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Großes WLAN aufbauen, AccessPoints verbinden





Frage

Hallo zusammen, nachdem ich mit normalen Netzwerken schon einige Erfahrungen habe, habe ich nun vor ein größeres Gebäude mit WLAN auszustatten. Bei Tests mit einem alten AccessPoint (Typ: DrayTek Vigor 2500We) hat sich gezeigt, dass das ganze Gebäude mit zwei Accesspoints zu erreichen ist. Ist das auf heutige Geräte, auch mit 55MBit übertragbar? Wie kann man die beiden APs koppeln, so dass man sich frei im Gebäude bewegen kann, ohne die Verbindung zu verlieren? Welche Hardware würdet ihr empfehlen? Wie sieht es mit der maximalen Clientanzahl aus, kann man auch mit > 300 Rechnern noch gut arbeiten? Ist bei der Hardware was besonderes zu beachten? Welche Komponenten empfehlt ihr? Ich hoffe mal, das hier auch Leuten geholfen wird, die in dem speziellen Themengebiet noch keine riesen Erfahrung haben. Vielen Dank im Vorraus Ralf

Antwort 1 von _A___A_

Hi Ralf,
also eines mal im Vorraus, wenn ich das richtig verstanden habe, soll das "Netzwerk" bis zu 300 Wlan Rechner verbinden können ?! Ich würde mal, ohne jetzt über die technische Seite nachzudenken, sagen, das dafür Profi rann muß, auch die Wahl des OS könnte eine sehr wichtige Entscheidung sein.
Ich denke halt, das bei dieser Größenordnug ein Wlansystem nicht unbeding das richtige ist.
Aber wenn es in kleinerem Rahmen sein soll, würde ich genau einen Router neuster Generation an der richtigen Stelle aufstellen(die Hardware zwecks Wlan in den PC´s natürlich auch) und dann Notfalls mit diverser Antennentechnik arbeiten.

Gruß (@´_`@)

Antwort 2 von ralfg

Es geht hierbei um ein Schulnetzwerk, daher ist leider der finanzielle Rahmen sehr beschränkt. Soweit ich bisher erfahren habe gibt es die Möglichkeit, mehrere APs zu einem Netz zu koppeln, aber das kann wohl nicht jede Hardware. Kann mir hier niemand genauere Infos geben?

Antwort 3 von Funki

Hi Ralf

Grundsätzlich ist die Reichweite eines 54Mbps gegenüber einem 11Mbps oder gar 2 Mbps System theoretisch um die Wurzel aus dem Verhältnis der Datenrate kleiner.

Die APs lassen sich, falls sie eine LAN-Schnittstelle haben, über ein drahtgebundenes LAN, welches als Backbone dient vernetzen. Es gibt jedoch auch Lösungen, welche drahtlos gekoppelt werden können. Der Nachteil besteht darin, dass sich alle APs und Stationen die Bandbreite teilen müssen, d.h. so als wären sie mittels eines Hubs zusammengeschaltet.
Diese Eigenschaft macht deshalb auch deine Pläne 150 Stationen mit einem AP zu versorgen total unrealistisch - das Netzwerk wäre durch die dauernden Kollisionen kaum mehr funktionsfähig. Als Obergrenze sind ca. 20 Stationen pro AP denkbar. Da funktechnisch im 2.4GHz-Band nur 3 sich nicht störende Kanäle existieren, lassen sich im Bereich der Funkreichweite maximal 60 Stationen betreiben.
Sollten es mehr sein, müssen APs für das breitere 5GHz-Band beschafft werden. Da physikalisch bedingt dort die Reichweite geringer ist und sich die Sendeleistung der APs drosseln lässt, kann der Funkradius pro AP reduziert werden. Damit lassen sich die Kanäle räumlich gesehen mehrfach verwenden (Stichwort Zellularnetz).

Zu bedenken ist auch, das die Nutzbandbreite nur ca. die Hälfte der Systembandbreite beträgt (z.B 54Mbps-System -> Nurzbandbreite rund 27Mbps).

Bei deinem beschränkten Budget empfehle ich dir nur diejenigen Stationen, welche unbedingt mobil betrieben werden mittels WLAN zu versorgen - dadurch lässt sich die Sache mit kostengünstigeren 2.4GHz APs bewerkstelligen.

Gruss Funki

Antwort 4 von ralfg

Hi Funki,
danke für die ganzen Informationen erstmal. Aber eine Frage hab ich noch: Wie machen das dann z.B. größere Unis?
Wie gesagt geht es hier um ein Schulnetzwerk. An unserer Schule gibt es nun einige Klassen, welche komplett mit Notebooks arbeiten. Bei 3 Jahrgängen a 2 Klassen a 30 Schüler macht das schon mal 180 Rechner. eigentlich sollte der Wert nicht viel größer werden, aber mann weiß ja nie, was die Zukunft bringt ;-)
Das Problem ist jetzt halt, dass es sich schon vor einigen Jahren bei uns als unpraktikabel herausgestellt hat, das mit Kabeln zu machen, da fliegen die Leute einfach dauernd drüber.
Die Last auf das Netzwerk wäre eigentlich ja auch nicht sehr groß, halt hin und wieder mal ein Word oder PowerPoint Dokument, aber auch USB-Sticks sind da halt sehr unpraktisch.
Also: gibts es da wirklich keine Lösung so was hinzukriegen? Ich meine es gibt doch viele HotSpots an zentralen Plätzen, kommen da keine mit ~200 Rechnern klar?

Antwort 5 von Funki

Hi Ralf

Durch geschickte Platzierung der APs und den Einsatz von Sektorantennen lässt sich deren Funkreichweite gezielt gering halten; dadurch lässt sich ein Kleinzellen-Netzwerk aufbauen, wodurch sich die Netzwerklast auf mehrere APs verteilt. Ausserdem ist in den 802.11-Standarts ein Protokoll vorgesehen, mit welchem sich eine Lastverteilung vornehmen lässt, d.h. die Stationen werden gezielt dynamisch den einzelnen APs zugeordnet bzw. assoziert. APs, die diese Protokolle beherrschen, finden sich allerdings nur im professionellen Bereich (z.B. www.lancom.de).

Aus meiner Tätigkeit als nebenamtlicher Dozent an einer FH, kenne ich ein Beispiel, wie durch Verkabelung entlang der Pulte mit einem Switch pro Pultreihe und zur Decke hin weggeführter Verkabelung, sich das Stolperproblem durchaus lösen lässt.
USB-Sticks sind tatsächlich keine Lösung - insbesondere, wenn die Dozenten ihre Unterlagen auf einem Server zur Verfügung stellen wollen.

Was übrigens trotz der geringen Nutzlast nicht vernachlässigt werden darf ist, dass ein nicht unerheblicher Teil der Belastung durch das Funkprotokoll selbst verursacht wird - deshalb kommt kein mir bekanntes Funknetzwerk über den Faktor 0.6 = Nutzrate/Bruttorate hinaus.

Gruss Funki