Supportnet Computer
Planet of Tech

Supportnet / Forum / Plauderecke

Praxisbudget verhindert ärztliche Versorgung





Frage

Hallo, so hat es sich zugetragen: am Abend des 29.3.06 entwickelte sich bei mir ein Fremdkörpergefühl im Auge, verbunden mit Schmerzen, Ausfluss von Tränenflüssigkeit etc..Am Vormittag des 30.3.06 rief ich deshalb in der Praxis meines Augenarztes ("Arzt meines Vertrauens") an, schilderte mein Problem und bat um Hilfe. Die Frage, ob ich schon einmal dort in Behandlung gewesen sei, bejahte ich . Zur Antwort bekam ich, ich sei ja schon länger nicht mehr dort gewesen. Dann teilte man mir mit, dass das Budget voll sei und man mich nicht behandeln könne. Stattdessen erhielt ich die Telefonnummer des augenärztlichen Notdienstes. Dort rief ich an und landete in einer Augenarztpraxis, die ca 30 Kilometer entfernt ist. Nachdem ich dort mein Problem geschildert hatte, gab man mir -natürlich nachvollziehbar- zu verstehen, dass ein Besuch der dortigen Praxis angesichts der Entfernung natürlich sehr ungünstig sei. Schließlich telefonierte ich diverse Augenärzte im näheren Bereich durch, fand eine Praxis, "deren Budget noch belastbar war" und konnte dort zügig in Behandlung kommen. Faktisch dauerte dann die ärztliche Konsultation wenige Minuten, der Fremdkörper in Form eines Talgpartikels konnte sofort entfernt werden. Welch ein Glück, dass es sich nur um einen kleinen Notfall handelte.... Meine Krankenkasse teilte mir mit, dass der Arzt eine Behandlungspflicht gehabt hätte und empfahl, sich an die Kassenärztliche Vereinigung zu wenden. Ich bin mal gespannt, was da heraus kommt... Gruss cille

Antwort 1 von Locke

Wenn man mal sieht was man jeden Monat an Beiträgen bezahlt und bei Medikamenten draufzahlt und noch die Praxisgebühren wenn mal was ist........
Kann einem ganz schön bel werden wenn man dann so behandelt wird.
Auf der anderen Seite steht der Arzt der ein Budget zugewiesen bekommt, egal wie oft ein Patient in dem Zeitraum kommt.
Ist das Budget augenutzt, zahlt der Arzt die verordneten Medikamente aus der eigenen Tasche.
[ironie]Das sichert natürlich eine optimale Versorgung der Patienten wenn man immer das beste Medikament nehmen kann und nicht das billigste [/ironie]
Man kann beide Seiten sehr gut verstehen, man kann auch verstehen das der Arzt versucht keine Behandlungen mehr durchzuführen wenn er evtl. dabei drauflegen muss.
Stelll Dir vor eine Autowerkstatt bekommt für alle Reparaturen, ausgerichtet auf die Menge der Kunden einen Pauschalbetrag im Monat den wir vorher gemeinsam in eine Kasse zahlen.
Der Betrag ist aufgebraucht weil da ein paar komplizierte Schäden aufgetreten sind und Du hast jetzt eine Beule im Auto......
Was werden die wohl machen.....

Übles Thema, ganz übles Thema.
Du kannst Dir aber Sicher sein das Dir das als Privatpatient nicht so widerfahren wäre (schwacher Trost, ich weiß).

Und das Beste ist, das gesamt System wird gerade überarbeitet weil die Kosten zu hoch sind. Statt Sorge zu tragen das es mehr Beitragszahler gibt wird noch mehr eingespart.

Mahlzeit

Antwort 2 von Butzefrau

morgen cille,


lass sir sowas nicht bieten....
ich habe 14 jahre in ner augenarzt praxis gearbeitet und mein chef hätte mich sofort gefeuert wenn ich einen notfall abgewiesen hätte !
zumal der arzt dich als notfall gar nicht abweisen darf, er ist verpflichtet dich zu behandeln.

ich würde deinen fall zumindest bei der kassenärztlichen vereinigung vorbringen.
bei dir war es "nur" ein talgknoten der die beschwerden verursacht, bei jemand anderem ist es vielleicht mal was schlimmeres und kann unbehadelt verherende folgen haben....

mann mann wo ist nur die gewissenheit hin bei den ärzten heutzutage. ansonsten hat locke leider recht, alles was übers budget geht muss der arzt aus eigener tasche zahlen.
TROTZDEM kein grund einen notfall abzuweisen und seine berufsehre dem system hinten anzustellen. traurig.


lg butze

Antwort 3 von cille

Hallo,

die kassenärztliche Vereinigung ist informiert und recherchiert den Fall. Der betreffende Arzt wird kontaktiert und hat ca. 6 Wochen Zeit zur Stellungnahme.

Auf deren Inhalt bin ich mal gespannt.

Grundsätzlich ist das Thema "Gesundheitsreform" mit Sicherheit sehr kompliziert und fürs Pro und Contra verschiedener Modelle gibt es für mich nicht durchschaubare Argumente.

Wenn aber dieses System zu solchen Auswüchsen führt, ist was faul. Und als "Endverbraucher" Patient muss ich mir mit Sicherheit nicht alles wehrlos gefallen lassen.

Also gibt es in ca. 6 Wochen meine Info, was daraus geworden ist.

Gesundheit!

cille

Antwort 4 von SevenOffNein

Hi cille,

kann es sein, dass der Ärztestreik an dir unbemerkt vorüber gegangen ist? ;-)

Der unterbezahlte Medizinmann hat vermutlich seiner (von ihm natürlich fürstlich entlohnten) MTA gesagt, sie möge jeden Patienten mit dem Hinweis auf die Budgetierung abwimmeln. Das ist Politik! Oder wie ein Arzt es in einem einschlägigen Forum ausdrückt
Zitat:
Guckst Du...
Natürlich geht es ohne uns nicht, doch der Mensch bemerkt einen Mangel erst, wenn dieser nicht mehr zur Verfügung steht... Cool

Recht hat der Mann. *grins*

Übrigens habe ich auch versucht, am 29.03. ein dringend(!) benötigtes Rezept zu bekommen. Mein streikender Arzt wusste, dass ich auf das Medikament angewiesen bin und an diesem Tag kommen würde. Zum Glück habe ich dann noch mit viel Mühe eine "Streikbrecherin" gefunden.

Für mich hat dieser Streik einen ganz komischen Beigeschmack. Dass die Arbeitsbedingungen der Klinikärzte teilweise katastrophal sind, ist ja nun nix Neues. Aber anstatt nun z.B. kürzere Bereitschaftszeiten zu fordern, wurde der Slogan ausgegeben "Wir arbeiten mehr, wenn wir besser bezahlt werden". *grübel*

Warum ist die aufgeblasene Selbstverwaltung der Mediziner namens KV kein Thema? Mit denen legt man sich wohl nicht so gern an.

Und wo bleibt die Solidarität mit dem übrigen medizinischen Personal, das zum größten Teil für einen Hungerlohn fast den selben Job macht, wenn nicht sogar den anstrengenderen? Während mein Arzt in Berlin beim Streik ist, halten die Arzthelferinnen in der Praxis die Stellung. Meine anfängliche Sympathie haben die Streikenden jedenfalls verspielt.

Gruß
Seven

Das Feedback ist das Brot des Supportnetlers


Antwort 5 von cille

Hallo Seven,

auch ich betrachte den Streik mit gemischten Gefühlen.

Fest steht, ich möchte nicht unbedingt von einem Arzt operiert werden, der am Ende seiner 24-Stunden-Schicht gerade noch die Augen aufhalten kann. Sicher wird der nicht wacher sein, wenn er für diesen Dienst mehr Kohle kriegt.
Wenn aber die Arbeitszeiten verbessert werden sollen, müssen mehr Stellen finanziert werden. Das wird teurer, als die aktuellen Stellen durch bessere Bezahlung zu verteuern.

Das Hauptproblem ist, dass alle von großen Kuchen Gesundheitswesen essen wollen.
Bei den dahinter stehenden Interessen bleiben die auf der Strecke, die am wenigsten "Lobby" haben. Als erster verlieren die Patienten, gefolgt vom "übrigen medizinischen Personal".
Allein im Bereich der Krankenpflege ist die Entqualifizierung und der Stellenabbau in weiten Bereichen des Gesundheitswesens dramatisch. Das ist für die Krankenpflege katastrophal, natürlich erst recht für den Patienten.

Zur Zeit - und wahrscheinlich auch in Zukunft - wird nur an den Symptomen herumgedoktert, ich habe da wenig Optimismus, dass sich grundlegend etwas ändert.

Aktuelle Erfahrung: eine Kollegin hat einen Knoten in der Brust, nicht eindeutig diagnostisch zu beurteilen. Dafür wäre eine MRT (Magnetresonanztomographie) nötig. Kosten: um die 300€. Die bezahlt die Krankenversicherung nur, wenn das Ergebnis positiv ist, also ein bösärtiger Tumor festgestellt wird.
Würde die Untersuchung unterbleiben, müsste man warten, bis der Tumor soweit entwickelt ist, dass er mit den gängigen Methoden als bösartig erkannt werden kann. Natürlich werden die gängigen Methoden serienweise angewandt und auch von den Kassen bezahlt, obwohl diese nicht so aussagekräftig sind.
Wer gute Vorsorge betreiben will, kann das nur, wenn er Kohle hat. Und zwar deshalb, weil die Kassen immer noch nicht die letztlich billigere Prophylaxe, sondern lieber die wesentlich teureren Behandlungen, die durch mangelnde Vorsorge nötig werden, bezahlen.

Bevor ich weiter abschweife

Gruss

cille

Antwort 6 von Wento_

Genau, Seven!
Zitat:
Für mich hat dieser Streik einen ganz komischen Beigeschmack. Dass die Arbeitsbedingungen der Klinikärzte teilweise katastrophal sind, ist ja nun nix Neues. Aber anstatt nun z.B. kürzere Bereitschaftszeiten zu fordern, wurde der Slogan ausgegeben "Wir arbeiten mehr, wenn wir besser bezahlt werden". *grübel

Genau dieser Meinung bin ich auch.
Hätten die Klinikärzte auf ihre Unterbezahlung hingewiesen und auch laut Zahlen genannt (mir sind z.B. Fälle bekannt, wo AIP´s (Ärzte im Praktikum) sogar noch Essensgeld zahlen müssen, von Verdienst keine Rede), hätte es jeder verstanden.
Hätten Sie erklärt, nach 24- oder 36-Stunden-Dienst nicht mehr operieren/behandeln zu können, hätte es jeder verstanden. Zumindest jeder, der kein Interesse daran hat von einem Arzt unter Aufputschmitteln behandelt zu werden.
Aber sich die "Erschöpfung" abkaufen lassen zu wollen? Ich weiß nicht....
Anders sieht es da mit den "freien" Ärzten aus. Bei der jetzigen Regelung kann einem nur noch schlecht werden.
Wann verlangt man vom Bäcker, seine Brötchen kurz vor Quartalsschluss nicht nur kostenlos ab zu geben sondern noch Geld drauf zu legen?
Ob wohl alle die, die über diese Fragen entscheiden, selbst in der "Gesetzlichen" sind, sprich von ihrem eigenen Mist betroffen sind?
Gruß wento!

Antwort 7 von karbolmaus

n`Abend zusammen. Ich möchte die Sache mit dem "Notfall" mal ein bisschen auseinanderklauben und relativieren. Arbeite als *Z* für alles in einer Facharztpraxis. Sehr oft kommen Leute an und erklären sich selber zu Notfällen, z.B. wenn Ihnen einfällt, dass sie das komische Stechen, dass sie seit vierzehn Tagen im linken Arm haben, gern noch vor Ostern abgeklärt haben wollen. Die werden dann wirklich bitterböse, wenn man darauf hinweist, dass man Notfälle nur dann annehmen kann, wenn der Patient beispielsweise vom Hausarzt als solcher telefonisch bei uns angekündigt wird. Anders ist ein einigermaßen organisierter Praxiablauf einfach nicht möglich. Ihr müßt auch einsehen, dass manche Leute ein unglaubliches Anspruchsdenken haben und meinen, wenn´s irgendwo juckt und beißt, sofort den ärztlichen Notdienst aufsuchen zu müssen. Ich spreche nicht von Schlaganfällen, Herzanfällen und traumatischen Verletzungen. Das Argument mit dem Budget ist natürlich völlig Banane, wenn das gebracht wird. Echter Notfall ist und bleibt vorrangig. Aber es gibt Leute, die spinnen einfach und gehen nachts um drei in die Notaufnahme, weil sie sich beim Bowling das Nagelhäutchen leicht gequetscht haben (habe ich selbst miterlebt, wurde nachts deshalb im Bereitschaftsdienst aus dem Bett geholt und mußte den Finger röntgen!!!!!! Kosten damals: ca. 80 DM
nur fürs Röntgen). Bitte immer mal beide Seiten hören, nicht gleich zur KV rennen und riesen Rummel veranstalten. Hält die Leute nur davon ab, vernünftige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und:
nicht alle Mediziner sind geldg..... *Z*. Manche Patienten haben einfach ein Rad ab!

Antwort 8 von cille

Hallo karbolmaus,

Antwort 9 von cille

aus meiner Beschreibung geht doch hervor, dass es sich um einen Notfall handelte. Oder würdest Du mit so einem Problem
vierzehn Tage warten, bevor Du einen Behandlungstermin machst???
Nicht gleich zur KV rennen? Wie soll sich etwas ändern, wenn man jede Unverschämtheit schluckt?

Natürlich gibt es solche Patienten, wie Du sie beschreibst. Das kann aber wohl kaum heissen, dass dann solche Methoden standardmäßig eingesetzt werden und damit auch diejenigen abgewiesen werden, die sich adäquat verhalten.

Gruss

cille

Antwort 10 von karbolmaus

Hi cille,
natürlich gibt es echte Notfälle, keine Frage. Nur ist der nicht -Mediziner meist nicht in der Lage, einen solchen selber zu diagnostizieren, es sei denn, er trägt bereits den Kopf unterm Arm. So kann sich ja auch, wie in Deinem Fall, eine harmlose Sache als äußerst unangenehm präsentieren. Man sollte dann, wenn möglich, zuerst zum Hausarzt gehen, der einen dann weiterleiten kann. Du glaubst wirklich gar nicht, wie falsch manche Leute ihre Beschwerden einschätzen. Es ist auch ein offenes Geheimnis, dass viele Leute an den Wochenenden die Ambulanzen der Kliniken aufsuchen, u.a. mit Schnupfen oder Tennisarm, weil dann die Wartezeiten kürzer sind.
Und die KV, was kann die denn tun. Die vertritt prinzipiell die Interessen der Ärzte und pro forma wird der im Beschwerdefall zu einer Stellungnahme aufgefordert. Mir ist bisher nicht bekannt, dass sowas irgendeine Konsequenz gehabt hätte, außer, dass
Arzt und Patient fortan Spinnefeind sind. Meistens wird viel heiße Luft aufgewirbelt. Ich stelle aber eines in den letzten Jahren fest: Die Leute werden gleich kiebig, wenn sie nicht sofort das bekommen, was sie wollen und wovon sie meinen, dass es für sie richtig ist. Es gibt eine Vielzahl von Leuten, die leiden unter psychosomatischen Beschwerden und sind in der Lage, jedes Praxisteam innerhalb von zehn Minuten ins Chaos zu stürzen. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Der Patient ist immer das Wichtigste, aber er muss auch Leuten vertrauen können, die das Fachwissen haben und die Beschwerden richtig einschätzen können.
In diesem Sinne. Bleibt gesund.
Frohes Eiersuchen bei *Z*-Wetter.
Gruß von der k.maus

Antwort 11 von anwaltsliebling

@karbolmaus,
aha, ein Fremdkörper im Aug ist kein Notfall der es rechtfertigt umgehend zum Facharzt/Krankenhaus zu gehen?
Soll man erst warten, bis man ernsthaftere Probleme hat? Dann klingt es beim Behandler in etwa so: "warum sind Sie denn nicht sofort gekommen"?
Und inn so einem Fall zum Hausarzt zu gehen ist genauso sinnvoll wie über Rom nach Bagdad zu fahren. Mein Hausarzt würde sagen, dazu bin ich nicht qualifiziert. Ein Auge ist ein heikel Ding, da pfusche ich nicht drin rum.
Natürlich @ cille, Beschwerde an die KV.
Den Herren/Damen Doktores samt ihren Mäusen muss man endlich klarmachen, dass ab und zu auch mal eine kleine, evtl. sogar nicht grossartig bezahlte Dienstleistung durchaus möglich ist. Und wenn mal eine Obermaus , alias Praxishilfe meint, sie könnte entscheiden was ein Notfall ist oder nicht, bringe ich (hab auch so ein prima Erlebnis hinter mir) ganz schnell den Satz "Beschwerde an KV" vor. Wirkt garantiert.
Eigenartigerweise erlebt man solche Dinge nur bei sog. Fachärzten.

Antwort 12 von cille

Hallo Karbolmaus,

Zitat:
Man sollte dann, wenn möglich, zuerst zum Hausarzt gehen, der einen dann weiterleiten kann. Du glaubst wirklich gar nicht, wie falsch manche Leute ihre Beschwerden einschätzen


Um die Sache auf den Punkt zu bringen:

bis zum Ende des Quartals bin ich nicht bei meinem Hausarzt gewesen, also war es keineswegs vonnöten (30.3.!!!) dort erst eine Voruntersuchung bzw. Überweisung in Anspruch zu nehmen.
Darüberhinaus bin ich medizinisch soweit gebildet, dass ich weiss, was bei einem Fremdkörper im Auge zu geschehen hat (und zwar durch einen Facharzt).

Sowohl in meinem konkreten Fall wie im allgemeinen muss ich Dir einfach unrecht geben. Obwohl es Deine Kategorie von Patienten gibt, gibt es aber genau den gegenteiligen Typen. Das sind diejenigen, die mangels "medizinischer Bildung" bei vielen Sachen erst gar nicht zum Arzt gehen, bzw. Angst davor haben. Damit auch Krankheiten verschleppen.

Mache auch den Normalsterblichen Menschen, der auf Grund unklarer, unbekannter Symptome aus Angst den Notdienst in Anspruch nimmt, nicht herunter.
Im Zweifel muss sowohl eine Notaufnahme als auch eine Praxis mit diesem Problem leben.

Zitat:
Und die KV, was kann die denn tun. Die vertritt prinzipiell die Interessen der Ärzte und pro forma wird der im Beschwerdefall zu einer Stellungnahme aufgefordert. Mir ist bisher nicht bekannt, dass sowas irgendeine Konsequenz gehabt hätte


Da wäre ich Dir dann dankbar, wenn Du mir sagen würdest, wo denn die geeignete Anlaufstelle wäre??

cille

Antwort 13 von anwaltsliebling

hi cille, um es auf den Punkt zu bringen.
Wenn dir wegen dieser Sache Extrakosten, unnötige Schmerzen entstanden sind dann geh zum Rechtsanwalt und der findet garantiert einen Weg. Die KV klppft dem Mitglied schon auf die Fingerchen nur du hast da direkt nicht viel davon.
Was diese Karbolmaus schreibt, zeigt nur, dass die meisten Patienten mehr Kenntnis haben wie einige von den Ziermäusen bei den Ärzten. Allerdings haben gute Ärzte auch gute Helferinnnen.

Antwort 14 von karbolmaus

Morgen,
das ist genau der Ton, den ich meinte, der beim sog.
anwaltsliebling zum Tragen kommt. Immer gleich den dicksten Hammer nehmen und behaupten, kritische Äußerungen sprächen für die Doofheit der Helferinnen. Da bist Du schwer auf dem Holzweg. Bei berechtigten Beschwerden gibt es eine Schiedsstelle bei den Ärztekammern, gilt auch für Zahnärzte. Bei der KV hingegen nimmt man solche Beschwerden eher gelassen. Und ich bleibe dabei, dass die meisten Laien ihre Beschwerden nicht richtg einordnen können. Ein Fremdkörper im Auge ist auch was anderes als ein Gerstenkorn. Niemand wird Dich -cille- mit einem Glassplitter im Auge z.B. nicht behandeln. Aber der Hausarzt sollte immer die erste Anlaufstelle sein und entscheiden, wo es lang geht, ob z.B. Krankenhauseinweisung oder Facharzt vonnöten ist.
Dieses Forum ist doch wohl eingerichtet worden, damit auch kontrovers diskutiertwerden kann, da ist ein polemischer oder beleidigender Tonfall wie von dem selbsternannten Liebling unnötig.
Schönen Ostermontag noch.

Antwort 15 von cille

Hallo Karbolmaus,

ich glaube, Du hast es immer noch nicht begriffen:

mit einem Fremdkörper im Auge reist man nicht durch die Weltgeschichte, der muss so schnell wie möglich entfernt werden. Eine Verweigerung mit Hinweis auf die Budgetierung ist und bleibt illegal.
Ohne Dich beleidigen zu wollen, gewinne ich den Eindruck, dass Du auf Grund Deiner Arbeit betriebsblind geworden bist.
Im Übrigen wiederholst Du hier stereotyp Deine Argumente, ohne Dich mit den meinen auseinanderzusetzen.

Natürlich würde ich mich wegen eines solchen Vorfalls nicht an einen Anwalt wenden. Als mündiger Patient aber macht es Sinn, auf Auswüchse des Systems zu reagieren und zu protestieren.

In diesem Sinne

cille

Antwort 16 von anwaltsliebling

hallo karbolmaus,
auch ich verwehre mich gegen deine Annahme, dass nur Karbolmäuse wissen, was ein Notfall ist oder nicht.
Die von cille geschilderte Sachlage spricht für eine sofortige Behandlung beim entsprechenden Facharzt und das ist und bleibt in diesem konkreten Fall der Augenarzt.
Ich selbst hatte letztes Jahr mal abends eine Wimper im Auge, so von jetzt auf nachher, die sich einfach nicht rausreiben, rausspülen lies. Der Druck und die Schmerzen waren äusserst unangenehm. Am nächsten Morgen beim Augenarzt angerufen, sofort drangekommen, und dies obwohl ich noch nie bei diesem Augenarzt vorher war. Kommentar: ja, so was muss schnellstmöglich entfernt werden, weil sonst die Gefahr einer Infektion besteht. Natürlich auch eine Sache von wenigen Minuten. Notfall? Der Arzt bzw. seine Helferin haben es so gesehen.
Aber bleib du ruhig bei deiner Argumentation. Irgendwann läuft deinem Arbeitgeber die Kundschaft davon. Was schadet es einem Arzt wenn er mal 5 Minuten behandelt ohne einen Obulus zu bekommen.
Am letzten Tag vom Quartal hat kein Arzt 100 Notfälle.
Thema für mich erledigt.

Antwort 17 von karbolmaus

Hallo nochmal,

ich finde, bei so einem Fall die KV zu bemühen, heißt: mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Der 30.3. war ein Donnerstag und viele Ärzte haben an diesem oder am folgenden Tag die Praxis teilweise zu wegen der Abrechnung.
Der Verweis auf den ärztlichen Notdienst war absolut korrekt und es besteht überhaupt kein Anlass, sich deswegen aufzuregen. Die Budgetierung ist nicht von den Ärzten gemacht worden, sondern ihnen aufgezwungen worden. Ihr versteht einfach nicht, was im Gesundheitssystem derzeit passiert, sondern kloppt wahllos auf den sich angeblich verweigernden Medizinern rum. Zeugt von wenig Sachverstand.
Es geht nicht anders, als echte Notfälle von falschen zu separieren. Und die Kassen wollen auch, dass der Hausarzt der erste Ansprechpartner ist in so einem Fall.
Gruß k.maus

Antwort 18 von cille

Hallo Karbolmaus,

es tut mir leid, aber so diskutiere ich das Thema, zumindest mit dir, nicht weiter. Die Diskussion mit Dir ist also wegen Sinnlosigkeit eingestellt. Sonst bestünde die Gefahr, angesichts Deiner einbetonierten Argumente ausfallend zu werden, das lass ich lieber bleiben und gehe meinen Weg.

cille

Antwort 19 von BettyBoo

Sorry Cille, ich muß auch noch einmal... ;-)

Ich kann dieses jammerlappige Geklage von den Ärzten einfach nicht mehr hören.

Mein Gynäkologe erzählt mir andauernd (seit annähernd 2 Jahren!) das er in seinem "Gesundheitszentrum" (...) nur noch Privatpatienten behandelt. Verabschiedet sich also quasi seitdem von mir (nach über 20 Jahren die ich bereits in der Praxis bin). Jedes mal wenn ich aber dann anrufe, behandelt er offensichtlich doch noch Kassenpatienten! Komisch, komisch...

Offensichtlich lässt es sich doch nicht ohne Kassenpatienten leben... ;-)

Liebe Grüße und noch einen schönen Ostermontag
BettyBoo

Antwort 20 von cille

Hallo BettyBoo,

wenn Du einen besseren langen Abschied suchst ;-)

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3257202075/028-8110986-4418926

cille

Antwort 21 von SevenOffNein

Frohe Ostern!

Ich habe bis jetzt trotz oder eigentlich wegen der Äußerungen der Karbolmaus von weiteren Statements abgesehen, weil dieses Fass auch nur einen Spalt breit zu öffnen, leicht einen pandoraähnlichen Effekt haben kann. Leider ist es mir nicht gegeben, so sachlich wie Cille zu bleiben, wenn mich etwas richtig aufregt. Aber ich versuche mal, meine persönlichen Erfahrungen mit Ärzten und medizinischem Personal allgemein aus der Rubrik "Professor Brinkmann ist tot oder wie ich lernte, die Weißkittel zu verachten", weitgehend raus zu halten.

<Schaumbremse>
Zitat:
natürlich gibt es echte Notfälle, keine Frage. Nur ist der nicht -Mediziner meist nicht in der Lage, einen solchen selber zu diagnostizieren

Ähm ja, gerade deshalb geht man doch zum Arzt. Sonst könnt man sich ja gleich selber behandeln. Aber so ein 20jähriges "Karbolmäuschen" (DEINE Wortwahl) ist natürlich 1a in der Lage, am Telefon(!) zu beurteilen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. *schaumbremsenachzieh* Um Ferndiagnosen zu stellen hat es schließlich jahrelang Medizin studiert, gell? Wie wärs, wenn die Arztpraxen es den Banken nachtun würden, die gar keine realen Kundenfilialen mehr haben? Alles würde über Telefon oder Internet abgewickelt. Dort könnte man dann auch gleich das passende Operationsset nebst Medikamenten mit Gebrauchsanweisung "Wie heile ich mich selbst" bestellen, für Privatpatienten sogar steril verpackt und mit gebundenem Handbuch statt Paperback.

Na, wär das was? Endlich keine lästigen Patienten mehr, die den "geregelten Praxisbetrieb" stören und die "Mäuschen" durcheinander bringen mit ihren eingebildeten Krankheiten. Nach allem, was ich erlebt und miterlebt habe, würde ich diese Variante sogar vorziehen. Leider darf ich mir nicht selber Medikamente verschreiben oder mich selber röntgen, sonst würde mich erst der Pathologe wieder zu Gesicht bekommen und das sicher nicht so bald.
Zitat:
Man sollte dann, wenn möglich, zuerst zum Hausarzt gehen, der einen dann weiterleiten kann.

Klar, ich als medizinischer Laie kann ja nicht wissen, ob für Augenprobleme nicht vielleicht doch der Gynäkologe zuständig ist.
Zitat:
Es ist auch ein offenes Geheimnis, dass viele Leute an den Wochenenden die Ambulanzen der Kliniken aufsuchen, u.a. mit Schnupfen oder Tennisarm, weil dann die Wartezeiten kürzer sind.
LOL Ich weiß ja nicht, wo du wohnst, Maus, aber hast du dich schon mal ein paar Stunden mit Fieber, Schüttelfrost und Krämpfen am Wochenende in eine Ambulanz gesetzt? "Und jetzt nur noch 17 Schnupfen und 12 Tennisarme vor Ihnen."

Glaubst du allen Ernstes, irgendjemand geht aus Spaß zum Arzt? Im Übrigen spricht es nicht gerade für deine Qualifikation, Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen als Simulanten hinzustellen. Aber passt scho...
...oder wie anwaltsliebling schrieb
Zitat:
haben gute Ärzte auch gute Helferinnnen.


live long and prosper
(die Übersetzung "lebe lang und in Frieden" ist übrigens falsch)

...und werde vor allem niemals krank! </Schaumbremse>

Seven

Kürzlich in der Arztpraxis...
Arzthelferin händigt mir ein Rezept aus.
Ich: "Ist das da das Antibiotikum?" und zeige auf den Namen des Medikamentes.
Sie guckt mich mit großen Augen an: "Nein, Penicillin."

Noch Fragen?


Antwort 22 von cille

Hallo nochmal,

Sinn und Zweck meines Beitrages war und ist es, eine negative Erfahrung aus unserem heutigen Gesundheitssystem bekannt zu machen, zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen und deutlich zu machen, dass man m.E. sich solche Unverschämtheiten nicht gefallen lassen sollte.

Meine Aufregung und Empörung, nunmehr leicht gefüttert durch die Karbolmaus, stellt die Energie dar, die ich jetzt in die Diskussion mit der Kassenärztlichen Vereinigung einbringe.
Natürlich weiss ich noch nicht, ob das zu irgendetwas führt, aber allein aus medizinischer Sicht ist ja bekannt, dass man nicht jeden Frust schlucken soll, das wäre ungesund und könnte im Zweifel zur erneuten Behandlungsbedürftigkeit führen :-)

cille

Zitat:
Klar, ich als medizinischer Laie kann ja nicht wissen, ob für Augenprobleme nicht vielleicht doch der Gynäkologe zuständig ist.


SUPER

Antwort 23 von derpfleger

@ Cille:

wenn ich mir dein Originalposting ansehe:
Zitat:
Schließlich telefonierte ich diverse Augenärzte im näheren Bereich durch, fand eine Praxis, "deren Budget noch belastbar war" und konnte dort zügig in Behandlung kommen.

dann war doch die Versorgungslage in deinem näheren Bereich gar nicht so schlecht.

Dass ein bestimmter Augenarzt dich am Quartalsende nicht mehr als Patient annehmen will, mit Hinweis auf die Budgetierung, ist nun mal die aktuelle Lage auf dem Gesundheitssektor. Das ist so politisch gewollt. Die Karbolmäuschen der Arztpraxen sollen eben unter anderem auch Arbeit, die nicht mehr bezahlt wird vom Arzt fernhalten. Das ist ihre Aufgabe (unter anderem). Du hast als Notfall (als solchen darfst du einen Fremdkörper im Auge unbedingt ansehen) offensichtlich in deiner näheren Umgebung genug Alternativen, dass es akzeptabel ist, dich als Patient abzuweisen, zumindest solange es sich um eine telefonische Anfrage handelt. Wenn dich der Arzt nicht behandelt hätte, wenn du dich bereits in der Praxis befunden hättest, wäre die Situation eine andere.
Dein Threadtitel ist durchaus passend, nur der Ansprechpartner ist vieleicht der falsche. Denn weder der Arzt noch das Personal wird den Zustand verändern /verbessern können, solange es politischer Wille bleibt.

Wir alle werden uns noch auf sehr viel weitergehende Verschlechterungen der medizinischen Versorgung einstellen müssen, wirklich gute Medizin/Pflege wird immer mehr ein Frage des Geldes werden.

Gruß Heiko

Antwort 24 von Locke

Ich musste mich bis jetzt zurückhalten, ich kann aber nimmer, muss dazu was schreiben was mir in den Fingern brennt.

Meine erste Antwort war ja noch sehr unparteiisch, aber wenn es um schlechte Erfahrungen geht.....
Ich habe im letzten Jahr ziemlich genau 3000 Euro an die Krankenkasse gezahlt, das gleiche vom Arbeitgeber drauf sind 6000. Als Zahl die einem was sagt sind das 12000 Mark. Wer mit dem Begriff Beitragsbemessungsgrenze was anfangen kann weiß jetzt auch was ich mindestens steuerpflichtig verdiene ;-)

Die Ausbeute im letzten Jahr:
Ein mal Arztbesuch wegen fieberhafter Erkältung die nach 3 Wochen Eigenbehandlung nicht weg ging.
Vorbehandlucng ca. 40 Euro an nicht - rezeptpflichtigen Medikamenten (die mir normalerweise einen Arztbesuch ersparen).
Dann der Arztbesuch:
Telefonische Anmeldung wegen extremen Grippebeschwerden, Schüttelfrost und Fieber mit Ganzkörperschmerz.
Antwort: Dann kommen Sie halt in die Sprechstunde, ich will mal sehen das ich Sie dazwischenschiebe.
Ankunft Praxis 9:00 Uhr, im Patientenzimmer befinden sich 3 Leute.
Um 10 Uhr befinden sich in dem Wartezimmer 5 Leute, ich kann mich kaum noch auf dem Stuhl halten.
Von meiner Position aus ist auch gut zu sehen wer reinkommt und welche Farbe die Patientenakte hat.
Seltsamerweise sin alle die nach mir kanen und Farbe X hatten alle vor mir dran gekommen. Die anderen mit der Farbe Y sitzen noch.
Da kein X-er mehr gekommen ist kommt jetzt einer der ersten 3 dran die schon gesessen hatten als ich reinkam.
Mittlerweile habe ich kein undurchnässtes Taschentuch mehr und beobachte mit gemischten Gefühlen die Frau von gegenüber die ohne Hand vor dem Mund eine Zeitung nach der anderen vollniest.
Um 11 Uhr sind immer noch 5 Leute im Wartezimmer, mittlerweile sind alle nach mir gekommen und so nebenbei waren noch 2 X-ler zwischendurch drin die in der Zeit reingekommen sind.
Ich schleppe mich zur Arzthelferin und kann kaum noch sprechen vor Zugexxxxxxx-ten Atemwegen und frage ob ich denn jetzt dran komme, ich kann nicht mehr sitzen, oder kommen noch mehr private?
Die schnippische Antwort war:
Woher wollen Sie denn wissen das diese Patienten auch beim Arzt waren, wir machen auch andere Behandlungen......
Ich schüttle den Kopf und setzen mich, bin ja an der Reihe, dachte ich.....
Allerdings hatte die Dame wohl gedacht sie ruft mal eben einen anderen Y-er auf um mir eins auszuwischen.
Seltsamerweise wurde alle mit Handschlag vom Arzt verabschiedet.
um 11:45 war ich dann dran nachdem noch ein X-er, der um 11:30 Uhr kam behandelt wurde.
Drin beim Arzt ging das dann ganz schnell:
Abhören, Spruch: Sie müssen dringend ins Bett, ich schreibe da mal was auf. Von dem, auf ein Privatrezept Aufgeschriebenen (weil es nicht auf Kasse verordnet werden darf) hatte ich noch alles im Haus aus meiner Eigenbehandlung. Der Hinweis an den Arzt das ich das schon seit 3 Wochen nehme endet mit einem Kassenrezept und einem Antibiotikum das dann 5 Euro Zuzahlung kostete.

Zusammen war ich dann 3 Stunden in einer Arztprazis, hatte nen Hals das ich unausstehlich war und nochmal 15 Euro (wegen der Praxisgebühr) am Hals.
Für 12000 Mark die ich dafür zwangszahlen muss nicht schlecht, oder?

Nun mal ein Statement zu Karbolmaus:
Was Du schreibst treibt mir wieder in den Zorn. Ich werde gezwungen diese Beiträge zu bezahlen, werde behandelt wie vor 500 Jahren ein Leibeigener und soll dann noch Verständnis haben wenn sich die Ärzte darüber aufregen.
Klar können die sich aufregen und wehren, ich habe aber auch einen Grund dazu und bin nicht der Spielball der Politik die auch von den Ärzten betrieben wird.
Deine Argumente verpuffen beim Aufzählen.
Cille wurde nicht abgeleht wegen der Abrechnung die am Donnerstag gemacht wurde, sondern von einer Helferin die sich diese Beurteilung nicht anmaßen dürfte.
Was wäre geschehen wenn Cille in kurzer Zeit keinen anderen Arzt gefunden hätte und (mal schlimmste Annahme) hätte ein Augenlich verloren?
Wer hat dann Schuld?
Die Helferin hat nicht gesagt das da 200 Leute im Wartezimmer sitzen, oder gerechnet wird, oder der Arzt auf Hausbesuch ist (gibt es das überhaupt noch?), nein Sie hat abgelehnt und auf das Budget verwiesen.

Das Augenlicht ist das höchste der Sinne die wir besitzen, das sollte man bei all dem immer im "Auge" behalten.

Gruß
Locke

Antwort 25 von anwaltsliebling

@ karbolmaus,
doch wir doofen Patienten verstehen sogar sehr gut was zur Zeit abläuft und was sich hinter so manchen Menschenfreund alias Doktor med. verbirgt. Wenn es nach der Sorte Arzt ginge, die mir schon lange zum Hals raushängt, könnten wir normal krankenversicherten 50 % vom Gehalt für ärztliche Leistungen und Medikamente bezahlen.
In meinem Büro hängt kein teurer Kunstdruck an der Wand, was bei so manchem Arzt selbst für die Praxis Mindeststandard ist. Und noch was: wenn du mal deine Abrechnung (kriegt man über seine ganz normale Krankenkasse, allerdings natürlich erst mit 1 Jahr Verzögerung ) gesehen hast, und du mitkriegst was an Betrug gelaufen ist, dann hast du überhaupt kein Verständnis mehr für die Geldgier dieser deiner Branche.

Antwort 26 von cille

Hallo Heiko,

was die Versorgungslage angeht, hast Du Recht.

Allerdings bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass ich eine frei Arztwahl habe und wenn ich denn Eindruck habe, auch bzgl. der augenärztlichen Versorgung einen Arzt meines Vertrauens gefunden zu haben, dort auch in Notfällen zurecht zu kommen.
Leider wurde ich da eines besseren belehrt. Und ich halte es nicht für akzeptabel, als Patient herumvagabundieren zu müssen, bis ich einen behandlungswilligen Arzt finde.

Eine Abfertigung am Telefon, wie ich sie in meinem Eingangsthread beschrieben habe, ist m.E. unabhängig von der Versorgungslage eine Unverschämtheit. Eine Konsequenz für die Zukunft könnte natürlich sein, in ähnlicher Situation gar nicht vorher anzurufen, sondern sofort leibhaftig in der Praxis zu erscheinen... .

Gruss

cille

Antwort 27 von anwaltsliebling

hi cille,
das war und bleibt unterlassene Hilfeleistung im Notfall.

Antwort 28 von derpfleger

@Locke:
Du solltest aber nicht vergessen, dass du für deine 6000 Euro auch dann behandelt wirst, wenn die Kosten wesentlich höher werden. Bei mir auf der Station liegst du mit Behandlung gerade mal knappe 4 Tage für das Geld. Alles weitere müssten dann so arme Geschöpfe zahlen, die mal nur ne Erkältung hatten im letzten Jahr. So ist eben unser System momentan. Man nennt das Solidarprinzip.
Weil das aber schon lange nicht mehr finanziert werden kann, gibt es private Versicherungen, Zusatzversicherungen u.ä., die einem bei höheren Unkosten eben auch einen höheren Standard garantieren (wie zB bevorzugte Behandlung beim Arzt deiner Wahl).
Da aber auch dieses System absehbar nicht mehr finanzierbar sein wird, muss man sich gänzlich neue Modelle überlegen. Da versagt leider momentan unsere Politik auf ganzer Linie. Keine Partei bietet ein Modell, das zukunftsweisend ist, es werden nur Löcher gestopft, die wissentlich in bälde schon wieder aufreissen werden.
Was das System braucht, wäre eine Grundsatzdiskussion über "Machbarkeit versus Notwendigkeit". Da müsste man dann aber so heisse Eisen, wie zB Therapieeinschränkung im hohen Alter, Selbstverschuldungsprinzip (Rauchen, Extremsport, Alkoholmisbrauch u.ä...), Therapieabbruch bei absehbarem Therapieversagen usw... angehen, das lässt sich aber in keinem Wahlkampf gewinnbringend vermarkten. HInzu kommen müsste eine möglichst vollkommen neue Finanzierung des Ganzen (Stichwort Steuerfinanzierte Grundversorgung, Privatfinanzierte Zusatzversorgung), die aber am Veto der Krankenkassenlobby scheitern wird.

Also: Flickschusterei auf Kosten der Kassenversicherten, weiterer Leistungsabbau bei steigenden Kosten, das ist es, was uns erwartet, weil niemand bereit ist, das System als Ganzes in Frage zu stellen.

Es wird sich nichts verbessern an deinem angeführten Problem (Wartezeit, Bevorzugung), solange sich nichts grundlegendes verändert.

Im Übrigen: das in den angelsächsischen Ländern etablierte steuerfinanzierte Grundversorgungssystem hat zwar den Vorteil höchst kosteneffizient zu sein, liegt aber in der Versorgungsqualität der einkommensschwachen, ohne jegliche private Zusatzversorgung ausgestatteten Grundversorgten deutlich hinter unserem momentan existierenden System. Einzig die Finanzierung ist eben gesichert. Behandelt werden würdest du dort eher noch langsamer. Zumindest sobald du zB eine invasive Diagnostik (zB Darmspiegelung o.ä...) benötigen würdest.


Gruß Heiko

Antwort 29 von cille

Hallo,

was Locke da beschreibt, wird wohl fast jeder kennen. Das passiert sicher nicht bei jedem Arztbesuch, fällt aber immer besonders dann auf, wenn es einem richtig dreckig geht.

Welche Geheimnisse sich hinter diesen mysteriösen Vorgängen und Abläufen in Arztpraxen verbergen, habe ich noch nicht entschlüsselt. Ein allgemein bekannter Faktor ist sicher die unsägliche Bevorzugung privat versicherter Patienten.

Es kann nicht angehen, dass kassenversicherte Patienten als Menschen 2er Klasse behandelt werden. Auch kann es nicht sein, dass schwere Krankheitsbilder stundenlang im Wartezimmer vor sich hinsiechen müssen, während Routinetermine - weil terminlich geplant- gnadenlos vorgezogen werden.

Nebenbei bemerkt: ich würde mir wünschen, als Kunde der ärztliche Leistungen in Anspruch nimmt, spätestens über die Krankenkasse eine Rechnung zu erhalten, die mir aufschlüsselt, welche Leistungen erbracht und mit dem Kostenträger abgerechnet werden. Das würde mein Verständnis für die tatsächliche (gute oder schlechte) Bezahlung der Leistung ermöglichen.
Das wird in allen Bereichen des Lebens so gemacht, nur nicht im Gesundheitswesen.

Was meine hausärztliche Versorgung angeht, kann ich nicht klagen, in dieser Praxis habe ich bislang solche negativen Beobachtungen noch nicht gemacht, sondern kenne sie hauptsächlich von Facharztpraxen.

Gruss

cille

Antwort 30 von SevenOffNein

@derpfleger

Zitat:
Da müsste man dann aber so heisse Eisen, wie zB Therapieeinschränkung im hohen Alter, Selbstverschuldungsprinzip (Rauchen, Extremsport, Alkoholmisbrauch u.ä...), Therapieabbruch bei absehbarem Therapieversagen usw... angehen, das lässt sich aber in keinem Wahlkampf gewinnbringend vermarkten.

Aber das erklärst du deinen Eltern hoffentlich dann auch selber, wenn es so weit ist und ein Bypass deinem Vater das Leben retten und deiner Mutter ein neues Hüftgelenk ein Leben im Rollstuhl ersparen könnte, dass sie leider, leider zu alt für derartige Luxusmedizin sind. Lohnt ja eh nicht mehr. Werden sie bestimmt verstehen...

Ach ja, und jedem Versicherten wird der Kassenchip gleich implantiert, um die regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio und die Ernährung zu überwachen. Wenn sich einer ne Zigarette ansteckt, geht gleich der Alarm los. "Achtung, Achtung, Ihr persönliches Leistungsanspruchskonto sinkt mit sofortiger Wirkung um 3 Punkte und eine Behandlung bei einem Herz-Kreislaufproblem oder Krebs wird nicht mehr durch geführt." Oder wie stellst du dir das praktisch vor?

Heiko, mir graut vor dir...

Gruselgruß
Seven

Antwort 31 von binnix

Hallo,

leider bin ich geboren worden, keiner hat mich gefragt.

Darum, lieber Vater Staat und liebe Gesellschaft, bitte entschuldigt. Leider kann es in meinem Leben passieren, dass ich Euch zu Last falle; ich kann krank werden, ich kann arbeitslos werden, ich kann hilfsbedürftig werden. Vielleicht kann ich auch irgendwann rein körperlich auch nicht mehr arbeiten.

Mein Angebot: wenn ihr mich wenigstens im Fall der Krankheit und der Arbeitslosigkeit unterstützt, biete ich Euch an: verschafft mir doch den sozialverträglichen Rententot mit Erreichen des 60. Lebensjahres. Was danach noch fällig wäre an Rente, an Krankenversicherung, an Behandlungskosten sei Euch für Eure großzügige Unterstützung gegönnt.
Selbstverständlich gehört Euch dann auch mein toter Körper, verwertet ihn zu Eurem Nutzen.

Dies schreibt Euch mein schlechtes Gewissen, denn ich bin nix

wert

Antwort 32 von karbolmaus

Hallo,
was sich für "Menschenfreunde" in so mancher Anwalts-Kanzlei aufhalten, das wäre sicher auch eine Diskussion wert, nicht wahr? ...der werfe den ersten Stein. Der Hass auf "solche" (welche?) Mediziner ist überzogen und unangemessen. Das Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen, sondern funktioniert nur, wenn sich jeder seiner Mitverantwortung bewusst ist.

Schönen Abend.

Antwort 33 von Locke

Carbolmaus, dann lies mal was ich in Antwort 24 geschrieben habe.
Und jetzt erkläre mir aus welchem Grund bei viele Ärzten Privatpatienten nicht so lange warten müssen wie Kassenpatienten, ja?
Rrrrrrrrrrrrrichtiiiiiiiiiiiiiig........ nur wegen der Kohle.
Diese Vorgehensweise charaktisiert den dahinter befindlichen Arzt der dies anordnet und stellt dessen vorrangigen Ziele dar...... Kohle machen um jeden Preis.

Und jetzt überdenke unter Berücksitigung dieser Tatsache noch einmal Deinen letzten Spruch:
Zitat:
Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen, sondern funktioniert nur, wenn sich jeder seiner Mitverantwortung bewusst ist.


Als nächstes erinnern wir uns an die Versprechen der Politik vor 2 Jahren das mit Einführung der Praxisgebühr die Kassenbeiträge singen werden.
Bei wem sind die gesunken?

Und jetzt überdenke unter Berücksitigung dieser Tatsache noch einmal Deinen letzten Spruch:
Zitat:
Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen, sondern funktioniert nur, wenn sich jeder seiner Mitverantwortung bewusst ist.


Als nächstes schauen wir uns mal die Gehälter, Büros und Autos der Krankenkassen-Chefetage an und erinnern uns das diese Leute sich letztes Jahr enorme Prämien auszahlten weil wir Deppen mit der Praxisgebühr denen super Erfolgszahlen bescherten.

Und jetzt überdenke unter Berücksitigung dieser Tatsache noch einmal Deinen letzten Spruch:
Zitat:
Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen, sondern funktioniert nur, wenn sich jeder seiner Mitverantwortung bewusst ist.


Ich muss jetzt aufhören......
In diesem Sinne
Locke

Antwort 34 von BettyBoo

Morgen,

Karbolmaus, irgendwie begreif ich dat hier nicht!!! Vielleicht hilfst Du mir ja auf die Sprünge... ;-)

Wenn ich das hier alles richtig mitbekommen habe (Ja, wenn...) dann arbeitest Du in einer Arztpraxis. Ergo bist Du Arbeitnehmer, und das Thema betriftt Dich auch von der Seite, die Locke, Seven und Cille hier beschreiben.

Das Einzige was Dich von Ihnen hier unterscheidet, ist das Du offensichtlich einen Arzt persönlich kennst.
Möglicherweise verschafft Dir das bei Krankheit einen Vorteil...(?)

Ansonsten sind die Argumente von denen nicht von der Hand zu weisen, und betreffen JEDEN Arbeitnehmer der pflichtversichert ist. Wieso vertritts Du also hier vehement die Seite der Mediziner????

Liebe Grüße
BettyBoo

Antwort 35 von anwaltsliebling

hi karbolmaus,
ganz speziell für dich - mein Nick hat nichts, aber auch gar mit irgendeiner anwaltlichen Tätigkeit zu tun. Ich bin unserem Hausarztteam zu Dank verpflichtet. Das ist eine Praxisgemeinschaft von 4 kompetenten Ärzten mitsamt dem passenden Personal. Aufgrund der Budgetierung muss man in der Praxis inzwischen für normale Beratungen, Untersuchungen u.Umständen auch eine oder zwei Wochen länger auf einen Termin warten, aber noch nie habe ich erlebt bzw. davon gehört, dass Leute mit akuten Befindlichkeitsstörungen weggeschickt wurden und dass Privatversicherte bevorzugt werden gibt es dort auch nicht.
Also ,es gibt solche und solche Ärzte, auch von den Fähigkeiten her, aber dass man Geldgier pur wie du es tust verteidigen kann, widerspricht meinem Verständnis vom Arztsein.
Jeder soll gut und anständig verdienen. Aber genauso wie es einem Handwerker möglich ist mal einem Kunden 5 Minuten eine Serviceleistung für lau anzubieten muss es einem Arzt möglich sein, eine kurze Behandlung für lau zu geben.
Dass die Ärzteschaft es früher leichter hatte zu Millionären zu werden ist auch klar. Wir Normalsterblichen hatten es auch schon leichter.

Antwort 36 von anwaltsliebling

hi BettyBoo,
Nicks sind Nicks, und "karbolmaus" ist auch einer.
Ich habe Seven´s Beiträge ganz gut verstanden und wer meinen Begriff "Ziermaus" richtig verstanden hat, weiss was ich meine. Im Gegensatz dazu setze ich den Begriff "Helferin".
Zwischen beiden liegen Welten. Die von der Sorte Ziermaus bringt jede Kleinigkeit aus der Balance, die von der Sorte Helferin macht dem Doktor sämtliche Vor- und Nacharbeiten und die sieht auch schon wenn jemand reinkommt ob derjenige nicht besser der Nächste wäre bzw. führt denjenigen gleich ins nächste freie Zimmer und holt ggffs. den Doktor sogar vom anderen Patienten weg weil sie sieht wie dringlich die Sache ist.

Antwort 37 von BettyBoo

@ Anwaltsliebling

Das Privatpatienten nicht bevorzugt werden, stimmt definitiv nicht!

Erstens war ich selber jahrelang Privatpatient, zweitens gibt es in diversen Arztpraxen bereits 2 Wartezimmer. Die für die Privatpatienten mit Kaffee, Tee und Gebäck. Bei dem "normalen" Wartezimmer kann man bereits froh sein, wenn die Zeitschriften aktuell sind!

Unabhängig davon war eine der ersten "Amtshandlungen" meines damaligen Arztes die Vorlage eines von mir zu unterschreibenden Formulares, welches ihn berechtigt den 3,5 fachen Satz abzurechnen! Wohlgemerkt, DAS war vor der "Gesundheitsreform"...

Liebe Grüße
BettyBoo

Antwort 38 von karbolmaus

Moin,
es kommen so viele Anregungen rein; weiß gar nicht, wo anfangen...
Also, das Absahnen betrifft nicht nur ein paar Mediziner, denke gerade daran, was der Daimler-Chrysler-Boss pro Jahr verdient (waren es 1,5 Mio.?).
Das ist ein "Fehler" im System Kapitalismus, der aufgrund seiner Strukturen den Menschen dazu verführt, sich ein großes Stück von der Torte abzuschneiden. Trotz alledem gibt es aber ein sog. Solidarprinzip. Alle sind auch irgendwie für die Allgemeinheit verantwortlich, v.a., wenn es um die Gesundheit geht, die alle Menschen in gleicher Weise betrifft. Wird zuviel gefordert, wird das System überlastet. So, wie es jetzt ist, wird es nicht bleiben. In den nächsten zehn Jahren wird es gewaltige Umstrukturierungen geben und leider werden wohl auch die medizinischen Leistungen, die der einzelne bekommen kann, immer noch weiter runtergefahren. Dahin geht der Trend. Wir haben alle ein bißchen Schuld daran. Klar will jeder aber liebsten in der VIP-Lounge der Praxis mit Gebäck empfangen werden,
aber das Ende der Anspruchsleiter ist längst erreicht.
Ich nehme nicht die Mediziner über Gebühr in Schutz, wehre mich aber gegen pauschale Äußerungen, es handele sich um geldg.... Absahner ohne Gewissen.
Ich kenne Mediziner, die nehmen die Sorgen aus ihrer Praxis mit nach Hause und machen sich intensive Gedanken, wie sie das Beste für ihre Patienten herausholen.
Zum Thema Privatpatienten: die werden von einigen Ärzten "gepampert", weil sie mit deren Geld die leeren Kassen etwas aufbessern. Ihr werdet lachen, aber manche Ärzte stehen vor dem wirtschaftl. Aus. Nicht, dass man vor Mitleid zerfließen muss, aber bitte doch ausgewogen urteilen und nicht gleich alle verurteilen.
Feindschaft ist nicht der Boden, auf dem irgendetwas Produktives gedeiht. Glaubt Ihr, die Ärzte merken nicht, wieviel Ablehnung ihnen von Seiten der meist recht ungenau informierten Öffentlichkeit entgegenschlägt? Wir angebl. profilneurotischen
20-jährigen Helferinnen (?!?) kriegen das täglich mit. Dann aber kommen genau diese Leute und betteln den Arzt um Medikamente aus dem Musterschrank an, damit sie keine Praxisgebühr zahlen müssen. Andere geben sich als P-Patient mit falscher Adresse aus und zahlen dann nicht (ätsch) und wieder andere kommen mehrmals täglich in die Praxis, weil sie alleine sind und niemanden zum Quatschen haben. Darüber sollte man auch mal nachdenken.

Antwort 39 von BettyBoo

Liebe Karbolmaus,

es handelt sich hier keinesfalls um Feindschaft! Im Gegenteil! Wenn ich einen Gynäkologentermin habe, und meinen Arzt immer noch da sitzen sehe, kann ich mir das Lachen kaum verkneifen!!! *vbg*
Wie war das noch...? Hochmut kommt vor dem Fall! Möchte nicht wissen, wieviele Patienten er bereits eingebüßt hat, aufgrund seiner dauernden "Verabschiedungen"...

Das Patienten um Muster bitten halte ich auch nicht für verwerflich. Mich kostet ein Artzbesuch in der Regel 15 EUR. Es ist sogar schon passiert, das ich in einem Quartal zweimal Praxisgebühr bezahlen mußte (Arzt der Ü-Schein hätte ausstellen sollen, war LEIDER im Urlaub!) Ich persönlich finde das recht viel!

Und wenn ich dann von Dir lese, das die Ärzte sehr wohl wissen wieviel Ablehnung ihnen entgegenschlägt kommen mir glatt die Tränen. Vor Wut! Sie sind immer noch überheblich genug, und wissen das der "arme" Kranke sehr wohl auf sie angewiesen ist!!!

Wohlgemerkt, es gibt solche und solche. Der Status des Mediziners hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Millionen scheffeln ist eben nicht mehr... *ohhhhhhh* Aber wie auch bereits vorher erwähnt gibt es immer noch viele normale Hausärzte zu denen man gerne geht. Weil man sich als Mensch und Patient gut aufgehoben fühlt.

Liebe Grüße
BettyBoo

Antwort 40 von cille

Hallo,

obwohl ich mich ja aus der Diskussion mit karbolmaus verabschiedet hatte, ich kann nicht anders:

Zitat:
Klar will jeder aber liebsten in der VIP-Lounge der Praxis mit Gebäck empfangen werden,
aber das Ende der Anspruchsleiter ist längst erreicht.


Wer will das schon?
Jeder will nur menschlich und nach seinen medizinischen Bedürfnissen angemessen behandelt werden. Das ist ein Anspruch, der auch unter all den Restriktionen, die es mittlerweile im Gesundheitswesen gibt, von Praxisgebühr bis Pleite von Arztpraxen, berechttigt ist; dies ist kein Anspruchsdenken.

Wenn ich Kaffee und Gebäck wünsche, gehe ich in ein Café.

Das hier seitens karbolmaus Patienten vorzugsweise als Schmarotzer im Gesundheitssystem dargestellt werden,
gibt mir doch zu denken. Was hat so eine karbolmaus in einer Facharztpraxis verloren.
Oder war sie es etwa, die in meinem Fall die Behandlung verwehrte, weil es das Praxisbudget nicht mehr zuließ?

Kein Wort war bisher zu lesen, dass ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin einer Facharztpraxis Verständnis für die Probleme der Patienten angesichts der aktuellen Situation im Gesundheitswesen hat. Keine nachvollziehbare Erklärung über die Nöte einer Facharzpraxis, die eventuell zu unglücklichen Entscheidungen in Bezug auf den Umgang mit Patienten führen.

Ich rate zum Berufswechsel.

cille

Antwort 41 von anwaltsliebling

Meine Güte @ karbolmaus,
es geht hier nicht um irgendeine Neiddebatte. Von mir aus kriegt der Daimler-Chrysler Chief dreimal so viel wie der genannte Betrag. Weder BettyBoo, noch Seven, noch cille, noch ich müssen die Produkte dieser Firma kaufen bzw. sein Salär bezahlen.
Beim Doktor ist es so, ich bezahle meinen KV-Beitrag und weil der in den Jahren immer nach oben ging und die Leistungen immer weniger wurden guckt meinereiner auch mal darauf wo das liebe Geld denn eigentlich hingeht. Nun sind wir alle inzwischen soweit, dass wir zwar unter Murren, aber immerhin doch, bezahlen.
In der Praxisgemeinschaft meines Hausdoktoren gibt´s nur ein Wartezimmer, alle Patienten werden gleich behandelt . Ohne vorherige Zuzahlung gibt es keine Behandlung, auch kein Rezept. Wahrscheinlich hat man da auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Der Doktor hat mir mal gegenüber erwähnt, dass er froh ist, wenn jemand wie ich, bei einer 10er Spritzenpackung nur 6 braucht und er den Rest dann aufbrauchen kann wenn ein Notfall kommt weil er demjenigen nicht zumuten möchte, nochmals zu ihm zu kommen nur um die nicht direktabrechnungsfähigen Spritzen ersetzt zu bekommen.. Dafür habe ich dann auch schon mal ein Grippemittel aus dem Vorratsschrank bekommen. Give and take !
Wenn ein Doktor pleite macht, ist er selbst schuld. Entweder fachlich daneben oder menschlich eine Niete. Beides geht meistens zusammen, ist doch so?

Antwort 42 von karbolmaus

Hi BettyBoo,
hättest gar nicht zweimal Praxisgebühren zahlen brauchen. Gehst einfach mit der Quittung von dem
Hausarzt, bei dem Du 10E bezahlt hast, zu dem Vertretungsarzt und legst die Quittung vor. Dann wird ein Vertretungsschein angelegt und Du bist aus dem Schneider.
Hi cille, das Verständnis, das ich für die Nöte der Patienten aufbringe und auch gern tue, erwarte ich auch für die Nöte des Personals, wie war das:
"Geben und Nehmen".
Ist mir auch recht, wenn Pat. was aus dem Mustersafe
kriegen; jeder versucht natürlich, klarzukommen nach seinen Möglichkeiten, aber dann müssen sie auch nicht immer gleich über die Ärzte meckern.
Übrigens schließen sich kritische Gedanken und Fachkompetenz nicht aus. Meinem Beruf gehe ich nach wie vor gerne nach, obwohl die Randbedingungen immer heikler werden und trotz der Patienten, die schon beim Reinkommen mit der Advokard winken.
Grüßle

Antwort 43 von Klassenkasper

Hallo Leute

Ähm..ich wollt nur mal eben erwähnen, dass ich mit meinen Hausarzt, auch wenn nicht immer einer Meinung, ganz zufrieden bin.
Was die Terminvergabe angeht, so vergibt er keine Termine. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Und wenn es ein akuter Notfall ist, wird der auch vorgezogen. Aber ich habe bisher keinen im Wartezimmer meckern gehört, "der kam aber nach mir". Und Hausbesuche macht er auch, sofern nicht akute Sachen vorliegen, macht er die abends nachdem die Praxis geschlossen wurde.

Aber das man als Notfallpatient abgewiesen wird, habe ich auch schon erlebt. Allerdings war die Leidtragende meine Frau mit einer akuten Wurzelentzündung. Und beim Zahnarzt in der Nähe wurde sie abgewiesen mit dem Hinweis, die Praxis würde keine neuen Patienten aufnehmen und sie möge doch ihren Hauszahnarzt aufsuchen. Der befand sich allerdings ca. 500 Kilometer weit entfernt, weil sie grad erst zu mir gezogen war.
Eine spätere Beschwerde bei der Zahnärztliche Vereinigung verlief im Sande. Der Zahnarzt bezog Stellung dazu, und nichts weiter passierte.
Na ja, das is schon drei Jahre her, aber ich denke die Situation hat sich durch die Gesundheitsreform eher noch verschärft.

Was die finanzielle Situation der Praxen angeht.....bei uns haben 5 Praxen seit Einführung der Reform geschlossen bzw. mit anderen Ärzten fusioniert, weil sie die Kosten allein nicht mehr tragen konnten. Ich weis von einem der Ärzte, dass er hoch verschuldet ist.
Er hat letzte Woche Insolvenz angemeldet.
Davon betroffen waren 6 Mitarbeiter.

Das nur mal so am Rande bemerkt.

Und ich kenne keinen reichen Hausarzt...die Ärzte die Kohle haben sind entweder ausschließlich auf Privatpatienten spezialisiert, oder arbeiten als Chefärzte in irgendwelchen Kliniken bzw. sind anderweitig tätig....(Schönheitschirurgie, um nur ein Beispiel zu nennen)

Zu Lockes Rechenbeispiel kann ich nur sagen, das es in keiner Relation zueinander steht, was er an KV Beiträgen bezahlt, und was er dann an Leistungen erhält.

Ich selbst muss einmal im Quartal zum Arzt, um ein Rezept für meine Medikamente zu bekommen...das ganze kostet mich 20 Euro im Quartal. 10 für die Praxisgebühr und 10 für das Medikament. Ansonsten gehe ich eigentlich garnicht zum Arzt, obwohl mein Arzt das nicht so gern sieht.

Gruß
Kk

Antwort 44 von karbolmaus

Nachtrag:
gerade schaute mir einer über die Schulter und meinte: "erklär´s nochmal besser, das interessiert bestimmt noch mehr Leute".
Also: wenn der Hausarzt krank ist oder in Urlaub und Ihr habt schon die PG bezahlt. Dann zum Vertreter von dem Hausarzt gehen und die Quittung, die Ihr beim "richtigen Hausarzt" bekommen habt, vorlegen.
Dann machen die einen Vertretungsfall draus und Ihr könnt vom vertretenden HA alle Überweisungen kriegen, die Ihr wünscht, ohne zusätzl Gebühr!!!

Es gibt Arztgruppen, die bei gleicher Pat. zahl weniger Kohle bekommen, da sie unterschiedliche Punktwerte haben. Dermatologen und Neurologen gehören dazu. Wenn ein Arzt gut zu seinen Patienten ist und viel Zulauf hat, heißt das nicht automatisch, dass er viel verdient. Die zugrundeliegende Patientenzahl ist durch die Vorquartale vorgegeben, d.h. der Arzt kann sich durch höhere Leistung kaum verbessern, auch wenn er schuftet wie ein Ross, außerdem ist er eben budgetiert und ab einer gewissen Summe ist Schluss. Da Neben-, Personal- und Praxiskosten dauernd steigen, kann er leicht in die Miesen rutschen. Schulden hat er meist auch an der Backe für teure Apparate, die er braucht, um gute Diagnostik zu machen (Ultraschall, Endoskopie usw.). Fazit: der Arzt, der heute pleite macht, kann ein verdammt guter Arzt sein! So isses leider!

Ich möchte kostenlos eine Frage an die Mitglieder stellen:


Ähnliche Themen:


Suche in allen vorhandenen Beiträgen: