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Gefragt in Plauderecke von monica Mitglied (663 Punkte)
Guten Morgen zusammen,

ich bekam diese Worte von einem lieben Menschen zugeschickt und da ich diese kleine Geschichte sehr schön und passend finde in dieser Zeit, stelle ich sie hier eben für Euch ein. :)

Gruss
Monica

Der kleine Baumwollfaden

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der war mit sich und der Welt unzufrieden. Er hatte Angst, daß es mit ihm einfach zu nichts reicht, so wie er war:
"Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach", sagte er sich, "und für einen Pullover zu kurz; - um an andere anzuknüpfen - dazu habe ich zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, denn dazu bin ich zu blaß und farblos. - Ja, wenn ich aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so? - Es reicht einfach zu nichts! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand mag mich. Und ich mag mich selbst am allerwenigsten." So sprach der kleine Baumwollfaden und dann legte er traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.

Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Türe und sagte: "Lass dich doch nicht so hängen, Baumwollfaden. Ich weiss etwas. Ich habe da eine Idee: wir beide tun uns zusammen! Für eine lange Osterkerze bist du zwar als Docht zu kurz, und ich habe dafür nicht genug Wachs. Aber für ein Teelicht reicht es allemal! Das wärmt und macht ein bißchen heller. - Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden als immer nur im Dunkeln zu sitzen, zu schimpfen und zu jammern."

Da war der Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen Wachs zusammen und sagte: "Nun hat mein Dasein doch einen Sinn bekommen!"

Und wer weiss, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun, ein kleines Licht anzünden und leuchten.

Verfasser unbekannt

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Beantwortet von
Hallo,

Zu dem Baumwollfaden kenne ich aber auch eine andere Version:

Nach einer heißen Liebesnacht mit einer Unbekannten schleppt sich der Mann am Morgen ins Badezimmer. Da sieht er einen Baumwollfaden aus seinem Mund hängen.
Er ruft:
'Lieber Gott, bitte lass es einen Teebeutel sein!'
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