Vor ca 30-50 Jahren war es so:
- Auf dem Gymnasium waren Schüler, die besonders schlau oder besonders fleissig waren, oder aber reiche Eltern mit viel Geld für Nachhilfe (oder Beziehungen) hatten
- Auf der Realschule waren im Regelfall die durchschnittlich Schlauen/Fleissigen oder aber nicht privilegierten (die Pech hatten in Punkte Herkunft/Elternhaus/Beziehungen etc)
- Auf der Hauptschule waren Leute, die entweder etwas weniger schlau oder fleissig waren oder die selber (oder deren Familie) nach der Schule möglichst schnell Geld verdienen wollten/mußten
- Auf der Sonderschule (im Volksmund auch "Dummschule" genannt) waren Schüler, die entweder wirklich ein bißchen dumm waren oder aus anderen Gründen eine Lernbehinderung hatten. Es galt schon als Makel, wenn einer Sonderschüler war.
In der heutigen Zeit ist es so:
- Auf dem Gymnasium sind Schüler mit extrem unterschiedlichem IQ, Fleiß, Herkunft, Voraussetzungen etc. zu finden.
Neben intelligenten Schülern gibt es auch solche, die das Abitur erlangen obwohl sie die deutsche Sprache nur rudimentär beherrschen oder die noch nicht einmal das große Einmaleins im Kopf rechnen können. Erschreckend, aber wohl in erster Linie ein Ergebnis von jahrelanger rotgrüner Bildungspolitik
- Realschule: keine Schande, aber ohne Abitur bleiben viele Ausbildungsplätze selbst in einfachen Büroberufen inzwischen schon verwehrt
- Hauptschule: hat inzwischen ungefähr den gleichen Stellenwert im öffentlichen Ansehen wie früher die Sonderschulen (im Volksmund auch "Dummschulen" genannt). Wobei es in der Realität sicher auch einzelne Hauptschüler gibt, die einen wesentlich höheren IQ und (Allgemein)bildungsgrad als einige Abiturienten haben. Da dürfte das Elternhaus und die Herkunft leider eine große Rolle spielen. Mehr als ein Job als Handwerker oder Verkäuferin wird auch mit einem guten Hauptschulabschluß heutzutage nicht mehr möglich sein.
Fazit: früher stand unser Bildungssystem vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter...
Vielleicht kann der Threaderöffner ja mal schildern, wie das Bildungssystem in seinem Heimatland gehandlet wird und ob es dort besser läuft.