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Gefragt in Plauderecke von
Geehrte deutsche Staatsbuerger,
Dear american friends,

Wie viele andere in diesem Forum bin ich ein Nachkriegskind, dh. weit geboren nach dem zweiten Weltkrieg. Nun, die meisten die hier lesen werden ebenfalls Eltern haben, die nach dieser Zeit geboren wurden.
Somit weiss heute eigentlich kaum noch jemand, wie die Zeit davor war.
Amerikaner und Deutsche waren einst beste Freunde. Es war eine Verbundenheit und Veschmelzung beider Kulturen die immensen Einfluss auf beide Laender hatte.
Neuere Generationen in Deutschland sehen das "Amerikanische" meist nur als einen modischen Einfluss, weil die Vokabeln cool klingen. Die Verbundenheit zwischen Amerika und Deutschland ging jedoch weit ueber sprachliche Annaeherungen hinaus.

Heute wissen viele nicht mehr, dass es grosse Gebiete in den USA gab die beinahe komplett deutschsprachig waren, obwohl die dort Geborenen natuerlich Amerikaner waren. Es gab ganze Orte, wo Strassen deutsche Namen trugen, die Leute ihren Kindern deutsche Namen gaben, es deutsche Kost gab und in Schulen neben Englisch als zweite Fremdsprache Deutsch unterrichtet wurde. Kaum zu glauben.
Ueberbleibsel dieser weiten Eindeutschung in den USA ist dasTexasdeutsch.

In vielen Teilen der USA wird Deutsch (von aelteren Amerikanern) immernoch ueberraschend gut verstanden. Vor 1933 waren Deutsche in den USA die beliebtesten und meist respektierten Einwanderer!
Vieles davon hat ueberlebt, man denke an die vielen erfolgreichen Amerikaner mit deutschen Vorfahren.
Vor dieser Zeit waren selbst deutschsprachige Zeitungen und Magazine ueblich und populaer unter unseren amerikanischen Freunden, nicht nur bei denen mit deutschen Wurzeln.
Die deutschsprachigen Zeitungen wurden zunehmend gemieden mit Beginn des Krieges. Manche Abonnenten kuendigten ihr Abonnement aus reiner Furcht, mit Entwicklung des Krieges, in schlechtem Licht zu erscheinen, weil sie deutsche Zeitungen lasen.
Die Kriegspropaganda zerstoerte viel, selbst wenn sie in den Herzen der Menschen nicht gewollt war. Und die einst tiefe Verbundenheit zwischen den USA und Deutschland wurde seitdem leider geschwaecht. In heutiger Zeit wieder zunehmend von einer "medial-begruendeten" anti-amerikanischen Haltung wiederaufgenommen, was mich zu diesem Posting bewegte.

Ein paar Links mir weiteren Infos zu dem was einst war. Es muss eine sehr gute Zeit gewesen sein.
Wir sollten versuchen, diese Zusammengehoerigkeit wieder aufzugreifen. Nicht nur auf politischer Ebene, sondern auf gesellschaftlicher und persoenlicher Ebene.

Wikipedia/Deutschamerikaner

Wikipedia/Geschichte der Deutschen in den USA

8 Antworten

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Beantwortet von
Karl Ranseier ist tot....
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Beantwortet von
Ein toller Beitrag, Antwort0 !
Ich würde das ganze auch per Email an den US-Botschafter und an
einige Zeitungsredaktionen schicken.
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Beantwortet von roxysoft Experte (1.2k Punkte)
Nicht nur an den US-Botschafter, auch an unsere "Freunde" der NSA und an Obama, der zwar auf ein Freihandelsabkommen mit Deutschland und Europa drängt, einem Anit-Spionage-Abkommen aber ablehnend gegenübersteht. Soviel zum Thema Freundschaft mit den USA.

Rox
0 Punkte
Beantwortet von
Ich würde das ganze auch per Email an den US-Botschafter und an
einige Zeitungsredaktionen schicken.


Also an den US-Botschafter hierzulande schicke ich keine mails mehr, der mag das garnicht. Ich werde aber mein Moeglichstes tun, damit Artikel dieser Art zukuenftig in der Sueddeutschen abgedruckt werden. Oder in irgendnem Schmierblatt, wenns sein muss.

Vielen Dank fuer die netten Kommentare und best regards.
0 Punkte
Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Heisst es eigentlich "Völker haben keine Freunde - sie haben Interessen", oder "Länder haben keine ..."?
Naja - eigentlich egal.
0 Punkte
Beantwortet von
...Interressen? Versteh'ich aber nicht, das ergibt keinen Sinn.
0 Punkte
Beantwortet von
Als Nachsatz zu meinem ersten posting, moechte ich noch folgendes anfuehren: Wir Deutsche hatten sowohl die hoechste Integration innerhalb der USA als auch den groessten Einfluss auf sie.
Noch heute gelten deutsche Produkte dort als Synonym fuer Wertigkeit und Qualitaet (auch wenn es nicht mehr wirklich zutreffen mag).
Aber es zeigt die hohe Akzeptanz unserer Nation in den USA.
Ich finde das bemerkenswert, wenn man bedenkt wie klein die USA im Vergleich zu asiatischen Maechten ist und um wieviel kleiner dann Germany zu den USA ist. Deutschland ist wirklich sehr klein. Really tiny! Wir draengen uns hierzulande wie Sardinen in einer Dose aneinander. Jeder Amerikaner, der Deutschland besuchte, findet es zwar erstmal "very appealing", aber moechte doch dann schnell wieder weg. Einfach zu eng und humorlos hier. Spiessig und piefig.:)

Besides this, germany hat noch immer eine hohe Reputation, was eigentlich even more bemerkenswert ist. Wenn man bedenkt, dass wir einst im Krieg mit den USA standen.
Ja gut, wir standen auch noch mit einer Reihe anderer Laender im Krieg, aber in Polen sind die Deutschen obwohl unsere Nachbarn, nicht annaehernd so respektiert wie knapp 8000 km entfernt in den USA., oder?
Unser grosser einstiger Bundeskanzler Helmut Schmidt hat sich stets sehr wohlwollend gegenueber den USA geaeussert. Er wusste vermutlich besser als viele andere, warum dies angemessen war.
Was mir dazu grade einfaellt: Sollte es Deutschland irgendwann mal schlecht gehen, werden wir vermutlich in den USA ein maechtigen Verbuendeten haben.
Und einen guten Freund seit vielen Generationen.
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Beantwortet von
Ein positiver Beitrag, der von jungen Leuten (und nicht nur alten Fuerzen, wie Helmut Schmidt) seit einigen Jahren auf Youtube besteht:
www.youtube.com/user/AlexandJim/videos

Sehr angenehm zum nebenbei anschauen und auch um die gesellschaftlichen Unterschiede unserer Laender aufzuzeigen, die beide attraktiv wie auch verwunderlich erscheinen moegen.
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