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Gefragt in Plauderecke von simser Experte (3.7k Punkte)
Wie der belgische Rundfunk mitteilt,

wurde der gestern (Sonntag!) vom Bischof von Aachen von seinem priesterlichen Amt freigestellte Pfarrer einer katholischen Gemeinde in Herzogenrath deshalb von seinen priesterlichen Ämtern freigestellt, weil er

in Internetforen aktiv gewesen, die im Widerspruch zu seiner Arbeit als Priester stehen


Der Fall des - in anderen öffentlich zugänglichen Medien vom Bistum offensiv mit Klarnamen genannten - Pfarrers wurde von seinem Bischof auch an die zuständige Staatsanwaltschaft herangetragen, die aber nach eigenen Angaben keinen Ermittlungsgrund sieht (Quelle).

Was soll uns das bedeuten?

Nutzt die (katholische) Kirche nun auch schon das Internet als Medium wie seine Nutzung als Verfehlungsgrund gegen das Kirchenrecht?

Oder wird da nur ein missliebig Gewordener mittels Internet vor aller Öffentlichkeit diskriminiert?

Internetnutzung als Straftatbestand im Kirchenrecht?
Wäre so zumindest ein neuer Aspekt im großen Spiel.

Bin gespannt, wie der Fall sich entwickelt
- oder von nun an verschwiegen wird.

15 Antworten

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Beantwortet von tomsan Experte (6.6k Punkte)
Wäre ja mal interessant, welche Seiten er nun enau besucht hat und aktiv er dort war. Ist ja schon was anderes ob nun aktiv auf evangelischen Seiten.... oder *Z*en-Kontaktbörsen.
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Beantwortet von simser Experte (3.7k Punkte)
Nun ja, das mit den evangelischen Seiten ist ja in Zeiten der Ökumene kein Grund mehr.

Blieben z.B. die Nackedei-Seiten, die ja an sich für einen erwachsenen Mann auch nix Schlimmes sein dürften. Man könnte sich vorstellen, dass er solche besucht hat über eine Internetverbindung, die ihm in seinem Dienst als Pfarrer zur Verfügung steht. Das könnte durchaus ein Grund sein.

Wenn er sowas als Privatmensch, also auch über eine private Leitung konsumiert, dürfte ihm auch der Kirchenrechtler nicht in die Logfiles gucken. Das sei ihm durchaus auch gegönnt.

Ich frage mich nur, warum seine vorgesetzte Dienststelle dies staatsanwaltlich ermitteln lässt, was die direkt verweigern, und dann auch noch in die Medien geben - mit Klarnamen wohlgemerkt.
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Beantwortet von tomsan Experte (6.6k Punkte)
Arg... auch hier rennt die Zensur. Meinte Schw*len-Seiten....


Aber ist schon alles recht seltsam. VIelleicht blinder Aktionismus? "Hu!! Noch einer aus unseren Reihen! Und bevor wieder Verschleierung vorgeworfen wird, ab zur Polizei!!" ..... vielleicht....
Woher nun die Info stammt, ist ja auch unklar. Also wenn in der Firma mal in Browser-Historien zufällig reinschaue oder übers Auto-vervollständigen stolper, dann mache ich auch grosse Augen

:-)

Vielleicht hat er ja auch von einem "geteilten" PC aus gesurft und somit schon ziemlich offen gezeigt, was er bsucht hat. Oder er hat sogar ein Lesezeichen gesetzt.....
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Beantwortet von simser Experte (3.7k Punkte)
... Lesezeichen, über die möglicherweise seine Haushälterin gestolpert ist, als diese ein http://kochen.supportnet.de-Rezept ansurfen wollte, zu rein dienstlichen Zwecken selbstverständlich.

Aber warum so öffentlich?!

Ich geh mal davon aus, dass der Mann in einem Kloster gut bezahlte weitere Verwendung findet; denn sonst wäre die Gefahr zu groß, dass er wegen Rufschädigung Klage führt ob der öffentlichen Nutzung seines Namens.

Was aber schon als neues Element "im Kampf gegen das Böse" Verwendung findet, ist der Spruch:

in Internetforen aktiv gewesen, die nicht mit seiner Arbeit als Priester vereinbar seien.


und das finde ich doch äußerst interessant.
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Beantwortet von
Mein Gott wie pervers doch diese Welt geworden ist.

Ich wünschte, man fände in der bischhöflichen Vergangenheit ein einziges schmutziges Staubkorn und würde diesen Oberhirten genau so demütigen und kompromittieren wie den Pfarrer.

Schrecklich, was aus unserer Kirche geworden ist.

Ein Glück, dass die Staatsanwaltschaft sich da nicht einmischt.
Für sie gibt es auch wahrlich Wichtigeres zu tun, als die besuchten Internetseiten eines Pfarres zu recherchieren.

Und solange das alles in des Pfarrers vier Wänden bleibt, sollte das auch niemanden etwas angehen.
Ich wünsch ihm auf jeden Fall seinen Spaß im Internet, egal ob als Pfarrer oder als Privatmensch.
An der Spekulation, wo er sich denn dort aufgehalten hat, möchte ich mich nicht beteiligen.
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Aktionismus. Das fiel mir auch sofort ein. Was mich gerade wundert sind die Gerüchte an sich. Solange es nicht klar ist in welcher Art von Foren sich der betreffende Pfarrer bewegt hat und solange nicht geklärt ist warum die Kirche diesbezüglich in Aufruhr versetzt wurde, erinnert mich das jetzt ein klein wenig an moderne Hexenjagd. Und darüber geben zumindest die hier genannten Quellen keinen Aufschluss.
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Beantwortet von tomsan Experte (6.6k Punkte)
@st1300
Und solange das alles in des Pfarrers vier Wänden bleibt, sollte das auch niemanden etwas angehen.

Wow! Liberal!
Denkst Du das denn auch über alle Pädophilen-Seiten? Auch alles egal? Wer weis auf welchen Seiten er unterwegs war.....

@Luke_Filewalker
Hexen-Jagd auf Kirchenmänner...... da werden kirchliche Sünden des Mittelalters gerächt!



Aber egal was nun war, das der Klarname genannt wurde, so was darf einfach nicht sein!
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
tomsan schrieb am 17.05.2010 um 15:03 in A9:

Hexen-Jagd auf Kirchenmänner...... da werden kirchliche Sünden des Mittelalters gerächt!

Ja, nicht wahr? Und so "subtil" ironisch. ;-D Tja, solche Spitzen muss sich die Kirche leider gefallen lassen.

Wie auch immer.

Denkst Du das denn auch über alle Pädophilen-Seiten? Auch alles egal? Wer weis auf welchen Seiten er unterwegs war....

Naja, ich denke st1300 meinte sicher Seiten gemacht von Erwachsenen, mit Erwachsenen und für Erwachsene. Da ist nun wirklich nichts dagegen einzuwenden, dass soll und darf jeder Erwachsene für sich selbst entscheiden. "Wäre" es dagegen um entsprechende Seiten in Bezug auf Kindesmissbrauch gegangen, dann würde ich das ebenso sehen wie Du. In einem solchen Falle hat der Betreffende auch nach meiner Meinung nach kein Recht mehr auf Privatsphäre, die hätte er verwirkt!

Aber das war ja bis gerade eben nicht klar und damit wäre das auch die besagte Hexenjagd gewesen. Da sieht man mal wieder wie schnell jemand in Verruf kommen kann. Eben durch blinden Aktionismus auch in Form von Foren- oder Blogbeiträgen jemanden zu verunglimpfen. Und diesen Makel wird der Pfarrer vermutlich nie wieder los. Das er sich nun vor einer "höheren Instanz" zu verantworten hat, hat er selbst seiner Entscheidung Pfarrer zu werden zu verdanken. Aber das was ihn betrifft, würde ich jetzt mit Kenntnis der letzten Meldung (A8) als Rufmord bezeichnen!
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