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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,
ein Bekannter möchte evtl. im August mit dem Auto nach Schweden fahren. Kann er (mit seiner Familie) so spontan an den jeweiligen Fährhafen fahren und dort ein Ticket kaufen und mit rüberfahren ? Oder muß man grundsätzlich vorher hier schon buchen ? Oder kann er evtl. wenn noch Platz frei ist, doch noch mitfahren ? Wie lange muß man dann am Hafen warten ? Sind Nachtfähren evtl. günstiger vom Platz oder vom Preis her ? Hoffe, mir kann jemand weiterhelfen. Danke schonmal.

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Beantwortet von
Dein Bekannter muss gar nicht mit einer Fähre fahren. Er kann auch Brücken nutzen. Oder Fähre und Brücke. Aber natürlich auch nur Fähre.
Ich gehe davon aus je länger die Fährstrecke ist, um so teurer wird es.
Am Hafen Puttgarden kann er einfach hinfahren und übersetzen. Ich glaube die fahren alle halbe Stunde oder so.
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Wichtig ist vor allen die Strecke, die er fahren will. Ganz ohne Fähre geht es über Kolding, Odense und die Øresundsbrücke. Wenn er mit der Fähre fahren will, sollte er vorher online buchen (www.scandlines.de/). Es wird dann deutlich billiger.

Kann er (mit seiner Familie) so spontan an den jeweiligen Fährhafen fahren und dort ein Ticket kaufen und mit rüberfahren ?
Davon rate ich dringend ab. Er sollte auf jeden Fall warten, bis die Fähre anlegt.

Normalerweise braucht man auf den kurzen Strecken nicht zu reservieren. Es kann passieren, dass eine Fähre zu voll ist. Dann muss man auf die nächste warten. Auf den Strecken Helsingør-Helsingborg und Puttgarden-Rødby bzw. umgekehrt ist das kein Problem. Dann muss man eben noch 30 oder 60 Minuten warten. Aber bei der Strecke Rostock-Gedser wartet man etwa 5 Stunden, wenn man mit der letzten Überfahrt nicht mit kann. Das ist mit 2 mal passiert, ist aber eher die Ausnahme. Auf dieser Strecke sollte man imho lieber die vorletzte Fähre einplanen, dann wartet man nur etwa 2 Stunden, wenn sie zu voll ist. (Die Autos ohne Reservierung fahren in der Reihenfolge auf die Fähre, wie sie in der Warteschlange stehen. Wenn eine Fähre zu voll ist, steht man natürlich bei der nächste weit vorne.)

Anders sieht es aus mit den längeren Fähren, wie z.B. Rostock-Trelleborg (https://www.stenaline.de/ oder www.ttline.com/de/Germany/Fahrplane--Preise/Fahrplan/). Man muss teilweise eine Kabine buchen und die sind nachts natürlich teurer. Last Minute ist teilweise deutlich billiger, aber wenn die Fähre ausgebucht ist, hat man Pech. Bis zur nächsten Fähre wartet man dann 6 bis 16 Stunden! Und wenn die Fähre ausgebucht ist, ist die nächste meist auch ziemlich voll! Auf solchen Strecken empfiehlt sich imho die rechtzeitige Buchung. Diese Fähren sind eh nicht unbedingt für den kleinen Geldbeutel geeignet. Die Überfahrten sind mit 5 bis 14 Stunden deutlich zu lang, um auf dem Schiff kein Geld aus zu geben. Und dort kann man schnell viel Geld loswerden, ohne wirklich viel davon zu haben.

Für Leute, für die der Weg das Ziel ist, empfehle ich die Route über
Kolding, Odense, Kopenhagen, Helsingør-Helsingborg oder Kolding, Odense, Kopenhagen und die Øresundsbrücke. Je nach dem, wo man hin will. Wer nicht gerne Auto fährt und schnell am Ziel ankommen will, kann natürlich auch z.B. mit der Nachtfähre Travemünde-Trelleborg fahren, auf dem Schiff übernachten und dadurch einen Urlaubstag sparen. Zumindest kann man so planen. Ich bin nach sowas nicht fit und würde im Urlaub niemals sowas machen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Preise für die Kabinen sind, gemessen an Hotelpreisen in Schweden, meist nicht sehr teuer.
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Beantwortet von
Davon rate ich dringend ab. Er sollte auf jeden Fall warten, bis die Fähre anlegt.


Die Antwort verstehe ich nicht, oder ist das eher ironisch gemeint ?
Der Bekannte möchte/muß nach Göteborg fahren. Ich habe ihm geraten, die Fähre von Frederikshavn aus zu nehmen. Ist zwar etwas teurer, aber man umgeht das Nadelöhr Kopenhagen und die Gebühren für die Fähre Puttgarden-Rödby und die Öresundbrücke sind ja auch nicht ohne. Und viel mehr km sind das auch nicht.
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Beantwortet von
Noch ne Frage: Wenn man vorher online bucht, wie bezahlt man dann (Kreditkarte, Giropay, Paypal, ...)? Wie belegt man das ? Druckt man sich das Ticket dann selber aus ? Oder geht man mit seinem Ausdruck von zuhause dort an den Schalter und bekommt ein "richtiges" Ticket ? Was ist, wenn man aufgrund von Stau o.ä. nicht rechtzeitig am Fährhafen sein kann ? Verfällt dann das Ticket oder kann man die nächste Fähre nehmen ?
Entschuldigt die "doofen" Fragen, aber es ist schon lange her, daß ich dort mal gewesen bin und das war eine Busrundreise, wo der Busfahrer sich um alles gekümmert hat.
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Hallo.

Frederikshavn - Göteborg bin ich noch nie gefahren, kann also nicht viel darüber sagen. Wie das mit den Ticket bei Onlinebuchung oder telefonischer Buchung funktioniert, weiß ich nur von Stenaline aus Erfahrung. Man kann sich das Ticket schicken lassen, das kostet aber extra. Ansonsten bekommt man es am Auto-Check-In. Zumindest war das mal so. Ich habe schon lange nicht mehr vorher gebucht.

Wenn dein Bekannter eine Uralubsreise plant und genug Zeit hat, sollte er "das Nadelöhr Kopenhagen" imho nicht umgehen. Kopenhagen ist sehr sehenswert.

Ich persönlich würde Helsingør-Helsingborg fahren. Helsingør und Helsingborg sind beides auch schöne, sehenswerte Städte und die Überfahrt dauert nur 20 Minuten. Das ist eine schöne Abwechslung bei langen Autofahrten. Wenn ich verreise, fahre ich mit meiner Frau und 3 Kindern im Pkw mit Gepäckanhänger. Dann kostet Brücke oder Fähre beides etwa 100 € pro Fahrt. Die Brücke empfinde ich als sehr belastend. Es ist kaum möglich, noch monotoner und abwechlungsloser zu fahren. Man sieht absolut nichts außer Wasser und Himmel. Die Strecke ist ohne Kurven, Steigungen Sehenswürdigkeiten, Landmarken usw. Die Geschwindigkeitsbegrenzung macht das ganze noch öder. (Letzteres gilt nicht, wenn man auf dem Rückweg ist und längere Zeit in Norwegen war.) Lange Fährzeiten, besonders ohne Sicht auf die Küste, empfinde ich auch als langweilig. Mir ist Rostock - Gedser schon zu lang. Meinen Kindern auch.

Dein Bekannter sollte sich vor der Reise unbedingt über die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Skandinavien informieren. Besonders Norwegen ist problematisch, denn die Strafen sind drakonisch und die Tempolimits für normale Menschen kaum vorstellbar. Das allgemeine Tempolimit auf AUTOBAHNEN ist 90, aber es gibt fast keine Autobahn, wo man tatsächlich so schnell fahren darf. Üblich sind 60 bis 80 auf der Autobahn. 20 km/h zu viel kosten rund 500€. Überholen im Überholverbot kostet noch mal fast 700€. Da kriegt man die Urlaubskasse noch schneller leer als auf der Fähre und hat noch weniger davon ;-)

Zitat:
Davon rate ich dringend ab. Er sollte auf jeden Fall warten, bis die Fähre anlegt.


Die Antwort verstehe ich nicht, oder ist das eher ironisch gemeint ?
Keine Sorge, da kann man nichts falsch machen. Am Hafen stehen überall Schilder auf denen steht, dass man nicht ins Wasser fahren darf. Bisher ist wahrscheinlich noch niemand auf die Idee gekommen, einfach ein Ticket zu kaufen und rüber zu fahren, ohne auf die Fähre zu warten;-)
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