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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,
wegen Probleme mit Hard und Software habe ich verschiedene Herstellerfirmen kontaktiert.
Dieses geht oft nur sehr schwierig, weil deren Adressen oft versteckt sind. Man soll meistens deren FAQ nutzen. So weit so gut, wenn diese nicht auch englisch wären.
Da ich schon ein paar Jährchen auf dem Puckel habe, ist es mit meinem englisch nicht so weit her, besonders die Fachausdrücke, welche dann auch nicht in den Wörterbüchern stehen.
Dabei wurde ich dann auf u.a. deren Webseiten und Downloads verwiesen.
Diese sind aber oft nur in englisch.
Da frage ich mich, sind wir Deutschen den Herstellern nichts wert?

Ein paar von den Leuten habe ich darauf hin schon angesprochen, aber ohne eine Reaktion zu erhalten.

Was meint Ihr dazu?
Wenn Euch das nicht gefällt, schreibt diese Firmen auch an.
Vielleicht bringt es ja bei dem einen oder anderen etwas.

Gruss

14 Antworten

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Beantwortet von
Hallo

eine Anleitung auf deutsch zu schreiben wäre für die Firmen sicherlich keine Problem. Bei vielen grossen Firmen gibt es dies sicherlich auch, wenn es Massenware ist.

Wenn man allerdings eine "kleine" internationale Firma hat, ist es sicherlich auch kein Problem, einen Übersetzter hinzustellen und das Handbuch auf deutsch zu übersetzten.

Aber dann kommen die Franzosen und die haben Englisch auhc nicht als Muttersprache. Dann die Spanier, Italiener, Polen, Türken, Schweden, Norweger, Bayern und was es noch alles für Länder gibt....

Und da wird es dann schwierig, für alle Sprachen auf der Welt ein anderes Handbuch zu erstellen....

Gruss
Ebayuser
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Beantwortet von
Also... bei gängigen Artikeln namhafter Hersteller hatte ich noch nie erlebt, dass es dafür nicht einen vernünftig übersetzten deutschsprachigen "Support" vom Importeur hierzulande gäbe.

Was würde ich wohl andernfalls tun? Einen "Online"-Übersetzer (Google-"Translate", "Babelfish"...) bemühen? Den Hersteller boykottieren und ihm mitteilen, warum ich seine Produkte nicht kaufe? Eine Partei gründen, gegen die kulturelle Unterwanderung des Deutschen, gegen die Anglifizierung der heimischen Sprache im Besonderen, gegen die Globalisierung als einer der Hauptgründe dieser Tendenz generell? Als Don Quichotte 2.0 den Kampf gegen neuzeitliche Windmühlen aufnehmen?

Wahrscheinlich nix von Alledem (die Franzosen haben es ja auch versucht, soviel ich weiß, mit geringem Erfolg)... Meine Abneigung gegen Englisch ("Denglisch" sowieso) ist zwar erheblich - wegen mangelnder Begabung, genetisch / erziehungsbedingt: keine Ahnung, Englisch war schon auf der Penne mein schlechtestes Fach) -, aber daran etwas ändern zu können / zu müssen, das habe ICH mir wg. Erfogsaussicht = Null aus dem Kopf geschlagen. Man gewöhnt sich an das Unausweichliche und opfert hier und da ein Lämmchen...

"Greets" ;-)
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Natürlich müssen wir alle die Sprache der Sieger können (auch wenn sie seit dem grossen Erfolg gegen Nazideutschland nicht mehr viele Blumentöpfe gewonnen haben). Wie wollen wir sonst in unserer Welt zurechtkommen? Wer würde wertvolle Hinweise wie "Der Sale geht weiter" oder "Wir suchen dich als Store Manager" verstehen?
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Und das wird auch nicht besser, sondern im Zuge der Globalisierung eher "schlimmer". Es wird, besonders für die junge Generation und erst recht für die nachfolgenden Generationen, immer wichtiger auch Englisch zu können. Und so wie die aktuelle Wirtschaftslage aussieht, könnte es sogar durchaus sein, dass irgendwann nachfolgende Generationen sogar Chinesisch lernen müssen. ;-) So jedenfalls orakelte schon ein Bekannter vor ein paar Jahren.

Ich hatte auch schon immer ein Problem mit Fremdsprachen, da fehlt mir offenbar ein Gen. Allerdings habe ich mir in den letzten Jahren Englisch zumindest so weit selbst beigebracht, dass es für die schriftliche Kommunikation ausreicht. Wenns auch holprig ist, so versteht mich mein Gegenüber zumindest mal soweit, dass wir gemeinsam Probleme lösen können. Und das mittlerweile, ohne das ich ständig ein Wörterbuch zu Rate ziehen muss.

Und auch die Franzosen die hier eine bemerkenswerte Arroganz und Ignoranz an den Tag legen, werden irgendwann begreifen müssen, dass es ohne Englisch nicht geht. Wir müssen von unserem Inseldenken wegkommen und dazu gehört auch, eine Sprache zu lernen, die man universell und global einsetzen kann. Ich behaupte sogar, dass es in ferner Zukunft eine globale Universalsprache geben wird und zwar mit Sicherheit Englisch als eine der Hauptkomponenten dieser neuen Sprache. "Lokale Dialekte" werden dann aus der Sprachlandschaft langfristig verschwinden. Zumindest jedoch soweit zurückgedrängt, dass die Pflege der eigenen, nicht-englischen Muttersprache wohl als Hobby einiger Nostalgiker angesehen werden wird. ;-)

Wie dem auch sei. Da nutzt alles lamentieren nichts. Wir kommen langfristig nicht drumherum. Auch ich habe Anleitungen lieber in Deutsch, da ich das deutlich flüssiger lesen kann. *g* Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es heutzutage schon fast luxuriös anmutet, von einer nicht-deutschen Firma eine Anleitung in gutem Deutsch zu bekommen.
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Wir sprechen doch in Deutschland schon lange kein Deutsch mehr, sondern Denglisch. Überall wo man hinschaut nur Englische Begriffe die irgendwie schon so selbstverständlich sind dass man sie nicht mehr wahnimmt.

Dabei ist die Sprache das älteste Kulturgut. Schade dass unsere Kultur immer mehr zerfällt.
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Beantwortet von terror_tubbie Experte (3k Punkte)
Hi

Ich bin auch einer, der es mit dem englischen nicht so hat. Vieles kann man sich aber übersetzen lassen und das dann so halbwegs zusammen stümmeln, das ein Satz draus wird.

Nun mal ein Hammer, wo ich ein Hals bekomme: Mein Bamboo hatte sich verabschiedet, Garantiesache, aber nur abwickelbar telefonisch. Gut, gibt ja eine deutsche Hotline, Frankfurt/M Vorwahl. Der Servicemitarbeiter kannte gar mein Wort deutsch, nur englisch. Mit Händen und Füßen macht sich das erklären am Telefon ganz schlecht. 4 mal da angerufen, immer der Engländer dran. Da blieb mir nichts anderes übrig, mir jemannd zu suchen, der der Sprache mächtig ist, den anrufen lassen, bis der Mitarbeiter dann gesagt hat, ich soll in einer anderen Schicht mal anrufen, dann ist der deutsche Kollege da. Das was ich verstanden hatte war irgend was mit germany, mehr auch nicht.
So was sollten die aber dann schon auf ihre Internetseite setzten, das der Support auch nur englisch kann.
Ich hatte ein Hals ..., konnte aber dann über die Abwicklung nicht meckern, Dienstag abgeschickt und Freitag war es wieder da.

So gehts mir auch jetzt mal wieder, wollte mir mal ein neues Diagnosegerät kaufen, aber nicht inklusive VW Vertragswerkstatt. Hatte beim Treffen eins in der Hand gehabt, für unter 100€, natürlich wieder nichts in deutsch, und gerade da kann man viel Schaden machen, wenn man es nicht versteht. Bleibt mir nur wieder übrig, die Bedienungsanleitung mir von jemannd übersetzen zu lassen, nicht das ich ausversehen die Wegfahrsperre lösche... , aber so ist die Welt halt mit den Leuten, die nicht englisch können ( Bin Ossi und bei uns war das Plichtfach zu DDR Zeiten Russisch, was keiner brauch, Schade)

Tubbs, der nicht frustriert ist, das er kein englisch kann
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Beantwortet von terror_tubbie Experte (3k Punkte)
Wir sprechen doch in Deutschland schon lange kein Deutsch mehr, sondern Denglisch.


Das stimmt. Aber das bissel Denglisch verstehe ich ja, aber damit eine ganze Seite zu lesen wird schwer -)

Tubbs
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Beantwortet von der-bettler Experte (3.7k Punkte)
ich bin der meinung im consumer berreich (ja ich sehe die ironie) sollte englisch keine vorraussetzung sein, im professionellen bereich ist es aber ganz klar ein muss (in der it welt)

auf der anderen seite sollte man sich mal klar machen
wir wollen an unserem pc (personal computer) global informationen abrufen, im web surfen mit der gesamten welt über skype oder fratzenbuch verbunden bleiben.

unsere pc/auto/waschmaschinen teile kommen aus der gesamten welt aber wenig aus deutschland, was wir über den preis auch so entscheiden.

wir freuen uns darüber auch im nachbarland mit dem euro zahlen zu können, das eine email auch die andere seite der welt ohne verzögerung erreicht und das wir geld überall hin überweisen können ohne uns um umrechnungen zu kümmern.

alles ist mit einander verzahnt und wir wollen das nutzen

historisch gewachsen hat sich da eine sprache (in der westlichen welt) als internationale sprache ergeben, dann sollten wir doch zumindest die grundzüge davon beherrschen

mfg der-bettler
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Ein Professor von mir an der FH hat so weit es ging auf englische Begriffe verzichtet. Der sagte nie "Email" sondern "elektronische Post". Und das als Professor für Informatik.
Trotz aller Anstrengung kam er nicht ganz am Englischen vorbei, und es hörte sich manchmal schon komisch an wenn er alles "verdeutschte". Aber er hatte auch irgendwo Recht denke ich...
0 Punkte
Beantwortet von
Ich denke, es geht hierbei nicht um Recht oder Unrecht.

Ich glaube auch nicht, dass es darauf ankommt, hier eine Kultur zu schützen, denn keine Kultur ist ohne äußere Einflüsse zu dem geworden, was sie ist - und das heißt im Umkehrschluss, dass man vielmehr eine Kultur offenhalten muss für solche Einflüsse. Überall da, wo Kontakte entstehen, schlägt sich dies automatisch auch in der Sprache nieder, und so sind z.B. in der deutschen Sprache auch viele lateinische, griechische, französische (etc.) Wörter inzwischen beheimatet. Das, was hier manche schützen wollen, gehört uns gar nicht, sondern ist im wechselseitigen Geben und Nehmen über Jahrhunderte entstanden - und kann auch nur so weiter gepflegt werden.

Im übrigen sorgen wir schon selber dafür, dass Kulturgut gerade im Bereich der Sprache verloren geht: Nicht umsonst gibt es z.B. diese lehrreichen Bücher über gefährdete oder ausgestorbene Wörter... Auf der anderen Seite entstehen jedes Jahr ganz neue Wörter - sicher viele denglische, aber auch durchaus "deutsche", bei denen sich manchem Sprachwissenschaftler die Haare sträuben mögen. Sprache wandelt sich mit der Zeit, und das ist völlig normal. Nur dass sie sich in unserer Zeit vielleicht sehr schnell verändert, weil wir so intensiv vernetzt sind wie nie zuvor, mag manchen ein wenig erschrecken. Aber darauf werden wir uns einstellen müssen (und das geschieht ja auch schon von Staats wegen, sh. Englisch-Unterricht heutzutage bereits in der Grundschule), und wir sollten es nicht als Gefahr, sondern als Chance (=frz!) für ein besseres Verständnis untereinander sehen.
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