...kann ja nicht als Konsequenz haben, dass man Flüchtlinge
teilweise mit drastischer Gewalt angreift
Ich weiß zwar nicht,
warum du "nicht helfen" mit "gewaltsam angreifen" gleichsetzt, aber
ich gebe dir Recht. Diese Konsequenz ist definitiv der falsche Weg.
Oder sie an der Grenze abweisen und sagen: "Sorry, wir
würden Euch ja gerne aufnehmen, aber Teile unserer Bevölkerung
haben keine Lust Euch zu helfen, also bleibt lieber draußen, weil es
sonst eh nur Ärger mit diesen Teilen der Bevölkerung gibt."
Auch das ist nicht wirklich eine Lösung. Schon gar nicht
langfristig. Auch hier werden die Menschen einfach im Stich
gelassen. Glaubt Österreich - habe grade die Meldung gehört -
wirklich, die kehren dann einfach um und hauen wieder ab? Viel
wichtiger wäre es doch, wenn Europa zusammenstehen würde und
gemeinsam mit der Nato dafür sorgen würde, dass die Menschen
gar nicht erst gezwungen werden, auf diese anstrengende und
lebensbedrohliche Völkerwanderung gehen zu müssen. Wer
verlässt schon gern freiwillig seine geliebte Heimat? Kriege
beenden und Wiederaufbauhilfe leisten. Das wäre das Zauberwort.
Einfach mal als Dritte Partei die verfeindeten Seiten an den
Verhandlungstisch zitieren. Vielleicht stell ich mir das ja in meiner
Naivität etwas zu einfach vor. Aber manchmal funktioniert es. Wie
genau man das umsetzen kann, ohne dabei selbst einen Krieg
anzuzetteln, weiß ich auch nicht. Bin ja kein Politiker. Aber
irgendwas muss geschehen.
Also sollten wir unser Handeln nicht von den wenigen
Vollpfosten in unserer Gesellschaft abhängig machen, genauso
wenig wie uns von den wenigen Vollpfosten unter den Flüchtlingen
oder Trittbrettfahrern abschrecken lassen.
Es lassen sich
aber nunmal leider viele abschrecken, wenn sie schon am Bahnhof,
dem Tor zur Stadt, an Drogendealern und anderen bedrohlichen
Gestalten (damit meine ich NICHT normale anständige Flüchtlinge)
vorbei müssen. Genauso lassen sich auch viele von den vielen
Negativberichten über Pegida und Co. abschrecken. In beiden
Fällen bringen Einzelne immer gleich die ganze Gruppe (in
unserem Fall sogar die ganze Stadt) in Verruf. Wenn man das nicht
als Problem bezeichnen kann, dann weiß ich auch nicht mehr.
Ich kann nur nochmal wiederholen: Kommt nach Dresden und
macht euch selbst ein Bild. Wir sind nach wie vor eine
multikulturelle Stadt mit ganz Vielen freundlichen, normalerweise
hilfsbereiten, Einwohnern. Zumindest wurde uns das noch bis vor
zwei Jahren regelmäßig durch Politik und Medien attestiert. Das hat
sich auch nicht einfach über Nacht geändert, nur weil jetzt so Viele
Hilfsbedürftige hier sind und ein paar Einzelne Stunk machen. Ich
glaube auch nicht, dass der Großteil der Menschen einfach "keine
Lust" hat, zu helfen. Es müssen einfach nur Möglichkeiten
geschaffen werden, bei denen jeder Einzelne etwas tun kann. Und
wenn es zunächst nur Kleinigkeiten sind, wie Kleiderspenden und
so.