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Gefragt in Plauderecke von mickey Experte (5.5k Punkte)
Eben auf Arte, ab morgen hoffentlich auch onIine abrufbar:
www.arte.tv/guide/de/048120-000/gasland

Wiederholungen:
Fr, 22.08. um 8:55 Uhr
Sa, 30.08. um 10:30 Uhr

Flammen aus dem Wasserhahn, kranke Menschen, tote Tiere: Trotz vieler Alarmzeichen setzen die USA flächendeckend auf Fracking. Wie gefährlich ist die Gas-Fördermethode wirklich? Das explosive dokumentarische Roadmovie von John Fox wurde für einen Oscar nominiert und mehrfach ausgezeichnet.

Schon faszinierend, dass unsere "Regierung" noch im Juni an ihrem Fracking-Gesetz festhielt und ein Entwurf in diesem Jahr beschlossen werden sollte. Wer wählt die nur immer wieder...

5 Antworten

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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Jep, wenn man sich mal ansieht wie viel Sachverstand bezüglich Internet und Computer bei den Politikern versammelt ist (und das kann ich ganz gut beurteilen) dann braucht man sich nicht wundern wenn das bei anderen Themen ähnlich ahnungslos aussieht.

Wenn man dann noch glaubt seine Wissenslücken durch Informationen der entsprechenden Lobbyverbände stopfen lassen zu müssen, der hat einfach jegliche Entscheidungskompetenz verloren.

Mir kommen die wirklichkeitsfremden Entscheidungen von Politikern oft so vor, als würden sie erst verstehen wo das Problem liegt wenn sie selber (oder enge Verwandte oder Freunde) betroffen sind.

Also immer schön in der Nähe der Politikerwohnorte fracken. Oder um es anders zu sagen, wer in Ruhe fracken will sollte diese Gebiete umgehen.

Gruß Fabian
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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo Mic,

Glück hat, wer dann in Bayern wohnt. ;o)

Zwar gilt auch dort das Bundesrecht zu Fracking, aber das Wasserrecht ist Ländersache und darüber will Umweltminister Huber dann eventuelle Anträge auf Fracking-Bohrungen in Bayern ganz einfach ablehnen lassen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch in den anderen Bundesländern Politiker mit genügend A... in der Hose finden und so den in Berlin verzapften und noch zu verzapfenden Unsinn bzgl. Fracking einfach aushebeln.

Das wird allerdings nicht mehr in allen Bundesländern möglich sein, denn in einigen (SH, NI, ST, NW, TH, BW, ??) findet 'Unkonventionelle Gasförderung' schon statt, bzw. wurden entsprechende 'Claims' zur 'Aufsuchung' bereits an Unternehmen vergeben und dafür eventuell auch schon Bohrgenehmigungen erteilt.

Gruß
Kalle
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Die Fracking-Bohrungen können (leider) nicht wegen dem Wasserrecht abgelehnt werden, weil hier das Bergrecht gilt. Solche Bohrungen dürfen also z.B. auch in Gewässerschutzgebieten gemacht werden. Dass anschließend möglicherweise das Grundwasser radioaktiv verseucht ist, wie z.B. hier in Landau durch ein Leck an der Geothermiebohrung, spielt keine Rolle. (In Landau wurde übrigens noch nicht mal Fracking eingesetzt. Die Schadstoffe stammen aus der Erde. Aber ohne die Bohrungen wäre die radioaktive Brühe jetzt immer noch in 3000m Tiefe.)

Aber man muss natürlich beachten, dass diese Filme auch Produkte einer Lobby sind. Das Fracking ist natürlich völlig sicher, sonst würde man es ja nicht machen. (Wer diese Aussage lustig findet, darf lachen.) Dass dabei Schadstoffe in die Erde gepumpt werden, ist natürlich eine frei erfundene Behauptung dieser Lobby. Was da runter gepumpt wird, ist schließlich geheim. Es kann gar keiner wissen, wie gefährlich das ist.
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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo Friedel,

Die Fracking-Bohrungen können (leider) nicht wegen dem Wasserrecht abgelehnt werden, weil hier das Bergrecht gilt.

Das ist Nonsens, denn auch wenn Fracking nach dem Bundesberggesetz erlaubt wird oder würde, kann nach der gegenwärtigen Rechtslage durchaus jedes Bundesland unter Bezugnahme auf sein eigenes geltendes Wasserrecht die Ausführung solche Bohrungen untersagen. Und ohne eine vom jeweiligen Bundesland ausdrücklich auch genehmigte Bohrung, gäbe es natürlich auch kein lt. Bundesberggesetz ggf. doch mögliches Fracking.

Glücklicherweise sind ja hierzulande die einzelnen Bundesländer selbst für die langfristige Versorgung ihrer Bevölkerung mit dem 'Grundnahrungsmittel' Trinkwasser verantwortlich. Und somit dürfen sie auch selbständig darüber befinden, welche nach dem Bundesberggesetz möglichen Bohrung eventuell die langfristige Versogung der Bevölkerung mit Trinkwasser nach den Maßstäben der Trinkwasserverordnung des Bundes gefährden könnte und deshalb in einer 'Einzellfallentscheidung' vom Land abgelehnt wird.

§1 der derzeit für den ganzen 'Bund' geltenden TrinkwV besagt nämlich, dass der Zweck dieser Verordnung darin besteht, "... die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit ... zu schützen".

Solange nicht reproduzierbar nachgewiesen wurde, dass die Häufung von "Flammen aus dem Wasserhahn, kranke Menschen, tote Tiere" in den aktuellen Fracking-Gebieten nicht auf das Fracking zurückgeführt werden kann, sollte hierzulande also weiterhin §1 der TrinkwV kompromisslos Anwendung (s.o.) finden.

Oder anders herum: Der Bund müsste den grundsätzlichen Anspruch der Bürger auf 'Genusstauglichkeit' des Trinkwasser gem. §1 TrinkwV erst einmal aufheben, um den Ländern vom Bundesrecht her die Möglichkeit zum Versagen von Fracking-Bohrungen über ihre jeweils geltendes Landesrecht zumindest theoretisch entziehen zu können.

Aber ohne die Bohrungen wäre die radioaktive Brühe jetzt immer noch in 3000m Tiefe.

In keinem mir zugänglichem Bericht wurde eine 'radioaktive Brühe ... in 3000m Tiefe' im Zusammenhang mit dem Landau-Leck auch nur andeutungsweise erwähnt. Einfach nur eine Annahme von dir, oder gibt es da auch noch den einen oder anderen mir nicht bekannten Link, auf eine zumindest andeutungsweise objektive Quelle?

Gruß
Kalle
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Die radioaktive Brühe ist der Grund für die Bohrungen. Das ist ein Geothermie-Kraftwerk. Ich gehe davon aus, dass in allen Berichten zu dem Thema beschrieben ist, dass das Tiefenwasser radioaktiv ist und dass die genutzte Wärme größtenteils durch diese Radioaktivität entsteht.

Laut Pressemitteilungen der Betreibergesellschaft und der offiziellen Untersuchungen tritt seit vielen Monaten dieses radioaktive Wasser unkontrolliert durch mindestens 2 Leckagen aus. Trotzdem soll angeblich zuerst keine Belastung des Trinkwassers feststellbar gewesen sein. Aber diese Lüge hat sich inzwischen als unhaltbar erwiesen und inzwischen haben sogar die Lobbyisten zugegeben, dass radioaktives Tiefenwasser ins Grundwasser gelangt ist. Anwohner und Geologen haben diese radioaktive Belastung schon vor etwa 1,5 Jahren nachgewiesen. Sie ist mit einfachen handelsüblichen Geigerzählern deutlich messbar.

Vielleicht sagt dir z.B. http://www.geothermie-landau.de/assets/images/geothermie/uebersicht-landau-erdbeben-schadensmeldungen-messstationen-08.2013.jpg etwas.
...