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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,
ich habe da mal eine Frage zu meiner Handwerkerrechnung und hoffe, dass sich einer von Euch mit sowas auskennt.
Ich habe telefonisch einen Auftrag für eine Handwerkerleistung gegeben, habe aber darum gebeten, dass der Monteur vor dem eigentlichen Termin einmal bei mir vorbeikommt und sich die Örtlichkeiten und die Solaranlage vorher ansieht. Hat er auch gemacht, war 1/2 Std. da. Einen Kostenvoranschlag haben die mir nicht gegeben. Machen sie grundsätzlich nicht, hieß es. Eine Woche später kamen die dann zu dritt und haben den Auftrag auch 1a ausgeführt und auch saftig Stunden berechnet (waren 61/2 Std. da, haben -mit Fahrzeit- 8 Std. aufgeschrieben, hab ich akzeptiert).
Jetzt kriege ich die Rechnung und da wurden mir für diese Vorbesichtigung ein paar Tage vorher 2 Arbeitsstunden in Rechnung gestellt (Monteurleistung), also knapp E 100,- nur fürs Angucken. Ist das eigentlich rechtens? Wie soll ich mich verhalten?
Danke vielmals
Gruß Pauli

11 Antworten

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Beantwortet von saarbauer Profi (15.6k Punkte)
Hallo,

grundsätzlich hätte ich einem Handwerker, der mir keinen Kostenvoranschlag macht, keinen Auftrag erteilt, da ich vorher wissen will was es kostet. Vielleicht will ich ja auch noch ein Vergleichsangebot einholen.

Da wir deinen erteilten Auftrag nicht kennen, kann dies mit der Fahrzeit ok. sein. Du wirst wohl auch um die Kosten der Vorbesichtigung nicht herumkommen, da diese auf deinen Wunsch erfolgte, bin aber der Meinung die Fa. (als seriöse Fa.) hätte dich auf die Kosten aufmerksam machen müssen und da die Fahrzeit auch bei der Montage mit 1,5 h angesetzt wurden, sind die 2 h Gesamtstunden für die Vorbesichtigung auch ok.

An deiner stelle würde ich den Betrag für die Vorbesichtigung erst mal nicht mit überweisen, es aber nicht auf eine gerichtliche Klärung ankommen lassen. Da die Fa. auf deine Veranlassung gekommen ist, bist du vom Grundsatz her Zahlungspflichtig. Du kannst beim Einbehalt als erstes mal argumentieren, dass die fa. ja durch die Vorbesichtigung den Vorteil hatte, dass sie genau wussten was sie brauchten und somit auch Geld gespart haben.

Gruß

Helmut
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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo Pauli,

da stimme ich Helmut zu.

So wie du es geschildert hast, ist es rechtens, du bist die Sache vollkommen falsch angegangen.

Du hättest vor der Auftragserteilung ein verbindliches und für dich kostenloses Angebot (Kostenvoranschlag) fordern sollen. Wenn sie das ablehnen gibt es halt keinen Auftrag. Es wird ja nicht nur die eine Firma bei euch geben, die solche Leistungen ausführen kann.

Wenn du den Auftrag jedoch bereits erteilt hast, musst du auch den zur Durchführung notwendigen Aufwand bezahlen und dazu gehört dann auch die von dir geforderte Vorabbesichtigung.

Gruß
Kalle
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Beantwortet von
Du kannst beim Einbehalt als erstes mal argumentieren, dass die fa. ja durch die Vorbesichtigung den Vorteil hatte, dass sie genau wussten was sie brauchten und somit auch Geld gespart haben.

meinst den Mehraufwand (wenn man das überhaupt so nennen kann) hätte die Firma übernommen?

ich bin kein Anwalt, aber ich denke das ist ok und beim nächsten Auftrag fragst du einfach vorher. bei jemanden wo ein Auftrag schon früher mal zufrieden abgewickelt wurde, kann man eher mit entgegenkommen rechnen wie bei einem Neukunden. (sollte man meinen ;-))
0 Punkte
Beantwortet von
Schönen Dank erstmal für Eure Meinung. Die Sache falsch angegangen ist gut: was hätte ich denn machen sollen, das waren die einzigen, die sich hier mit der Solaranlage auskennen, die haben sie nämlich vor zehn Jahren auch aufgebaut. Wenn ich eine andere Firma genommen hätte, hätte ich zwar einen Voranschlag bekommen, aber die hätten die dreifache Zeit gebraucht, weil sie die Abzweigungen von Solar kalt und warm Wasser im Mauerwerk nicht gefunden hätten.
Ich könnte höchstens mal fragen, ob sie nicht wenigstens nur eine Stunde berechnen, die Anfahrt zu mir beträgt nur eine Viertelstunde. Habe echt nicht damit gerechnet, dass ich die Vorbesichtigung aufs Brot geschmiert kriege.
Schade, bin schon lange Kunde bei denen und sonst zufrieden, aber vor zwei Jahren haben sie schon mal zuviel abgerechnet, da hatte ich einen Wasserrohrbruch. Aus 6 wirklichen Stunden wurden dann z.B. 8,5 ("Wagen beladen müssen wir ja auch noch", Originalzitat). Die Mittagspause wurde auch mitgerechnet.
Wisst Ihr, man ist ja nicht geizig, aber für den einen Tag Arbeit
muss ich 1200 E hinlegen, Arbeitszeit für 1 Handwerker, einen Helfer und einen Lehrling sowie ein paar Kleinteile(Abdeckkappen aus Kupfer, Abzweigrohr etc.), das tut schon ein bisschen weh und dafür muss meine Oma lange stricken!

Gruß Pauli
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Beantwortet von
ich nehme mal an das stimmt was du schreibst, da ziehen wir mal 200 Euro ab für anfahrt, Besichtigung und Kleinteile.
da bleiben noch 1000 (sagen wir mal für einen 10 Stundentag, die Pausen musst du ja auch noch bezahlen ;-))

bei drei Fachleuten die da auch was geschafft haben ist das schon ok. aber bei nur einem Fachmann, einem Gehilfen und einem Lehrling ist das schon fett,



bin schon lange Kunde bei denen und sonst zufrieden

neuer Chef?
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Beantwortet von saarbauer Profi (15.6k Punkte)
Hallo,

das was du in AW 4 geschrieben hast, lässt die Sache schon wieder anders aussehen.

Da es sich, so wie ich es verstehe, um eine Reparatur einer durch die Fa. vor jahen installierte Anlage handelt (ich gehe von bereits abgelaufener Gewährleistung/Garantie aus). Hier wirst du wohl alles bezahlen müssen.

Gruß

Helmut
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Beantwortet von videoschorsch Mitglied (157 Punkte)
Du hast nach deiner Aussage 1a-Arbeit geliefert bekommen.
Die gibts nun mal fast nie zum Schnäppchenpreis.
Ein Pfuscher, der dir für 500 Euro die Anlage letztlich noch mehr beschädigt hätte, wäre dir im Endeffekt viel teurer gekommen.
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Beantwortet von saarbauer Profi (15.6k Punkte)
Hallo,

noch als Ergänzung, wie wurden den die Stunden berechnet?

Für Handwerker, Helfer und Lehrling mit unterschiedlichen Stundensätzen?
2. Frage waren 3 Mann wirklich erforderlich?

Gruß

Helmut
0 Punkte
Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi,

seit wann bezahlt man denn die Pausen mit, das sind selbständige Handwerker, da wird nur bezahlt was auch gearbeitet wird.

Stellt euch mal vor, ein Computerservice sitzt bei euch und packt pöätzlich sein Pausenbrot aus und berechnet euch das, also sowas hab ich damals als selbständiger Vor-Ort Service auch nicht gebracht.

Und mehr Zeit zu berechnen als es gebraucht hat ist einfach unseriös und das würde ich auf gar keinen Fall bezahlen.

Gruß Fabian
0 Punkte
Beantwortet von
Hallo,
vielen Dank für Eure Ratschläge. Es hilft ungemein, wenn man mal jemand anderen zu einem Problem hört, manchmal ist man ganz "betriebsblind".

Also: die Stundensätze waren unterschiedlich, der Lehrling hat natürlich einen geringeren gehabt als die anderen.

Mit 2 Mann wärs wohl auch gegangen, aber wohin mit dem Lehrling in der Zeit :-), also wurde der kurzerhand mitgenommen und hat mal die Leiter gehalten und Kabelbinder aus dem Lieferwagen geholt.

Die Mittagspause war kurz (20 Min.), aber wurde nicht abgezogen :-(.

Die Arbeit war 1a, unbestritten und auch das stimmt : ein Pfuscher wäre mich wesentl. teurer zu stehen gekommen, aber..................

Die zwei Stunden volle Arbeitszeit bei 10 Min. tatsächlicher Besichtigung vor dem eigentl. Umbautermin waren m.E. völlig überzogen. Ich habe den Chef, den ich seit 20 Jahren kenne, angerufen. Er meinte nur, ob ich denn für die zwei Stunden einen Stundenzettel unterschrieben hätte (natürlich nicht) und dass ich ansonsten die 100 E von der Re. abziehen könne. Gern! Fazit: es war wohl doch nicht ganz gerechtfertigt.
Vielleicht rechnen die damit, dass 1 von 5 Kunden bei sowas nicht reklamiert und dass sie ganz nebenbei ein bisschen mehr Kohle machen können.
Dasselbe hatte ich ja schon vor zwei Jahren und war damals auch etwas verstimmt, weil ich anrufen und über die Rechnung meckern musste, was immer ein bisschen nach Feilschen aussieht und mir
leicht peinlich ist.

Aber was soll man machen, gute Handwerker sind rar, also jedesmal wieder von neuem der Verdruss.

Wenn ich dagegen den Arbeitslohn des Elektrikers betrachte, der auch hinzugezogen wurde, das war geradezu ein Schnäppchen dagegen, keine Fahrtkosten, keine Sperenzchen, 2 Std. Lohn und das war´s. Ich eben eine Sache des Anstands. Außerdem ist es kurzsichtig, zuviel zu fordern, weil man sich selber das Wasser abgräbt und Folgeaufträge dann möglicherweise anderweitig vergeben werden. Die beste Reklame für einen Betrieb ist: anständige Arbeit u n d anständige Preise.

Gruß Pauli
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