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Gefragt in Plauderecke von
Hallo, um gleich am Anfang Missverständnisse zu vermeiden: ich habe absolut nichts gegen Sinti+Roma (kenne auch persönlich keine) und werde bei der Bundi-Wahl wahrscheinlich die BIC-Partei (Migranten-Partei) wählen.
Zu meiner Frage: vor ein par Wochen kam im Weltspiegel ein Bericht: ein halbes Dorf (Roma aus Rumänien) zieht nach Neuköln
(man könnte auch ein_/auswandern sagen)
www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/swr/2013/rumaenien-fantanele-100.html
Frage von mir: was sagt ihr einheimischen Berliner denn dazu?
Ich lebe weit weg von Berlin um mich interessiert Politik im Allgemeinen und dieses Thema.

Ps: ist Mustafas Gemüse-Kebap in Kreuzberg wirklich so gut, wie es im Web zu lesen ist?

12 Antworten

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Beantwortet von
Also ich sehe bei Menschen, die sich untereinander helfen keinen Grund zur Angst, im Gegenteil.


Dieses Statement klingt sehr gut und ich moechte es auch vollkommmen unterstreichen, obwohl es im Prinzip vollkommener Bullshit ist (eine Gruppe als weniger gefaehrlich anzusehen, weil sie zusammen steht ist ja wohl voelliger Unsinn).
Aber es ist wertvoll gemeint und ich moechte es in dem Sinne unterstuetzen, als dass es ethnischen Vorurteilen vorweggreifen soll. Ich selber hatte nie in meinem gesamten Leben, negative Erfahrungen mit Zigeunern. Diese Leute sind auch nie ein Problem gegenueber der Normalo-Gesellschaft gewesen! Warum? Ganz klar, weil sie halt ihr eigenes Ding machen und sich aus anderer Leute Sachen beinahe vollkommen heraushalten.
Man weiss dass sie existieren, doch kaum jemand kennt sie. Man sieht sie im Fernsehen, doch abgesehen davon sind sie beinahe unsichtbar. Oh,klar der eine oder andere hat sie mal gesehen...rennt dann hinterher und schwupps, sind sie in den Bueschen verschwunden.
Zigeuner sind im Prinzip wie Schluempfe. Sie machen ihr eigenes Ding. Sie versuchen der normalen Welt aus dem Wege zu gehen, weil beides nicht zusammen passt. Sie moechten nicht reglementiert werden. Oder unterstuetzt werden. Die Arbeitsaemter sind vielmehr voll mit Deutschen, die in der zweiten Generation als Sozialhilfeempfaenger leben. Zigeuner sind nicht die Typen, die als Hartz4-Empfaenger irgendwo einmarschieren und abkassieren. Das verbietet ihnen ihr Stolz.

Irgendwie sind Zigeuner eigentlich ein bisschen wie Buddhisten: zahm, prinzipientreu und eigen. Der Rest ihrer Eigenart ist wie die der Zirkusleute; der Gesellschaft irgendwie einen Dienst erweisen aber nie zur Last fallen. Sie wollen meistens einfach in Ruhe gelassen werden und ihr Ding machen ohne dass einer rumschreit und ihnen vorschreibt wie es geht.
Ich glaube, dass eine Welt aus Zigeunern unserem deutschen Land sehr wohl gut taete. Weil wir viel zu viel Reglements haben, die uns jeden Tag alles Moegliche verbieten und zugleich alles ermoeglichen.
Die Zigeuner koennten uns zeigen, wie man wieder lebt. Unabhaegig, untereinander und ohne oeffentliche Meinung.

Ich schaetze, deshalb werden sie als so gefaehrlich angesehen und geaechtet.
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Beantwortet von
Zu Prenzlberg: wir waren letztes Jahr mal zu Besuch in Berlin. Da
wurden auch in ein Theater in Wedding eingeladen. In dem Stück dort
(anscheinend so eine Art Endlos-Fortsetzung) war das Thema: die
guten, bodenständigen Leuten von Wedding und die (in der
Jugendsprache) abgespaceten und vercheckten Leute von Prenzlberg.
Irgendwie scheint das wohl so eine Art Künstler- und Freigeist-Viertel
zu sein. (kann ich aber nicht beurteilen, habe nur dieses Stück in dem
Theater in Wedding gesehen)

Zu Neukölln: von jemandem, der in Berlin studiert, haben wir gehört,
dass er schon öfters durch Neukölln gefahren ist, ohne dass ihm was
passiert wäre. Einmal ist er sogar mit seiner Freundin in ein
Schwimmbad in Neukölln gegangen, auch ohne dass ihnen was
passiert wäre. (Allerdings sind die beiden nicht blond+blauäugig)
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