soweit hochgetaktet werden, bis er 40 Watt Leistung verbrät, dann kommt man insgesamt auch 100 Watt. Wenn jetzt einer der anderen Kerne auf einmal was schaffen muss, dann benötigt der vielleicht 25 Watt, also 5 Watt mehr, und diese Leistung muss irgendwo abgezogen werden.


VOR Turbo-Boost liefen alle Kerne immer mit der gleichen Taktfrequenz. Egal ob was zu tun war oder nicht, und verbrauchten daher auch immer die gleiche Leistung.
Jetzt ist es aber so, dass ein herkömmlicher Programmablauf so aussieht, das ein Befehl nach dem anderen abgearbeitet werden muss. So wie man ein Buch Buchstabe für Buchstabe lesen muss. Man kann nicht gleichzeitig an mehreren Stellen im Buch lesen. Und die meißten Programme laufen auch so ab. Und dafür reicht ein einzelner Prozessorkern.
Mehrere Kerne machen dann Sinn, wenn man eine Aufgabe parallelisieren kann, also in Teilaufgaben spalten kann, die unabhängig (!!) voneinander ablaufen können. Dann machen mehrere Kerne Sinn, denn jeder Kern kann für sich eine der Teilaufgaben lösen.
Allerdings ist die Programmierung solcher Sachen wirklich eine Wissenschaft für sich. Nur sehr wenige Programme nutzen das auch wirklich.
Dadurch kommt es eben dazu, dass meißtens EIN prozessorkern viel zu tun hat, und die anderen langweilen sich nur...
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Beantwortet von
[*][sup]Admininfo: *Threadedit* siehe die SN Nutzungsbedingungen.[/sup]
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Beantwortet von davyjones83 Mitglied (581 Punkte)
und welches von beiden lauft effizienter?
das Cool'n Quiet oder der Turbo Boost?

lg
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Hallo??? Liest du denn auch durch was ich schreibe?????

Nochmal: Cool and Quiet (Kühl und leise) drosselt den Prozessor wenn er nix zu tun hat. Es drosselt allerdings nicht nur einen Kern, sondern ALLE (bei Mehrkern-Prozessoren) gleichermaßen
Turbo-Boos drosselt EINZELNE Kerne, und stellt die dadurch freiwerdende Wärmeleistungs-Reserve in Form von Höherem Takt den anderen Kernen zur Verfügung!

Preisfrage: was ist denn jetzt effizienter??
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Beantwortet von
Mich würde mal interessieren, gegen welche Nutzungsbedingungen ich verstoßen habe.
Kindergarten...
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Beantwortet von davyjones83 Mitglied (581 Punkte)
lol, jaja, das wollt ich nur noch mal wissen^^
hab schon verstanden =) danke vielmals für die guten erklärungen!!

@friday: kA, ich hab nicht geklagt oder so^^

lg david
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