Supportnet Computer
Planet of Tech

Supportnet / Forum / Plauderecke

Getriebeöl beim KFZ





Frage

hi meine Gangschaltung hakt im kalten zustand vom ersten in den 2ten gang. nach einiger fahrzeit läßt sich ganz normal schalten (renault laguna g. kombi baujahr 1996) renault werkstatt tippt auf getriebeöl und meint kupplung sei ansonsten völlig o.k hat jemand erfahrungswerte bei sowas? kann das wirklich getriebeöl sein? sei es zuwenig oder zu alt? renault peilt über den daumen 150euro an, eine andere werkstatt würde getriebeoel für 65euro wechseln und meinte es könnte aber auch die kupplungscheibe sein die bei kaltem zustand zusammenklebt oder babbt , keine ahnung was da für ein zeug zäh sein soll. welcher preis ist gerechtfertigt und danke für erfahrungsmeinungen

Antwort 1 von SevenOffNein

Hallo,

da du ausdrücklich nach "Erfahrungsmeinungen" fragst, trau ich mich mal:
Zitat:
renault peilt über den daumen 150euro an,

Frechheit!
Zitat:
eine andere werkstatt würde getriebeoel für 65euro wechseln

Auch noch ziemlich teuer. Mehr als 40 € sollte das bei der Werkstatt um die Ecke eigentlich nicht kosten - inkl. Öl, versteht sich.

Normalerweise muss Getriebeöl IMO gar nicht gewechselt werden. Es wird ja nicht schmutzig oder verbraucht.

Wenn du das Getriebeöl schon unbedingt wechseln willst, mach es doch selbst. Unten ist eine Ablassschraube, oben eine zum Einfüllen. Zum Ablassen machste beide auf und zum Einfüllen die untere wieder zu und füllst ein, bis nix mehr rein geht. Obere Schraube wieder rein. Das wars. Im Zweifel oder wenn du kein Werkzeug (Imbusschlüssel?) hast, würde ich eine Mietwerkstatt aufsuchen. Da springen immer Leute rum, die einem gern helfen, das Getriebe ausfindig zu machen. ;-)

Ich bezweifle außerdem, dass du das Hakeln damit beseitigen kannst. Das werden übliche Verschleißerscheinungen sein. Da die Kupplung in Ordnung zu sein scheint, würde ich damit leben, dass Passanten sich an den Kopf tippen, weil sie meinen, du wärst zu blöd zum Schalten. Kaputt geht da so schnell nichts. Könntest dir natürlich auch bei Renault ein neues Getriebe aufschwatzen lassen oder...für das Geld nen schicken High-End-Rechner kaufen. ;-)

Gruß
Seven

PS: Ich habe das Öl nur gewechselt, weil das Getriebe eh offen war.

Antwort 2 von roko

Hallo,

tja, dann plaudere ich auch mal aus meiner fast 40-jährigen Fahrpraxis.
Hab aus Spaß an der "Schalterei" mein Leben lang nur Schaltgetriebe gefahren.

Ausnahmslos in der kalten Jahreszeit begleitete mich das von @dieterpp beschriebene Phänomen.

Egal welches Auto ich aktuell fuhr.

Fast jeden Morgen beim Losfahren hakte das Getriebe beim Schalten vom ersten in den zweiten Gang.

Mittlerweile weiß ich seit Jahren, dass das Ganze am erkalteten, und somit zähflüssigen Getriebeöl liegt.
Denn Minuten später, bei entsprechender Erwärmung, hatte der Spuk ein Ende.
Ich lebe damit und es stört mich schon lange nicht mehr.

Von @Seven geschrieben:
Zitat:
Normalerweise muss Getriebeöl IMO gar nicht gewechselt werden. Es wird ja nicht schmutzig oder verbraucht.


Dem kann ich nur zustimmen, und ein Wechsel würde da auch nichts bringen.

Das ist meine Erfahrung gewesen. Bis heute.

mfg / Rolf

Antwort 3 von Gummikuh

Moin moin,
Zitat:
...und füllst ein, bis nix mehr rein geht. Obere Schraube wieder rein. Das wars

Also das wuerde ich nicht unbedingt machen...Wenn Du Glück hast, hat Dein Getriebe eine Entlüftung, da wird dann das überflüssige Öl "entsorgt", mit weniger Glück presst es sich durch die Dichtungen, mit Pech platzt das Gehäuse...

Die Hersteller geben, nicht ohne Grund, entsprechende Füllmengen vor.
Bei zuviel "des Guten" erhöhen sich der Druck im Gehäuse und die Schaumbildung.
Ich glaube das ein Ölwechsel (bedingt) Abhilfe schaffen kann. Auch sogenannte "Longlife" oder "Lifetime"-Füllungen altern.
Zitat:

Normalerweise muss Getriebeöl IMO gar nicht gewechselt werden. Es wird ja nicht schmutzig oder verbraucht.

Da sich das Öl immer wieder ausdehnt und zusammenzieht (Temperaturbedingt) dringt minimal Luft ein. Die enthaltene Feuchtigkeit wird vom (Mineral-)Öl aufgenommen (Hygroskopisch). Die Additive bauen sich im Lauf der Jahre ab, die Viskosität verändert sich ebenfalls, zusätzlich verringern sich die Druckbelastbarbeit und Scherstabilität (der Ölfilm reißt). Zusätzlich schweben im Öl feinste Abriebe der Zahnräder und Lager.
Wenn Du das alte Öl abläßt wirst Du Dich über Geruch und Aussehen nur wundern...und wenn Du einen dicken Magneten hast, rühre mal ein paar Minuten damit in die Brühe...

Was mich irritiert ist, das es sich anscheinend nur um den Schaltvorgang vom 1. in den 2. Gang handelt?
Was ist wenn Du den ersten ETWAS höher ziehst und direkt in den dritten schaltest? "Kracht" es dann auch? Wenn das ausschliesslich beim Wechsel von 1 nach 2 passiert, könnte die Ursache auch woanders liegen (Anfang vom Ende der Synchronisationsringe)

Gruss
Micha

ps
Bei meiner alten BMW (70er Jahre) waren sogar noch Jahreszeitabhängig verschiedene Getriebeöle empfohlen (Winter niedrigere Viskosität)

Antwort 4 von Renaulthelfer

Hallo dieterpp,

nutze für die Winterzeit ein etwas "dünneres" Öl. Es ist, genau wie Motoröl der Viskosität z.B. 0 W 30 wesentlich schneller fließfähig als z.B. Motoröl der Viskosität 15 W 50.

Bitte frage die Fachwerkstatt deines Vertrauens, aber ich würde auch das Getriebeöl im Laufe der Jahre wechseln. Kostet nicht die Welt.

Es kann hier jedoch auch ein Schaden der Kupplung vorliegen.
Aber aus eigener Erfahrung mit einem R 19 kann ich nur raten eine, oder mehrere Werkstätten aufzusuchen. Reperaturkosten bei Renault: 1050 €. Bei einer freien Werkstatt: 640€.
Wohl bemerkt Es handelt sich um die gleiche Arbeit, nur die Kupplung selbst kam nicht von Renault, sondern aus dem Zubehörhandel.
Diese hält aber seit vier Jahren und seit ca. 40.000 km.