Internet-Signal verstärken

Question

Hallo,

ich möchte von meiner Fritz-Box 6490 (Anbieter: Vodafone per
Kabelanschluss mit 100 MBit / 6 MBit) ein normales Cat5e-Kabel über
eine Strecke von ca. 200 bis 250 Meter verlegen.

Mir ist bekannt, dass ungefähr ab 100 Metern die Bandbreite immer
weiter abnehmen wird.

Deshalb nun meine Frage:

Gibt es einen "ganz normalen" Verstärker bzw. Repeater (aber keinen
Switch), so dass die 100 MBit / 6 MBit auch nach 250 Metern zur
Verfügung stehen?

Bisher kenne ich nur Repeater für WLAN, aber nicht für
kabelgebundenes Internet (LAN).

Von diesen Power Over Ethernet-Verstärkern habe ich auch schon
gehört, aber Strom brauche ich nicht, sondern möchte nur das Internet-
Signal - wie bereits oben erwähnt - verstärken.

Kann man dafür trotzdem einen Power Over Ethernet-Verstärker
verwenden oder was gibt es sonst noch für Möglichkeiten?

Für gute Tipps wäre ich Euch sehr dankbar ;-)

Gruß Fleischi

Answer 1

Hallo Fleischi,

Power over Ethernet hat zunächst mal nichts mit Verstärken zu tun. Es ist lediglich ein Verfahren, Energie über das Ethernet-Kabel zu führen, um damit Netzwerkkomponenten am anderen Ende zu versorgen.

Einen Ethernet-Verstärker gitb es nicht. Die Dinger, die sich Ethernet-Verstärker nennen auch nur ein Switch, eventuell mit nur zwei Ports, dafür aber etwas teurer als ein normaler Switch. Bei digitalen Signalen ist Verstärkung kein gangbarer Weg, das Signal muss regeneriert werden und genau das macht ein Switch, neben seiner Hauptaufgabe der Datenverteilung auf die Ports.

Die 100m Begrenzung ist ein Limit, bei dem unter Verwendung der normenkonformen Netzwerkkomponenten die Übertragung sicher funktioniert. Wenn du ein gutes Kabel verwendest, beidseitig je eine gute Netzwerk-Dose und für die Verbindung zwischen Dose und Endgerät CAT6 Patch-Kabel, kann es durchaus sein, dass du auch bei einem 250m Netzwerkstrang gute Übertragungsraten erreichst. Wenn nicht, musst du in die Mitte eben doch einen Switch setzen.

Gruß
computerschrat

Answer 2

Geht auch gut über Power-Lan.

Answer 3

Powerlan-Beispiel:

http://www.amazon.de/TP-Link-TL-PA210-Powerline-Adapter-Daten%C3%BCbertragungsrate-Reichweite/dp/B005UHBDTU

Davon brauchst du zwei Stück und ne Stromleitung dazwischen.
Geht bestens bis zu 300 Metern.

Answer 4

Hallo, das mit dem LAN-Verstärker stimmt es schon.
Da aber nicht überall nur die Kenner herumlaufen, heißt für manche ein Repeater einfach Verstärker.
Es werden aus 100m mehr gemacht, also muss ja ein Verstärker sein.
Also das mit dem "Verstärken" funktioniert so, dass man nach 100m ein weiteres Gerät (siehe die Antwort 1) dranhängt und das wieder für nächste 100m gerade steht.

Falls die Lösung aus der Antwort 1, ich meine das am Ende, nicht so klappen wird, dann gibt es noch die Ethernet Kupfer Extender oder mache Dich über POF - Lichtwellenleiter schlau.
Viele Elektronik-Versender haben es inzwischen im Sortiment, bist Du wo Kunde kannst Du mal nachschauen oder einfach eine Runde im Netz drehen.

Gruß

Answer 5

Hallo,

vielen Dank für Eure Tipps.

Wenn ich einen Switch nach beispielsweise 70 Metern dazwischen setze,
bereitet der Switch dann das Signal wieder "von null" auf und ich habe
dann ab dieser Stelle wieder die Bandbreite zur Verfügung, die ich 70
Meter vorher an der Fritz-Box habe?

Kann man dafür jeden normalen 5 Port-Switch nehmen? Ich habe den D-
Link DGS-105/E 5-Port Layer2 Gigabit Switch im Einsatz, aber nicht zur
Verstärkung, sondern "nur" zur Erweiterung meines Netzwerks.

Gruß Fleischi

Answer 6

Wenn ich einen Switch nach beispielsweise 70 Metern dazwischen setze,

so ist es. das geht laut defintion bis zu 4 mal

Answer 7

Hallo,

dann nehme ich an, dass meine nachfolgende Vermutung auch komplett
stimmt, oder?

Wenn ich einen Switch nach beispielsweise 70 Metern dazwischen
setze, bereitet der Switch dann das Signal wieder "von null" auf und ich
habe dann ab dieser Stelle wieder die Bandbreite zur Verfügung, die ich
70 Meter vorher an der Fritz-Box habe?

Gruß Fleischi

Answer 8

Hallo Fleischi,

ja, das ist so richtig. Die Bandbreite hast du komplett. Du hast nur eine sehr kurze Verzögerung von Datenpaketen die am Switch ankommen, bis sie weitergeleitet werden. Das liegt daran, dass der Switch ein Datenpaket zunächst zwischenpuffert, den Adressheader analysiert und anschließend an das richtige Port weiterleitet. Diese Latenz liegt aber im Bereich von rund 30 - 40 Mikrosekunden und dürfte in deinem Fall keine wesentliche Rolle spielen. Die Latenzzeiten addieren sich nur dann unangenehm, wenn sich zwei Rechner immer Paketweise unterhalten. Ein kurzes Datenpaket geht von A nach B, B reagiert und schickt ein Paket an A zurück. Dann kommt bei jedem Richtungswechsel eine Latenzzeit hinzu, und das kann die effektive Datenrate schon deutlich reduzieren. Im üblichen Datenverkehr eines privaten Netzwerks tritt diese Kommunikation aber eher nicht auf.

Gruß
computerschrat

Answer 9

@computerschrat

Hallo computerschrat,

vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung.

Habe ich Dich richtig verstanden, dass die Latenzzeit von rund 30 bis 40
Mikrosekunden nur durch den dazwischengesetzten Switch entsteht und
nicht durch die langen Kabel?

Falls ja, dann würde das doch bedeuten, dass die Latenzzeit von rund 30
bis 40 Mikrosekunden auch dann entsteht, wenn ich z. B. Kabel mit einer
Länge von jeweils nur 1 Meter verwende und den Switch dazwischen
setze, oder?

Gruß Fleischi

Answer 10

Hallo Fleischi,

ja, die Latenzzeit entsteht (im Wesentlichen) nicht durch das Kabel. Im Kabel laufen die Signale mit Lichtgeschwindigkeit, also rund 300.000 km /s.
Bei 100m ist die Laufzeit also nur rund 0,3 Mikrosekunden.

Dem Switch ist es egal, wie lang das Kabel ist. Dessen Latenzzeit beginnt mit dem Start des Datenpakets das an seinem Anschluss ankommt..

Gruß
computerschrat