Supportnet.de und das neue Jugendschutzgesetz

Question

www.heise.de/newsticker/meldung/Blog-macht-wegen-neuem-Jugendschutzgesetz-dicht-Update-1144566.html

Wie wird das Supportnet dieses neue Gesetz regeln? Gibt es im Team schon Überlegungen dazu? Siehe Link oben für Hintergrundinformationen.

MfG FW

Answer 1

@halfstone
Wohl wahr. Bei all den Entscheidungen seitens der Politiker bezüglich Internet und IT allgemein, frage ich mich regelmässig ob die Herren und Damen Politiker vielleicht gar nicht aus unserer Zeit stammen, sondern mit einer Zeitmaschine angereist sind, aus der Vergangenheit natürlich. :-] Es ist wirklich peinlich was da vom Stapel gelassen wird. Ich schäme mich ja schon fast meines Berufes.

@Tubbie
Es ist doch wie immer. Nur wegen ein paar Querschlägern und Ganoven müssen gleich wieder alle "leiden". Bei den meisten Menschen funktioniert der gesunde Menschenverstand zumindest so weit, um Recht von Unrecht unterscheiden zu können und diese Menschen können sich ohne Probleme selbst kontrollieren.

Wenn das so weitergeht, verschwinden zusehends immer mehr private Webseiten, Blogs und Foren. Und was haben wir dann? Ein komplett durchreguliertes Netzwerk mit Authentitätskontrolle, Alterskontrolle und weil sich das dann auch nur noch grosse Frimen leisten können, haben wir dann kein Internet mehr wie wir es kennen, sondern nur noch eine riesige Verkaufsplattform für die Konzerne. Ach, wie wird das "So Nie" und co. doch freuen. Ein feuchter Medienkonzern-Traum wird endlich wahr. ;-]

Answer 2

@Kalle

nachlesen kannst du das -> HIER im Abschnitt III., Vorschriften für Telemedien.

ich habe HIER gelesen, aber nichts verstanden :-)

Aber vielleicht gehts einfach auch so:

Muss jeder kennzeichnen oder nur der, der eine bestimmte Altersfreigabe wegen der Inhalte braucht? Wenn keine Angabe existiert, verstößt man da gegen das Gesetz oder muß dann nur "FSK 0" sichergestellt sein? Auf Büchern, Musik-CD, DVD, Schallplatten, Zeitschriften, an Ladentüren usw. steht doch auch nur dran, wenn U18 (6/12/16) kein Zutritt hat bzw. die Nutzung unter 18 (usw.) untersagt wird, oder?

Gruß FR

Answer 3

(wenn ich die Zeitung aufschlage und Umfaller lese 18 bis 25), aber sich um Sachen kümmern, die die eh nicht in Griff bekommen, naja, halt unsere Politiker

naja die haben sich gedacht,: ohh kein 17 Jähriger baut einen Unfall, DIE können wohl alle fahren, dann sollen die auch dürfen.

Answer 4

Hallo FR,

dann lies mal DORT nach, da wird es etwas konkreter.

Ansonsten ist die JmStV nur auf die 'Telemedien im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages' anzuwenden, der Rundfunkstaatsvertrag erfasst aber nicht alle Telemedien sondern nur journalistisch-redaktionelle Telemedien zu denen die ausschließlich persönlichen und familiären Zwecken dienende Websites nicht gehören. Für diese finden weiterhin nur die Informationspflichten gem. Telemediengesetz Anwendung, falls das der eigentliche Hintergrund deiner Frage war.

Gruß
Kalle

Answer 5

ein bisschen klarer schon, danke Kalle!

Die Frage zielt nicht auf private Sites ab, sondern auf Verein, eigenes Unternehmen und eine Interessengruppe. Allerdings keine Blogs oder Foren sondern alles "normale" HP's.

Gruß FR

Answer 6

Hallo Kalle,

danke für den Link, da war ich auch schon. Nur ist das exakt diese verschwurbelte Anwaltssprache die ich, und vermutliche viele mit mir, eben nicht verstehen.

Genausowenig wie der tolle Hinweis es würde eine "angemessene Preisstruktur" geben oder so ähnlich. Ich denke die BASF wird da vermutlich zufriedener sein als "Sanitär-Rudolf Dingsdorf".

Ich betreue z.B. die Webseite unseres Sportvereins, fällt sicherlich unter das neue Gesetz. Niemand scheint mir sagen zu können wieviel dann die "Freigabe" kosten soll und was es kostet wenn man einfach ab 18 macht. Denn auch dies muß ja irgendwie auslesbar sein und wird doch bestimmt Geld kosten.

Zumal, "ab 2011" soll es ein Zertifizierungssystem geben. Heißt das man will den Abmahnanwälten Zeit geben genug Leute zu schröpfen bevor man ihnen Gelegenheit das "Richtige" zu tun?

Diese Fragen werden auf diesen Seiten leider überhaupt nicht behandelt, oder in einer Sprache die ich nicht verstehe, dies ist mein Problem.

Answer 7

das zeigt mal wieder wie viel Ahnung deutsche Politiker vom Netz haben - ich bin mir sicher, nicht einer hat sich dieses Internet vorher ausdrucken lassen um zu sehen was da überhaupt drinsteht!

(Zitat aus dem Spiegel-Online-Forum zu diesem Thema, #10)

... hab ich mich gerade schlapp gelacht...

Gruß derpfleger

Answer 8

Hi,

bei solchen neuen Bestimmungen frag ich mich immer wie die Politiker, die das ausgedruckte Internet natürlich nicht gelesen haben, auf solche nicht wirklich hilfreichen Ideen kommen.

Welche Lobby steckt hier dahinter, die der Abmahnindustrie (Rechtsanwälte) oder wer?

Das erinnert mich immer an eine Begebenheit 1999 als ein Vertreter eines DRM Musikformates in einer Runde von Internetleuten auf meine Frage: "Und warum sollten die User Ihr Format verwenden und nicht weiter das kostenlose und einfache mp3-format?" antwortete, "weil wir mp3 im Internet verbieten lassen werden...".

Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen. Von diesem Kaliber scheinen auch die Politikberater zu sein.

Ich frag mich nur wie lange sich ein Politiker so schlecht beraten lässt wenn er damit ständig auf die Nase fällt wie die Frau von der Leyen mit Ihrem Internetstopschild.

Wir werden es sehen.

Gruß Fabian

Answer 9

Es ist schön, dass einige darüber immer noch lachen können. Tatsächlich halten viele Leute unsere Politiker für blöd. Die meisten sind es aber nicht. Dieser JMStV ist ein weiterer Versuch (, der auch noch recht erfolgreich ist,) das Internet zu zensieren. Mit diesem "Gesetz" werden Blogs, Foren u.ä. illegal. Es gibt zukünftig im Web keine Versammlungsfreiheit mehr! Alle Beiträge in Foren müssen Moderiert werden. Eine Zensur durch den Staat wird es auch geben, denn ab 2011 sollen nur noch Websites mit uneingeschränkter FSK-Freigabe uneingeschränkt erreichbar sein. Und diese Freigabe wird nicht kostenlos und schon gar nicht neutral oder unparteiisch vergeben. Aber eigentlich braucht man diese Vorwände ja gar nicht. Schon jetzt werden DNS-Einträge zu unbequemen Sites manipuliert, ohne dass es eine rechtlich Handhabe gibt, wie man aktuell z.B. an Wikileaks sehen kann.

Tagsüber laufen im Fernsehen Gruselfilme und Filme mit brutalen und oder *Z*grafischen Szenen. Kindersendungen gehen bis 22:00 Uhr. Und im Internet soll es aus Jugendschutzgründen eine Filterung geben für alle Nutzer, die beim Surfen nicht nachweisen können, dass sie volljährig sind??? Glaubt wirklich jemand, dass die Politiker so blöd sind, dass sie denken, dass das sinnvoll oder zielführend (zum angeblichen Ziel) ist?

Answer 10

Friedel das ist ein wirklich guter Denkansatz.

Möchte noch eine überlegung dann in den Raum werfen wie bei den Raucher-clubs (denen man als nichtraucher beitreten muss um in so manch eine Kneipe reingelassen zu werden):
Wenn eine Webseite privaten inhalt darstellt der nicht ohne Zugangsdaten erreichbar ist, darf diese doch nicht durch Provider mit DNS-umleitung manipuliert werden. Schließlich ist das ja Meinungsfreiheit und Privateigentum.

Gibts keine wichtigeren Probleme als Terrorismus weil in den letzten jahren n paar tausend menschen dadurch gestorben sind während millionen in kriegen und Katastrophen umgekommen sind, Privatsphäre von leuten die bereitwillig alles was sie tun in Facebook und Twitter posten und schützen der Jugend vor auch normalen seiten?


Terrorissmus ist heute eine reine Marketingstrategie von Unternehmen die Biometie-technik verkaufen möchten.

Und wer nach privatsphere schreit sollte sich halt überlegen ob er sachen im Internet preisgibt von denen er nicht möchte das sie andere erfahren. Auch wenn es um die Nutzung von Suchmaschinen und diensten geht die eventuell aus den Suchbegriffen profile erstellen.

Jugendschutz ist in meinen Augen aufgabe der erwachsenen, die ihren Kindern simkarten mit internetzugang oder Notebooks/PC's schenken und ohne aufklärung alleine surfen lassen. Ich sage bewust nicht Eltern, denn auch Erwachsene die anderen Internet zugänglich machen sind in dem Fall verantwortlich - schweres Thema. Man kann Kinder jedoch nicht vor der Realität im Internet schützen indem man sie versteckt, das wäre wie der versuch Kindern bis zum 18. Lebensjahr versuchen zu erzählen das der Weihnachtsmann existiert, oder das Babys vom Storch gebracht werden. Nur durch Aufklärung kann man vermeiden, das Jugendliche selber scheisse bauen weil sie sich nichts dabei denken oder andersrum geschockt sind weil sie von selber unvorbereitet über irgendwas stolpern was völlig unverständlich für sie ist.