[imgr=01-Was-ist-ein-thin-client-symbol-netzwerk-monitore-470.png]01-Was-ist-ein-thin-client-symbol-netzwerk-monitore-80.png?nocache=1317897095741[/imgr]Sogenannte Thin Clients werden gerade in Unternehmen gerne eingesetzt. Was für Vor- und Nachteile die Geräte mit sich bringen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Einleitung

Thin Clients (engl. „dünne Kunden“) sind extrem einfach aufgebaute Computer, die in aller Regel im Gegensatz zu herkömmlichen Desktop-PCs keinen eigenen Festspeicher (Also etwa eine Festplatte oder SSD), sondern meist nur einen kleinen Flashspeicher für ein minimales Betriebssystem sowie einen klein dimensionierten Prozessor sowie Anschlüsse für Tastatur, Monitor, Maus und USB-Geräte besitzt. Die Geräte sind daher nicht dafür ausgelegt, selbst Programme auszuführen, sondern lediglich dazu, sich mit einem Server zu verbinden und so per Fernsteuerung, beispielsweise Remote Desktop, dort Programme zu bedienen.

Funktionsweise

Damit das funktioniert, wird neben den Thin Clients selbst noch ein – je nach Anzahl der Benutzer – leistungsfähiger sogenannter Terminalserver benötigt. Das ist ein Server, der so konfiguriert ist, dass mehrere Benutzer gleichzeitig, aber unabhängig voneinander auf ihm arbeiten können.

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Außerdem wird eine Management-Software benötigt, um die Thin Clients zu verwalten, also etwa mit vorkonfigurierten Images zu bespielen. Diese kann auf dem Server selbst installiert sein, „sauberer“ wäre es jedoch, wenn ein separater PC diese Aufgabe übernimmt.

Vorteile

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Die Hauptvorteile bestehen darin, dass die Geräte eine gewisse Ausfallsicherheit bieten, da sie ohne bewegliche Teile auskommen und auf Ihnen außer dem Basis-Image normalerweise keine weitere Software installiert wird. Zudem verbrauchen Thin Clients signifikant weniger Strom (im Durchschnitt 10-20 Watt) als ein handelsüblicher Desktop-PC mit Mehrkern-Prozessor (zwischen 40 und 120 Watt im Bürobetrieb). Indirekt können auch Einsparungen dadurch erzielt werden, dass Thin Clients dementsprechend deutlich weniger Wärme abgeben und so Klimaanlagen in Büros mit weniger Last arbeiten können und Strom sparen.

Aus administrativer Sicht bestechen Thin Clients in ihrer einfachen Wartbarkeit und hohen Ausfallsicherheit. Zudem weisen sie eine deutlich höhere Lebensdauer als normale Desktop-PCs auf, und das bei einem deutlich geringeren Anschaffungspreis.

Zudem können alte, leistungsschwache PCs mit einem entsprechenden Mini-Betriebssystem bespielt werden, das sie dann ebenfalls zu ThinClients macht. Zwar gehen dadurch die meisten der hier genannten Vorteile verloren, jedoch kann so alte Hardware sinnvoll weiterverwendet werden, die sonst auf dem Müll landen würde.

Nachteile

Nachteilig zu betrachten ist allerdings die dadurch entstehende Zentralisierung des Netzes. Das bedeutet zwar, dass Ausfälle von Thin Clients leicht zu verkraften sind, allerdings sorgen Probleme am Terminalserver dafür, dass alle darauf zugreifenden Mitarbeiter arbeitsunfähig werden. Daher sollte beim Server auf Redundanz geachtet werden, also das mehrfache Vorhandensein von kritischen Hardwarekomponenten wie etwa Netzteilen und Festplatten.

Außerdem ist es mit Thin Clients nicht ohne weiteres möglich, grafiklastige Anwendungen durchzuführen oder Programme zu nutzen, die auf 3D-Grafikkarten zurückgreifen. Zudem ist für viele Programme der Betrieb auf Terminalservern in den Lizenzbestimmungen verboten oder es müssen spezielle Lizenzen erworben werden, sofern die Programme überhaupt terminalserverfähig sind, also von mehreren Benutzern gleichzeitig genutzt werden können.

Fazit / Ausblick

Trotz der genannten Einschränkungen ist es gerade aufgrund der wachsenden Verbreitung von Virtualisierungstechnologien absehbar, dass sich im geschäftlichen Bereich der Einsatz von Thin Client-Lösungen weiter zunehmen wird. Zudem arbeiten die Hersteller bekannter Terminalserversysteme an Lösungen, wie auch grafikintensive Daten zuverlässig und schnell zu den Thin Clients übertragen werden können, was auch aufgrund der wachsenden Bandbreiten von Netzwerkverbindungen bald möglich sein wird. Auch im Privatbereich werden sich mittelfristig ähnliche Lösungen für Cloud-Dienste durchsetzen, Googles ChromeOS ist ein gutes Beispiel dafür.