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Pausenzeit/Arbeitszeit





Frage

Hallo, ich habe da mal einProblem. Ich bin Arzthelferin mit einem Tarifvertrag (kein öffentl. Dienst). Ich arbeite 20 Std./Woche. In meinem Arbeitsvertrag steht, mir stehen 1/4 Std. Pause bei 5 Std. Arbeitszeit täglich zu (ich arbeite 4 x 5 Std./Woche). Jetzt will mein Arbeitgeber, dass ich die Pausenzeit von 1/4 Std. abends an meine Arbeitszeit dranhänge. Er sagt, Pausenzeit wäre keine Arbeitszeit. Stímmt das so? Kann ich das irgendwo nachlesen/runterladen. Kennt sich jemand mit Arbeitsrecht aus? Danke und LG Azalee

Antwort 1 von Pausenclown

Hallo, hier ein Auszug aus dem Arbeitszeitgesetz:


Zitat:
§ 4 Ruhepausen
Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.


Rein rechtlich dürfte Dein Chef richtig liegen, allein moralisch ist seine Haltung eher fragwürdig :-(

Antwort 2 von britte

Zitat:
allein moralisch ist seine Haltung eher fragwürdig :-(


warum soll mein chef mich bezahlen wenn ich rumsitze und kaffee saufe?
da kommen im jahr mal locker 50 stunden zusammen und das mal 20 euro stundenlohn, ach nee, der muss ja auch abgaben zahlen, also mal 40 euro.

würde mir als arbeitnehmer schon zu peinlich sein das zu beanspruchen.

Antwort 3 von och_menno

@azalee
ich denke auch, dass er das machen kann. ob es nett ist, sei mal dahingestellt.

@britte
hast du lust für mich zu arbeiten? sagen wir 5:30 stunden konzentrierte arbeit. die pause kannst du gerne anschließend machen. mal schaun, wie lange du das mitmachst.

Antwort 4 von Miss_Gecko

Also, egal, wo ich bisher gearbeitet habe, bezahlte Pausen gab's nirgends. Nur weil einem arbeitsrechtlich Erholungspausen nach einer bestimmten Zeit zustehen, entsteht daraus kein Anspruch auf Vergütung. Deswegen heißt es ja auch PAUSE. Kann sein, dass es einzelne Branchen oder Arbeitgeber geben mag, wo das vielleicht anders geregelt ist, dann aber als Sonderfall.

Und so wie ich die Beschreibung von Azalee versteh, geht es nicht darum, die Pause am Ende der Arbeitszeit, also praktisch gar nicht bzw. im Feierabend zu machen, sondern darum, dass sie 5:15 Std. bei der Arbeit ist, wovon 15 Minuten Pause sind.

Gruß
Miss Gecko

Antwort 5 von Miss_Gecko

Nachdem ich mir den Gesetzesauszug von Pausenclown aus Antwort 1 nochmal durchgelesen habe, besteht bei 5 Stunden Tagesarbeitszeit ja anscheinend überhaupt kein Anspruch auf eine Pause. Reine Kulanz seitens des Arbeitgebers also.

Gruß
Miss xxx

Antwort 6 von cheffe007

keine ahnung, was unsere arzthelferin als tätigkeit macht. 5 stunden am empfang sitzen mag ohne echte pause wohl zu schaffen sein. aber es gibt auch andere tätigkeiten. da müsste unsere liebe azalee mal ein paar mehr angaben machen.

generell finde ich es nicht gut, mit gesetzen zu argumentieren. frei nach dem motto "jetzt ist aber pause".
ich habe es so gelöst, dass nach 2 stunden 10 minuten pause sind. nach 4 stunden gibt es 30 minuten pause und nach 6 stunden noch mal 10 minuten pause. wer jetzt mitrechent kommt auf 50 minuten pause statt der gesetzlichen 30 minuten. und? bricht mir ein zacken aus der krone, wenn ich meinen leuten etwas mehr pause gönne? nein, eher das gegenteil. die kurzen pausen reichen für rauchen, kaffee trinken und tratschen. die lange pause reicht fürs essen. das ergebnis ist eine höhere produktivität eines jeden einzelnen, geringere krankheitstage und ein gutes arbeitsklima. und komischerweise murrt keiner rum, wenn ich mal zu ein paar überminuten bitte.

Antwort 7 von Azalee

Hallo Miss Gecko,

nee, die Pausenzeit von 15 Minuten ist in meinem Arbeitsvertrag geregelt. Diese Viertelstunde steht mir bei 5 Std. Arbeit zu,
nur das mit den 15 Minuten länger arbeiten ist nicht aufgeführt. Ich arbeite schon viele Jahre bei meinem Arbeitgeber und habe eigentlich nie die Viertelstunde in Anspruch genommen, weil keine Zeit war. Seit ca. zwei Jahren wird die Schraube aber immer weiter angezogen (mit allem) und jetzt auf einmal will er 15 Min. länger, obwohl ich die Viertelstd. gar nicht in Anspruch nehme. ich trinke höchstens mal schnell im Stehen einen Kaffee oder schiebe einen Keks in die Kauleiste. Das wars schon mit Pause.
Alles, was früher mal locker war und ohne Vorschrift funktioniert hat, wird jetzt reglementiert. Weiß nicht, ob das so unbedingt die Arbeitsatmospäre bereichert.
Gruß Azalee

Antwort 8 von Miss_Gecko

Hallo Azalee,

hier käme es auf den genauen Wortlaut und dessen juristische Interpretation an, und dabei kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Also nochmal, es ist eine Sache, wenn dir - in diesem Fall laut Arbeitsvertrag - eine Viertelstunde Pause zusteht. Das sagt andererseits aber nichts darüber aus, ob sie bezahlt oder unbezahlt ist. Wenn das nicht ausdrücklich drinsteht, weiß ich auch nicht, was von Gesetz wegen gilt, vermute aber, dass unbezahlt (da ich es nie anders erlebt habe).

Wenn dein Chef dich dann auffordert, eine Viertelstunde länger zu bleiben, heißt das eben - offiziell - NICHT länger arbeiten. Sondern 5 Std. arbeiten zzgl. einer Viertelstunde Pause zwischendrin = Feierabend nach 5:15 Std.

Wenn es hart auf hart kommt, könnte die Viertelstunde auch für dich verpflichtend sein, da du den Arbeitsvertrag ja so unterschrieben hast, d.h. du "musst" sie nehmen und dafür länger bleiben, auch wenn das bisher nicht der Fall war. Zwar greift in vielen Fällen (ob das im Arbeitsrecht wirklich so ist, weiß ich nicht, kenne nur Bsp. aus dem Mietrecht) auch ein Gewohnheitsrecht, aber das kommt erst vor Gericht zur Anwendung.

Wenn dein Chef also auf seiner Neuregelung besteht, könntest du es ihm möglicherweise "heimzahlen", indem du deine Pause nun tatsächlich nimmst - ohne Rücksicht auf Verluste (wobei ich mir nicht sicher wäre, ob es da nicht auch wieder Paragraphen bez. Dringlichkeit, Arbeitspflichten o.ä. gibt). Die Arbeitsatmosphäre ist ja, wie du schreibst, eh im Eimer. Aber bist du denn die einzige Mitarbeiterin, was sagen denn deine KollegInnen dazu, betrifft es sie nicht auch? Könnt ihr euch nicht zusammenschließen und nochmal mit eurem Chef reden? Geht's der Praxis finanziell so schlecht, oder was läuft da?

Langer Rede kurzer Sinn: Um es juristisch wasserdicht zu haben, müsstest du wohl einen aufs Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt aufsuchen - was dir wohl unverhältnismäßig hohe Kosten einbringen würde. Die einzige andere Alternative, die ich sehe, ist auf der Basis langjähriger "Betriebszugehörigkeit" auf menschlicher Ebene zu verhandeln.


Eine Sache könntest du vielleicht doch noch versuchen: Es gibt zahlreiche juristische Foren, in denen du z.T. kostenlos, z.T. gegen eine rel. geringe Gebühr eine Auskunft von einem Anwalt bekommen kannst. Kann dir leider keins nennen, aber ich würde es mal mit "Rechtsberatung" bei google versuchen. Die entsprechenden Passagen aus dem Arbeitsvertrag solltest du dann allerdings wörtlich zitieren.

Viel Erfolg!

Miss Gecko

Antwort 9 von Miss_Gecko

Zitat:
nur das mit den 15 Minuten länger arbeiten ist nicht aufgeführt


Meinst du damit vielleicht, dass Arbeitsbeginn und -ende im Arbeitsvertrag aufgeführt werden und genau 5 Stunden auseinander liegen? DANN wär's natürlich was anderes ;-)

Antwort 10 von Azalee

Arbeitsbeginn und -ende sind nicht explizit aufgeführt.
Ja, der Praxis geht es finanziell angebl. schlecht; der Chef hat Mühe, seine zahlreichen Urlaube noch finanzieren zu können.
Nein, Kolleginnen habe ich keine mit Tarifvertrag. Alle anderen haben nur 400 E Jobs; jede neue Einstellung erfolgt ohne "richtigen" Vertrag. Ich bin die einzige, für die noch gewisse Regeln gelten.
Zehn Jahre habe ich in gegenseitigem Einvernehmen ohne zusätzl. Viertelstündchen gearbeitet und die Arbeit immer geschafft, immer zwischendurch mal 2 Min. pausiert, ohne feste Pause, in der ich theoretisch ja auch hätte spazierengehen können. Auf einmal wirds jetzt förmlich.
Nicht, dass ich mich wegen 15 Min. juristisch auseinander-setzten möchte, ich bin nur unangenehm berührt und frage mich, was die Idee dabei sein könnte. Mutmaßlich könnte ja auch versucht werden, mich langfristig rauszuekeln, um die Stelle mit einem oder zwei 400 E Jobs zu besetzen. Ist allemal günstiger, als ich es bin mit meinem übertariflichen Gehalt, vermögenswirks. Leistungen und Weihnachtsgeld. Solche Praktiken sind bei den Ärzten längst salonfähig geworden und werden in speziellen Magazinen ("Wirtschaftlichkeit in der Arztpraxis) propagiert.
Und glaubt bloß nicht, es ginge noch in irgendeiner Weise um die Belange der Patienten. Es geht nur noch ums Geld, dass seit einigen Jahren spärlicher fließt, aber immer noch weit über dem Einkommensdurchschnitt liegt. Wir werden angewiesen,
"lästige" und arbeitsintensive Kassenpatienten am Telefon kurz zu halten (lange Wartezeiten, keine Erklärungen). Privat-Pat. können am selben Tag ohne Termin kommen. "Jederzeit gerne...". Wo die Entwicklung hingeht, kann sich jeder selber ausmalen. Bei meinen Kolleginnen in anderen Praxen ist das auch die gängige Methode, nicht nur bei uns.
Sorry, geht jetzt in die Richtung Sprechdurchfall, Beitrag sollte nicht so lang werden.
Gruß Azalee

Antwort 11 von Nhuya

Du bist verpflichtet, die Pause zu machen (versicherungstechnische Gründe), so wie ein LKW-Fahrer auch seine Pausenzeiten einhalten muss.

Kein mir bekannter Arbeitgeber zahlt für die Pausen! Die Pause gehört NICHT zur Arbeitszeit, daher fällt sie nicht in die 5h, die du arbeitest.

Z.B.:
9-11 Uhr gearbeitet (2h)
11-11.15 Pause
11.15 - 14.15 gearbeitet (3h)

Dann hast du 5 Stunden gearbeitet und 15 Minuten Pause gemacht. Mahst du die Pause nicht, ist das deine eigene Schuld und du musst trotzdem bis 14.15 Uhr arbeiten (anhand des Beispiels). Das ist überal so und ganz normal.

Antwort 12 von Azalee

Ich hätte eben ganz gern gewusst, wo ich das nachlesen kann. Im oben zitierten Arbeitszeitgesetz werden die 5 Std. Arbeitszeit nicht genannt. Die Frage ist also, muss ich bei 5 Std. Arbeit überhaupt eine Pause einlegen. Bei vier Std. muss man es nicht unbedingt.
Gruß Azalee

Antwort 13 von Nhuya

Schau doch mal im Arbeitsgesetz nach. Dort suchst du nach Pausenzeiten.
Ab 5 h MUSST du die Pause machen bzw. sie wird dir abgezogen. Denk an mein Beispiel mit dem LKW-Fahrer.

Mich würde interessieren wie alt du bist und wieviele Arbewitgeber du vorher hattest bzw. Menschen in deinem Umfeld. Jeder hätte dir sagen können müssen, dass man die Pausenzeiten auf die Arbeitszeit draufrechnet...

Antwort 14 von Miss_Gecko

Hallo Azalee und Nhuya,

der entsprechende Auszug aus dem Arbeitszeitgesetz steht doch schon in Antwort 1 von Pausenclown. Erst ab über sechs Stunden ist eine Pause allgemein zwingend. Wahrscheinlich gibt es noch Sonderregelungen für bestimmte Branchen, kann mir aber nicht vorstellen, dass ausgerechnet die Arztpraxen dazugehören.

Wenn die Pause allerdings im Arbeitsvertrag festgelegt ist - ?

Dir, Azalee, noch mein ausdrückliches Beileid für so ein Prachtexemplar von Chef. Selbst wenn man von der menschlichen / moralischen Seite mal absehen würde: Von Mitarbeitermotivation hat der Typ schon mal keine Ahnung. Würde mich nicht wundern, wenn die Patienten die Atmosphäre früher oder später riechen und vielleicht nicht mehr so oft kommen.

Viele Grüße
Miss Gecko

Antwort 15 von Azalee

@Nhuya
Was hat das mit der Anzahl meiner vorherigen Arbeitgeber, meinem Alter und den Menschen in meinem Umfeld zu tun??
Hatte mehrere Arbeitg. vorher, hatte immer Kolleginnen, aber die Pausenzeit wurde in den Praxen nie konkret geregelt (nicht in den Praxen, in denen ich gearbeitet habe). Dort hat man immer zwischendurch mal Päusle gemacht, nie länger als zehn Minuten, außer die Azubis, die hatten immer 1 Stunde Mittagspause, z.B., wenn sie vorher Berufsschule hatten.
Stimmt wohl auch nicht so ganz, was Du schreibst, mit der Verpflichtung zum Pausenmachen bei 5 Std. Kann es sein, dass diese Regelung nur für LKW-Fahrer gilt :-)?

@Miss Gecko
Da kannst Du recht haben. Die Patienten merken es bereits, aber nicht nur bei uns. Die sind immer schlechter drauf, genau wie der Chef. Wir versuchen eben als Angestellte, den Laden einigermaßen munter zu halten, damit die Stimmung nicht so unerträglich ist. Aber es wird immer mühsamer.

Antwort 16 von Nhuya

Ab wann welche Zeit gilt ist zumindest mir relativ egal :) Fakt ist, dass Pausenzeiten nicht zur Arbetszeit zählen. Daher ist dein Chef auch nicht unmoralisch oder demotivierend (wie Gecko schrieb). Wenn dein Chef vertraglich eine Pausenzeit vorschreibt, dann frag ihn doch mal warum und wann du sie machen sollst. Er wird dir sicherlicheine gute Begründung geben können (immerhin arbeitest du in einer Arztpraxis und ich möchte keine müde oder gestresste Arzthelferin haben, die mir Blut abnimmt und 3 Mal daneben sticht... (alles schon passiert)).

Antwort 17 von Miss_Gecko

Hallo Nhuya,

beim moralischen Aspekt ging's mir nicht nur um die Sache mit der Pause, sondern auch um die anderen Dinge, die Azalee geschrieben hat.

Darüber hinaus finde ich es schon reichlich mau, wenn sich über Jahre andere Gepflogenheiten eingependelt haben, die darin bestehen, dass die Pause gar nicht genommen wird, evtl. von den Tagesabläufen her auch schlecht genommen werden kann. Daher hört sich das für mich eher danach an, als sollte auf Teufel komm raus eine Viertelstunde Mehrarbeit herausgepresst werden.

Falls es dem Chef nur aus organisatorischen Gründen darum gegangen wäre, dass er einen Schichtwechsel anders planen möchte/muss, hätte er das doch sicher gesagt. Aber so?

Bei fünf Stunden Arbeit, in denen man ne Tasse Kaffee auch mal nebenher am Empfangstisch trinken kann, gehe ich nicht von übermäßig gestresstem Personal aus - zumindest nicht im Verhältnis zu dem Wahnsinn, der immer noch in den Kliniken abläuft. Blut wird meines Wissens in den Allgemeinpraxen i.d.R. auch nur in der ersten Stunde morgens abgenommen ;-)

Last but not least traue ich einer langjährigen Arbeitnehmerin durchaus zu, dass sie ihren Stresslevel selbst am besten einschätzen kann. Ich habe auch an keiner Stelle mitbekommen, dass es dem Chef um das Wohlergehen seiner Mitarbeiterin oder seiner Patienten gegangen sein soll.

Viele Grüße
Miss Gecko

Antwort 18 von Sue

Aus der AG-Sicht: von 20 Arbeitsstunden pro Woche 1 Stunde (Lohn + Nebenkosten) für Pause zu bezahlen kostet in 10 Jahren ziemlich viel Geld. Wahrscheinlich steht er ja nicht die ganze Zeit dabei und kann gar nicht wissen, wer wann Pause macht. Klar ist es seltsam, dass das nach dieser Zeit nun zum Problem wird aber auch ein Arzt kommt nicht um wirtschaftliches Denken herum.

Zitat:
Was hat das mit der Anzahl meiner vorherigen Arbeitgeber, meinem Alter und den Menschen in meinem Umfeld zu tun??

Ohne dir zu nahe treten zu wollen klingt deine Frage ziemlich weltfremd. Mir war bisher gar nicht bewusst, dass es Leute gibt, die glauben, Pause müsse bezahlt werden, obwohl ich mangels Alter bisher weniger Jahre insgesamt gearbeitet habe als du nur in dieser Praxis.
Wenn du aber zB deine Ausbildung schon bei diesem Arzt gemacht und noch nie woanders gearbeitet hättest würde das die Frage durchaus erklären.

Da §4 ArbZG unter 6 Stunden Arbeitszeit keine Pause vorschreibt kann man sicher (wenn man schon 10 Jahre dran gewöhnt ist) auch auf die Pause verzichten. Auch hier steht, dass freitags (bei 5 Stunden) auf die Pause verzichtet werden kann.

Alles andere ist wohl vom Einzelfall abhängig. Ist man 10 Jahre daran gewöhnt, 5 Stunden ohne Pause zu arbeiten kann man wahrscheinlich auch weiterhin auf die Pause verzichten.
Kann man durch die fehlende Pause früher gehen und vermeidet so zB Stoßzeit und Stau kann es sogar für die Erholung sinnvoll sein, auf die Pause zu verzichten.

Wenn ich übrigens "gezwungen" würde, Pause zu machen würde ich darauf bestehen, sie immer zur gleichen Zeit machen zu dürfen, damit sie nicht einen Tag 30 Min nach Arbeitsgebinn und am nächsten 20 Min vor Feierabend stattfindet. Und die Pause würde ich auch nicht im Arbeitsbereich machen (so dass man trotz Pause doch mal eben ans Telefon geht...) sondern notfalls spazieren gehen. Vielleicht reicht die Zeit ja auch für kleinere Besorgungen.

Insgesamt würde ich es mir aber sehr gut überlegen, ob ich einen Job mit übertariflicher Bezahlung, Weihnachtsgeld etc. riskiere, denn der nächste Arbeitsgeber winkt wahrscheinlich mit wesentlich schlechteren Arbeitsbedingungen - sofern denn einer winkt.

Grüße
Sue

Antwort 19 von Azalee

@Miss Gecko,
Du kannst Dich sehr gut in meine Situation reindenken. Genauso empfinde ich es, dass auf einmal ohne große Formalitäten mehr Arbeitszeit herausgepresst werden soll.
Die Arbeit wurde immer erledigt, auch mit den kleinen Zwischendurchpausen.
Die Pausenregelungen des Arbeitszeitgesetzes werden in keiner der mir bekannten Praxen angewandt.
Ich habe bereits bei zwei Neurologen, einem Chirurgen, einem Dermatologen und einem Radiologen gearbeitet.
Man hatte vier oder fünf Stunden Arbeitszeit im Vertrag. Dann hat man beispielsweise von 14 bis 18 Uhr gearbeitet und zwischendurch eben höchstens mal ´nen Kaffee getrunken, man war aber ständig im stand by Modus und ging auch ans Telefon; es war also keine feste Pause, bei der man die Praxis z.B. verlassen konnte. Auch meine sämtlichen Kolleginnen kennen das nicht, nur im Krankenhaus-Betrieb (in dem ich auch schon gearbeitet habe, allerdings damals 8 Std. täglich), gab es eine Mittagszeit.
Und jetzt wird dieses "zwischen Tür und Angel" Flüssigkeit aufnehmen eben plötzlich als richtige Pause gewertet. Wenn es so sein soll, werde ich zukünftig dann auch eine Viertelstunde draußen spazierengehen. Dann kann der Arzt zumachen während der Viertelstunde, weil ich an zwei Wochentagen nachmittags alleine als Helferin da bin. Wie soll das dann gehen?
Gruß Azalee

Antwort 20 von Miss_Gecko

Hallo Azalee,

so bitter es ist - ich schätze mal, dass Sue damit wohl leider Recht hat:

Zitat:
Insgesamt würde ich es mir aber sehr gut überlegen, ob ich einen Job mit übertariflicher Bezahlung, Weihnachtsgeld etc. riskiere, denn der nächste Arbeitsgeber winkt wahrscheinlich mit wesentlich schlechteren Arbeitsbedingungen - sofern denn einer winkt.


Wie wär's denn mit einem Kompromissversuch?
An den Nachmittagen, an denen du den Laden ganz alleine schmeißt, bleibt's bei der alten Regelung, und zum Ausgleich gehst du für die anderen 2 Tage auf die Forderung deines Chefs ein? Mit dem Alleinesein hast du zudem ein sachliches Argument, da müsste er erstmal versuchen darzulegen, wie du denn da zu einer Pause kommen sollst. Mit dem Spaziergang o.ä. würde ich ihm da erstmal gar nicht kommen, nur mal fragen, wie er sich das so vorstellt.

Ist alles nicht sehr schön, aber wenn dein Chef sonst nur noch 400-Euro-Kräfte einstellt... :-(

Alles Gute
Miss Gecko


P.S.: Berichte doch irgendwann mal, wie's ausgegangen ist!

Antwort 21 von Nhuya

Wennd u 15 Minuten Pause machen sollst laut Chef, dann solltest du die auch machen und rausgehen. Natürlich solltest du vorher auch abklären wie das an den Tagen sein soll, an denen du alleine bist. Vielleicht findet ihr ja im Zweiergespräch eine gute Regelung :)

Antwort 22 von nighty

hi all :-)

gesetz und realitaet unterscheiden sich enorm

beispiel

ein angehender arzt muss laut weisung des professors unbezahlte ueberstunden machen,wiederspruch ist ´verboten,sollte er dennoch kommen ,laesst er dich nicht zu den vorgegebenen ops zu,und der angehende arzt wird nie seinen abschluss machen koennen

seid froh das ihr arbeit habt und haltet euch neutral es warten tausend neue nur auf deinen arbeitplatz

so boese wie es sich auch anhoert,so ist es halt

wer versucht dagegen anzugehen,da findet der chef immer gruende fuer eine entlassung

schluck es runter das dilemma und suche deinen ruhepol in der familie oder hobbys

gruss nighty

Antwort 23 von nighty

hi all :-))

da ich ja immer die wahrheit sage muss ich leider *DUCK* zugeben das wenn ich angestellte mit 4 stunden beschaeftige wuerde keine pause zugestehen wuerde,4 stunden ist ja nun locker,ja ja ich weiss jetzt koennt ihr mich in der luft zerreisen grrr

gruss nighty

Antwort 24 von Locke

Zitat:
Er sagt, Pausenzeit wäre keine Arbeitszeit. Stimmt das so?

Ja, das stimmt so.

Ich kenne persönlich keinen dem seine Pausenzeit bezahlt wird.
Zudem musst Du nicht die Pausenzeit an Deine Arbeitszeit dranhängen, sondern Deine Arbeitszeit um die Pausenzeit unterbrechen.
Ausnahme sind Schichtarbeiter, bei denen wird die Arbeitszeit durch mehrere bezahlte Kurzpausen unterbrochen die zu nehemen sind wenn es der betriebliche Ablauf zulässt.

Also alles ganz normal was Dein Chef will.

Gruß
Locke

Antwort 25 von Azalee

Ja, Miss Gecko, Du hast schon wieder recht. Grübel... Kompromiss ist immer am besten, aber der Ton macht eben auch die Musik.
nighty, Du hast natürlich auch wahr gesprochen mit Deinen Bemerkungen in solch lausigen Arbeitsmarktzeiten.

Irgendwie nervt was anderes mehr als die 15 Minuten. Wisst Ihr, was ich meine? Man hängt sich dann an den Details auf, weil einem zwischenmenschlich gesehen ausgesprochen der Kamm schwillt.
Hier der neueste Bericht von der Front, die sich Arbeitsplatz nennt :-):
Ich habe heute mit dem "Verantwortlichen" gesprochen und habe akzeptiert, die zwei Nachmittage, an denen ich alleine bin, durchzumalochen, an den zwei anderen eine Pause einzuschieben. Nolens, volens eben. Aber so richtig wohl fühlte ich mich innen drinnen nicht. Komischerweise er aber auch nicht. Als es drum ging, dass ich dann ja spazieren oder einkaufen oder sonstwas machen kann, kriegte er kurz ganz eigenartige Gesichtszüge, so wie wenn man in eine Zitrone beißt.
Gruß Azalee

Antwort 26 von snliebhaber

@Azalee,
warum machst du dir dein eigenes Berufsleben so unnötig schwer?
Ich denke mir, daß es deinem Brötchengeber einfach zu viel wurde hier mal 3 Minütchen, da mal 4 Minütchen Pause zu bezahlen. Summiert sich ja auch auf im Laufe eines Arbeitstages.
Deshalb die Vorgabe: 15 Minuten Pausenzeit = Verlängerung der Arbeitszeit um 15 Minuten .
Mein Rat: such dir einen neuen Arbeitgeber und werde glücklich. Dein derzeitiger Arbeitgeber sieht in dir nur noch eine Person, die wegen 15 Minuten am Tag Sand ins Getriebe streut.

Antwort 27 von Azalee

@snliebhaber
Nee, das glaube ich eigentlich nicht. Es sind auch nicht übermäßig hier 3 Minütchen, da 3 Minütchen, nur das, was jahrelang eigentlich immer o.K. und nicht übertrieben und von ihm auch gutgeheißen war, denn ich konnte ja nicht die Praxis verlassen, wenn ich alleine war.
Und so einfach davonlaufen, wenn einem was nicht passt, macht man eigentlich auch nicht, sondern man sollte doch wohl versuchen, den Grund für die Unstimmigkeiten rauszufinden. Mit so einem kühl hingeschnodderten "such Dir was anderes und werd glücklich" ist mir -ehrlich gesagt- nicht
geholfen, da haben andere hier mehr beigetragen.
Gruß Azalee

Antwort 28 von snliebhaber

hallo Azalee,
den Grund für die "Unstimmigkeiten'" musst du mit dem Arbeitgeber klären. Schlag doch deinem Arbeitgeber vor, daß du ab sofort keine Pausen mehr machst, sprich keinen Kaffee kochen/trinken, einfach durcharbeiten. Wenn er dann immer noch auf der Viertelstunde hockenbleibt, kannst du nur den Schluß ziehen, daß er einfach die Arbeitszeit verlängern will ohne extra Bezahlung.
Und dann wirst du dich entscheiden müssen, ob die Viertelstunde es wert sind den Arbeitgeber zu wechseln. So oder so, dein Arbeitgeber guckt dich im Moment bestimmt mit anderen Augen an wie früher.

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