Ford Taunus, Granada und Transit (die erste Serie) hatten nichts mit Angeberei zu tun. Im Gegenteil. Das waren eher unsportliche Autos, die relativ billig waren. Aber sie waren sehr zuverlässig, haltbar und robust. Diese Autos konnte man auch ohne Werkstatt und ohne Fachausbildung reparieren und warten. Ersatzteile gab es überall. Die wichtigsten Teile, besonders am Motor, waren fast Standardware. Die Motoren und Getriebe der ganzen V4-, V6- und V8-Motoren von Ford waren untereinander austauschbar. Ob man Vergaser von Ford oder Solex oder sonst was verbaut hat, konnte man sich aussuchen. Je nach dem, was man bekommen hat. Mein Transit hatte einen Motorblock vom Granada, Zylinderköpfe vom Taunus, Getriebe vom Capri, Vergaser von Solex... Ich hätte gerne noch ein Differenzilgetriebe vom Capri eingebaut. Damit wäre er etwas leiser und schneller gewesen. Das zusammengebastelte Auto war extrem zuverlässig, sehr sparsam und hat stolze 810000 km gehalten. Für einen Benziner eine stolze Leistung.
Die Türken sind damit meist regelmäßig in die Heimat gefahren. In den 70-ern und 80-ern galten Fahrstrecken über 100 km schon als Fernreisen. Die meisten Deutschen vor einer geplanten Reise von mehr als 100km vorher in die Werkstatt gefahren, um den Wagen durchsehen zu lassen. Bei diesen Autos brauchte man das nicht.
Bei den heutigen Autos ist meist eher das Statussymbol das Kaufargument. Man fährt ja nicht mehr in die Türkei zur Familie, sondern man fliegt. Der Opa hat ja in der Türkei einen Mercedes. Da kann man den 3-er BMW zu Hause lassen. Den Ziegenherden kann man auch nicht mit einer fahrbaren High-End-Stereoanlage imponieren. Und die Spurverbreiterung mit breiteren Radkästen, die nötig war, damit der Subwoofer in den Kofferraum passt, passt auch besser in deutsche Vororte.