Hallo,
man kann dem 'Datenzerfall' auf magnetischen oder Halbleiter-Datenträgern vorbeugen, indem man die Daten in größeren Abständen durch Verschieben an einen anderen Speicherort auf dem Datenträger wieder neu schreiben lässt. Wenn man das mit Archiven auf USB-Sticks etwa alle 5 Jahre macht und keine der schon angesprochenen anderen Fehler begeht, dürfte man die Daten auch nach 30 Jahren und mehr noch ohne Verlust lesen können.
In der Praxis war es jedoch bisher eher so, dass man innerhalb des 'Verfalls-Datums' von Datenträgern ohnehin mit den Daten auf modernere Datenträger umzieht, die bei kleinerer Baugröße erheblich mehr Platz für die ja ständig wachsenden Archive bieten und zudem auch noch einen komfortableren und schnelleren Zugriff erlauben. (Auf meine älteste und auch noch funktionsfähige Festplatte würde heute nicht einmal mehr eine Sicherung meiner aktuellen Outlook.pst passen.)
Die Sicherung auf CDs ist schon länger nicht mehr zeitgemäß, da sie nicht nur reine 'Einweg-Datenträger' mit einer gewissen Tendenz zur Vergesslichkeit, sondern hinsichtlich des gebotenen Speicherplatzes inzwischen auch einfach zu teuer und zu umständlich in der Handhabung sind. Bei einer externen 2,5"-Platte mit USB 3.0 und 1 TB Speicherkapazität betragen die Kosten aktuell etwa 11-12 Cent pro GB, bei einer 'sehr günstigen' 50er-Spindel von CD-Rs betragen sie dagegen das Vierfache.
Dass es in 30 Jahren außerhalb von Museen überhaupt noch funktionierende Rechner mit USB- oder anderen physikalischen Schnittstellen zu externen Datenträgern, außer vielleicht für den persönlichen ID-Chip gibt, möchte ich bezweifeln. Schon heute wird ja massiv für das 'Cloud-Computing' auch im Privatbereich geworben, wobei dann nicht nur Programme bei Bedarf temporär zur Verfügung gestellt werden, sondern auch alle persönlichen Dateien nicht mehr auf dem eigenem Rechner, sondern bei einem entsprechenden 'Dienstleister' gespeichert sind und von diesem auch über Backups permanent gesichert werden. Trotz aller gegenwärtigen Datenschutzbedenken wird es in diesem Zeitraum wohl doch dazu kommen, dass man neben dem stationären Terminal mit ein paar Grundfunktionen zu Hause noch eine mobiles Terminal für unterwegs hat und sich der Rest 'in der Wolke' bei einem Dienstleister abspielt.
Viellicht kommt es auch nicht so, es haben sich ja selbst anerkannte Größen der IT-Branche schon hinsichtlich der künftigen Entwicklung geirrt. Wie z.B. Bill Gates 1981: „Mehr als 640 Kilobyte Speicher braucht kein Mensch“ ;o)
Gruß
Kalle