Hallo schlaui87,
natürlich ist das mit dem Behindertenrabatt ein psychologischer Trick, denn damit soll durchaus aucherreicht werden, dass der Kunde nicht nach weiteren Rabatten fragt.
Bei den Rabatten muss man allerdings immer unterscheiden, ob sie vom Hersteller oder vom Händler gewährt werden.
Werden sie vom Hersteller eingeräumt, was z.B. bei den Behindertenrabatten der Fall ist, verdient der Händler mit diesen Autos i.d.R. seine normale Spanne.
Werden Rabatte vom Händler gewährt, dann geht dieser Preisnachlass i.d.R. ganz zu Lasten seiner Händlerspanne, da er ja den Listen-EK an den Hersteller zahlen muss. Allerdings hat er auch Umsatz-Vorgaben für Neuwagen zu erfüllen und je mehr ihn da der Schuh drückt, desto eher lässt er auch mal auf eigene Kosten im Verkaufspreis nach.
Vertragshändler sind z.B. aber auch verpflichtet, eine vorgegebene Palette an Neuwagen in ihrer Verkaufsausstellung anzubieten, welche allerdings nur für eine gewisse Zeit von der Hersteller-Bank vorfinanziert werden. Je näher der Fälligkeitstermin für diese Darlehen rückt, desto mehr sind die Händler auch dazu bereit, auf den Listenpreis dieser Fahrzeuge teilweise recht hohe Rabatte zu gewähren, damit sie dieses Fahrzeug 'auslösen' und durch ein neues mit neuem Darlehen ersetzen können.
Bei besonders preisgünstig angebotenen Neufahrzeugen von Vertragshändlern, welche sich nicht oder nur in der Ausstattung geringfügig nach den eigenen Vorstellungen konfigurieren lassen, wird es sich oft um genau solche Ausstellungsstücke handeln.
Bei einem muss-jetzt-aber-unbedingt-raus-Twingo wären dann z.B. 30 % Gesamtrabatt durchaus drin.
Sofern es jedoch Re-Importe sind sollte man sich immer vergewissern, dass in diesem Preis auch die deutsche Betriebserlaubnis enthalten ist. Es gibt da durchaus länderspezifische Ausstattungsunterschiede und so mancher Re-Import muss erst noch nachgerüstet werden, bevor er in Deutschland zugelassen werden kann.
Neben einem möglichst günstigen Anschaffungs- und Unterhaltungspreis sollte allerdings auch die Brauchbarkeit des Fahrzeugs selbst eine Rolle spielen. Was nützt einem älteren und zudem körperlich eingeschränktem Menschen z.B. ein kostengünstiges Auto, wenn er nur schwer rein und ohne fremde Hilfe nicht wieder raus kommt? Auch einfache Bedienbarkeit, gute Rundumsicht, gut erkennbare Anzeigen, bequeme Sitzposition u.s.w sollten zuvor mal selbst getestet werden und wenn möglich in einer Probefahrt auch das Fahrverhalten.
Da wirst du wohl erst einmal mit deinem Opa die diversen Autohäuser in der Umgebung abklappern müssen, um zu einer grundsätzlichen Entscheidung über ein für ihn infrage kommendes Modell zu kommen. Und dabei nur kein Geheimnis aus eurer Test-Tour machen, denn dass kann schon Bewegung in ein Preisangebot bringen, bevor ihr überhaupt nach eventuellen weiteren Rabatten gefragt habt.
Gruß
Kalle