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Gefragt in Windows98 von sieben Einsteiger_in (59 Punkte)
Hallo Win98 Freunde!
Ich habe einen IBM NetVista (8309) PC mit Win98SE neu Installiert.
2,8 GHz, 1GB DDR 266MHz (Intel 845 Chipsatz)
Bei Lenovo und Intel gibt es alle Win98SE Treiber.
Jedenfalls der Rechner läuft sowas von geschmeidig und schnell das es eine Freude ist.
Er besitzt einen "Intel Extreme IGP" mit 64MB und mein altes Spiel "Overboard" läuft flüssig und ohne Ruckler.
Ich würde gerne den Rechner noch mit einer AGP Grafikkarte aufrüsten.
Jetzt zu meiner Frage? Welche stärkste Grafikkarte war noch
mit Win98SE Treiber erhältlich?
Soweit ich herausgefunden habe bei nVidia war es die Geforce 6800 GT. Bei ATI weiss ich leider nicht.
Ich habe noch was von einer Geforce 7900GT gehört mit inoffiziellem Win98 Treiber.
Wie auch immer, bitte um Info!

tschau
sieben

26 Antworten

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Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Hallo sieben,

es sind die AMD Sockel 939 Platinen. Die MSI Neo 939 Boards bieten gute Kompatibilität und Geschwindigkeit. Eine gute Alternative und empfehlenswert (weil sehr robust und stabil) sind aber auch die Gigabyte GA-K8VT800 Rev. 2, Sockel 754 Mainboards die man noch etwas öfter bei z. B. eBay bekommt (mit 8-Kanal Audio Chip). Es empfiehlt sich meist auch ein zweites Board für den Fall der Fälle, wie z. B. defekte Elkos, als Ersatzteilträger liegen zu haben. Als Windows 98 entwickelt wurde waren Dual Core Kerne noch weit entfernt. Daher unterstützen Win98, ME und Win2000 nur einen Prozessor. Es gibt Boards unter denen läuft Win98 SE in der Standardinstallation ohne Updates mit der Microsoft Treibergrundausstattung mit einem Dual Core Prozessor, indem es nur einen Kern benutzt (mit deaktiviertem Hyper-Threading im Bios möglich). Allerdings bekommt man meistens Probleme sobald man Updates oder Treiber einspielt. Der bisher schnellste getestete Prozessor unter dem der Betrieb von Win98 SE möglich ist kommt von Intel und ist der Pentium 4 Extreme Edition mit 3,73 GHz. Deine Testwerte für AGP 4x sind aber vollkommen in Ordnung.

Gruß Micha
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Beantwortet von
Die MSI Neo 939 Boards bieten gute Kompatibilität und Geschwindigkeit.

Genau genommen richten sich die Sockel 939-Boards nach den Spezifikationen des Prozessors, und hier war die Performance von AMDs Einkern-CPU "Toledo" (Athlon 64 4000+ bzw. Athlon 64 FX-60) die letzte wirklich fortschrittliche Lösung für W98(SE) - zusammen mit VIAs K8T800 Pro Chipsatz mit offizieller Treiberunterstützung (wohl auch der beste Chipsatz, zu dem VIA je imstande war). Beispielsweise in Form des über viele Jahre erfolgreichen MSI K8T Neo2 V2.0-Boards (u.a. AGP 8x-Grafikslot, sehr stabil, gute Testergebnisse, in Auktionen nach wie vor begehrt, ganz im Ggs. zu Pentium IV-Gerätschaften).

Der von Dir erwähnte Prescott 2M (Intel Pentium 4 Extreme Edition) war ja seinerzeit Intels Versuch, dem FX Paroli zu bieten. Dabei herausgekommen ist die bekanntermaßen ziemlich missratene "NetBurst-Mikroarchitektur", die nur durch extreme Taktraten mit entsprechend nonchalantem Energieverbrauch gerade mal so die Rechenleistung (Rechenleistung ist weder "Geschwindigkeit" noch Taktfrequenz) des FX erreichte und auch in verschiedenen anderen Richtungen alles andere als eine gelungene Antwort auf die Konkurrenz war (das änderte sich erst mit der "Core-Arichtektur", die für W98 dann allerdings auch keine Unterstützung mehr bot).

Um nochmal auf die Grafikkarte zu kommen: meine Entscheidung für die Gesamteigenschaften eines Systems mit W98SE hing auch immer mit dem Energieverbrauch zusammen, zugunsten einer Radeon 9600 XT verzichtete ich deshalb auch ganz bewusst auf die Radeon 9800 XT, die vergleichsweise ein exorbitanter Stromfresser war, ohne dabei (gemessen am Verbrauch) wesentlich mehr zu leisten.

Gruß
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Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Moin,

in den Leistungstests gab es ja damals wenige Unterschiede. Bei den 3D Benchmarks war meistens der AMD FX mit minimalen Abstand vor dem Pentium EE und bei den Video Benchmarks gab es dann die umgekehrte Situation bei annähernd gleichen Stromverbrauchswerten von ca. 110 – 115 Watt. Aber das war ja auch nur die Info bis zu welcher GHz Taktrate Win98 SE überhaupt stabil getestet wurde. Natürlich sind die letzten offiziellen Grafikkartenmodelle für Win98 SE im Stromverbrauch gestiegen. Allerdings darf man bei dem Vergleich der unterschiedlichen Karten z. B. 9600 XT zu 9800 XT nicht vergessen das die 3D Leistung bei einer Auflösung von 1280 x 1024 (für die damals immer größeren TFTs) um teilweise mehr als 50 % gesteigert werden konnte. Von 9800 XT zu X800 XT waren es dann noch mal 50 %. Rein Optisch sieht der Sprung von 9600 zu 9800 nicht groß aus, aber bei größeren Auflösungen konnte die 3D Rechenleistung wirklich ein Quantensprung sein und die Strompreise lagen ja noch in Bereichen die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Viel interessanter ist jedoch die Frage bis wohin die gesteigerte Leistung der Grafikkarten unter Win98 SE überhaupt abgerufen werden kann. Beispiel: Die X800XT erreicht unter Win2000 + WinXP bis zu 25 % mehr Leistung. Um die Frage zur nVidia 6800 oder ATI X800 unter Win98 SE besser beantworten zu können bekomme diese Woche eine nVidia 6800 GT. Vielleicht kannst du die ATI 9600 XT testen, damit man mal sehen kann wie groß der Leistungsunterschied dieser Karten unter Win98 SE überhaupt ist. Ich verwende zum Testen immer noch den 3D Mark 2001 in der Second Edition, weil er unter Win98 SE eine wirklich gute Referenz ist. Unsere Hardwareausstattung ist ja ähnlich.

Gruß Micha
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Beantwortet von sieben Einsteiger_in (59 Punkte)
Wäre nett, wenn ihr eure Benchmarks mitteilen könnt somit ich einen Richtwert hätte, was damals unter win 98SE möglich war.
z.Z.
Intel 845G Chipsatz (AGP 4X)
P4 2,66GHz
1GB DDR 266 MHz (ich habe 400MHz drinnen aber es kann nur 266MHz)
Gainward Geforce 6800 GT Golden Sample
12427 3D marks
(Ich habe noch einen IBM 8183 zum herrichten. Hat schon AGP 8X, 800 MHz Frontside Bus, verwendet Intel 3,4 GHz Hypertr. und im Bios lässt sich diese Funktion deaktivieren. Auch da sind alle Win 98SE Treiber verfügbar. Wieder eine tolle Bastelkiste)

tschau derweilen
sieben
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Beantwortet von
3D Benchmarks... AMD FX ... Pentium EE... ATI 9600 XT testen...

Wie gesagt, beim Vergleich zwischen Athlon 64 4000+ bzw. Athlon 64 FX-60 und Pentium IV-Prescott ("Presskotz") 2M standen die Gesamteigenschaften des Systems incl. Chipsatz und Boardeigenschaften im Vordergrund und nicht nur die CPU. Ich hatte ja beide Systeme in Gebrauch, und unter objektiven Gesichtspunkten betrachtet, stand die Intel-Kiste immer öfters in der Ecke, weil ggü. den AMDs zu heiß und damit auch zu laut. Ich hatte ja schon öfters erwähnt, dass die 4000er und die FX-Toledos auf den genannten VIA-Brettern unter W98SE+XP ("Multiboot") mit der Steuersoftware CrystalCPUID wunderbar energiesparend und im Bedarfsfall mit deutlich gesteigerter Rechenleistung übertaktet laufen konnten und dabei mit noch moderatem Kühleraufwand in Leistungsregionen gelangten, die dem P4 auf Grund seiner von vorn herein hohen Taktfrequenz schlicht und ergreifend verwehrt blieben (dabei tuckerten die Athlons nichts desto trotz meistens mit Unterspannung und unter 1GHz mit minimaler Wärmeentwicklung vor sich hin).

Vllt. noch als Tipp für den TE: Ein weiterer Aspekt war das RAM: wer einen FX-60/Ableger im System hatte, nutzte prinzipiell DDR-Speicher von G.Skill 2x1GB mit 2-2-3-4 oder 2,5-3-3-6 Latenzen - eine ideal stabile Kombination, wenn dann der Athlon mal richtig "zur Sache" ging (damals noch relativ teuer, letzteres Dual-RAM sogar heute noch als Neuware erhältlich zu einem relativen Schnäppchenpreis von unter 50€).

Zum Vergleich Radeon 9600 XT / Radeon 9800 X: Sicher, damals waren die Energiekosten niedriger, aber da Stromsparen für mich schon immer ein wichtiges Anliegen war, konnte die 9800er überhaupt kein Thema werden. Denn eine 50% höhere (wie Du schreibst) 3D-Auflösung hatte ich erstens nicht vermisst und zweitens, der Vergleich 300 Watt vs. 70 Watt, das war schon eine Hausnummer, die in keinem Verhältnis zur nutzbaren Leistung stand. Ganz abgesehen vom Idle-Verbrauch und der Tatsache, das die 9600er ohne Lärm- und große Wärmeentwicklung mit einem Accelero-Passivkühler auskommen konnte.

Tja, und Benchmarks, Spielereien u. dergl.... Damit hatte ich ja nie was am Hut, meine PCs waren und sind reine Arbeits- und ein wenig Multimedia-Rechner. Was ich an Hand reichlichen Informationen über meine Hardware wusste, reichte völlig und passte ja irgendwie auch zu den AMD-Intel-Vergleichen, die ich mit den eigenen Kisten schon beim Handauflegen machen konnte ;-) Dazu kommt, dass das für W98SE verbliebene K8T kürzlich mit einer ebenfalls Accerelo-gekühlten Radeon HD 4670 1024MB-DDR3 AGP und einem Athlon 64 X2 4600+ Dualcore versuchsweise bestückt wurde und nun noch eine PCI-USB3.0-Karte folgen wird. Damit läuft das System nur noch mit XP... und wie! Es muss einfach weiter produktiv sein, und damit ist für mich ganz unerwartet auch die W98SE-Ära geräuschlos und in allen Ehren für das gute alte Betriebssystem zu Ende gegangen (in ein paar Monaten wäre es sowieso soweit gewesen, da die Softwareunterstützung zum Schluß einfach nicht mehr erträglich war und KernelEx daran leider auch nichts ändern konnte...)

Gruß
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Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Hallo,

manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass wir in den nächsten Jahren viele gute Spiele verlieren werden die in den letzten zwei Jahrzehnten produziert wurden. Aber um sich zu Erinnern gibt es ja zum Glück noch das Legacy Museum. Windows 7 enthält zwar Virtual PC, aber aufgrund der nicht vorhandenen DirectX Unterstützung ist die Kompatibilität nach wie vor ein Problem. Hoffen wir mal das die Entwicklung der DOS Emulatoren wie ScummVM oder D-Fend Reloaded (enthält DOSBox) anhält und sowohl VirtualBox als auch VMware mit der DirectX Unterstützung hinsichtlich emulierter Grafikkarten vorankommen. Nochmal kurz zurück auf den Stromverbrauch. Hier ist eine gute Liste für die Leistungsaufnahme älterer Grafikkarten. Die ATI 9800 XT hätte unter 3D Last ca. 40 Watt mehr verbraucht. Während die 3D Beschleunigung bei der ATI 9600 XT über 4 Pixelpipelines lief, wurde die ATI 9800 XT mit 8 Leitungen ausgestattet. Die Nvidia 6800 GT verfügt über 12 und die ATI X800XT schon über 16 Pipelines.

Nun zur Testkonfiguration:

Mainboard nForce 3, Prozessor AMD 3700+, RAM 1GB DDR 400 MHz, Festplatten IDE 2x, alles im Standardbetrieb unter Win98 SE mit SP 2.1d ohne KernelEx. Benchmark Software 3DMark 2001 SE. Beide Grafikkarten benötigen einen zusätzlichen Stromanschluss (nVidia 4 Pin Molex normal, ATI 4 Pin Molex klein). Für die nVidia 6800 GT gibt es eine volle Win98 SE Treiberunterstützung (ForceWare 71.84) mit einfacher Installation. Die ATI X800XT verwendet einen WinME Beta Treiber (Catalyst 6.2) und benötigt eine aufwendigere Installation (u. a. Net Framework 1.1), siehe hier. Der Stromverbrauch des Rechners liegt bei beiden Karten im idle um die 150 Watt. Mit aktiviertem AMD Cool´n´Quiet sinkt der Verbrauch auf 125 Watt. Im 3D Lastzustand erreichen beide Werte bis 190 Watt. Der Benchmarktest zeigt, was ich schon vorab vermutet hatte. Die nVidia 6800 GT erreicht 21400 Punkte, die ATI X800XT 21414 Punkte. Unter Win98 SE liegen also beide Grafikkarten gleichauf. Die größere Leistung der ATI X800XT lohnt sich nur für ein Multibootsystem (bei mir Win98 SE/WinXP/Win7) und kann erst mit der kompletten Treiberunterstützung ab Win2000/XP voll genutzt werden. Für beide Grafikkarten reicht außerdem ein 300 Watt Netzteil. Ich denke, damit sollte die eigentliche Eingangsfrage von sieben ausreichend beantwortet sein.

Gruß Micha
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