18.4k Aufrufe
Gefragt in SW-Sonstige von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Hi,

Ralfman schrieb hier

und ich werde mich auch nicht weiter zu msn oder ICQ äußern. das kommt mir nicht auf den Rechner, und empfehlen würd ich es auch nie.


Ich möchte hier keine endlose Diskussion mit Pro und Kontra lostreten sondern ausschließlich ein paar sachliche Argumente von euch bekommen, die sich gegen die Nutzung von MSN und ICQ richten.
Vielleicht entgegen des Zitas auch von Ralfman, da ich einen Thread mit entsprechender Argumentation nicht gefunden habe. Von mir aus auch über Pager.

THX FR

49 Antworten

0 Punkte
Beantwortet von archenemy Einsteiger_in (87 Punkte)
Ein Aspekt wird auch die Ahnungslosigkeit sein. Normale User, die in irgendeiner anderen Branche tätig sind, und arbeitstechnisch damit wenig am Hut haben, werden kaum Wissen, was das alles auf sich hat.

Man kanns ihnen auch schlecht vorwerfen, denn um bei solchen Themen immer Top informiert zu sein, muss man echt am Ball bleiben und (am besten) täglich damit zutun haben. Das ganze Technische und Rechtliche ist ja auch nicht gerade durchsichtig für jemanden, der beispielsweise Handwerker ist.
0 Punkte
Beantwortet von cottet Mitglied (325 Punkte)
Es ist aber auch ein weit verbreiteter Irrglaube, man kann selbst nichts bez. wenig machen an Sicherheit und Privatheit im Internet, und das es vermeindlich nichts oder wenig Sicheres gibt im Netz. Mann kann sehr vieles machen, auch viele Techniken sind extrem sicher und es gibt etliche Anwendungen, die einiges dazu beitragen.

Man muss es nur wollen, offen sein für neue und andere Dinge, die eben ein ganzes Stück and Sicherheit beitragen können. Leider ist die Mehrheit in dieser Hinsicht lernresistent gegen so einige Sachen, die damit zu tun haben. Das zeigt sich ja schon eben bei diesen angesprochenen Messengerdiensten.
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Kennt ihr denn irgendwelche Beispiele, wo das Nutzen solche Dienste zu echten Problemen in der einen oder anderen Art geführt hat? Vielleicht selbst erlebt oder schlechte Erfahrungen gemacht?
0 Punkte
Beantwortet von cottet Mitglied (325 Punkte)
Nun das Problem daran ist, dass es im Verborgenen geschieht/geschehen kann und du es nicht mitbekommst. Und das macht es automatisch gefährlich.

Als gutes Beispiel kann man einen amerikanischen Provider nennen, der den kompletten Traffic seiner Kunden überwacht und ausgewertet hatte. Also kurz: Browser, Messenger und Email wurden inhaltlich durchwühlt, nur um zielgerechter Werbung anzubieten. Hätte man als Kunde eine Verschlüsselung angewand (bei Messenger, Surfen und Email), wären diese Informationen für den Provider nur Datenmüll und somit unbrauchbar.

Diverse Überwachungsmethoden der USA, bekanntestes Beispiel ist ja Echelon, muss man nicht extra noch erwähnen :)

Und in Deutschland sieht es auch nicht rosig aus dank neuem BKA Gesetz, Vorratsdatenspeicherung oder der seit 2005 geltenen Emailüberwachung.

Es liegt halt an jedem selbst, sich dagegen zu wehren mit völlig legalen Mitteln.
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Du schreibst:

dass es im Verborgenen geschieht/geschehen kann und du es nicht mitbekommst.


was geschieht denn nun eigentlich? Und warum wird es gefährlich?

Gut, ich gehe davon aus, du meinst

den kompletten Traffic seiner Kunden überwacht und ausgewertet


Geht es dabei wirklich nur um Werbung? Gibt es Beweise dafür, dass durch solche Daten schon mal "richtiger Schaden" entstanden ist. Ich weiß sehr wohl, das zugemüllte Mailfächer und reale Briefkästen lästig sind, aber die Schäden sind im privaten Bereich trotzdem finanziell praktisch nicht vorhanden, oder?

Ich glaube auch nicht, dass mir das BKA Werbung vermittelt. Vor der mögliche Onlinedurchsuchung habe ich momentan ebensowenig Angst wie vor einer möglichen Hausdurchsuchung. Die kann ja schon immer theoretisch gemacht werden, und dabei werden auch meistens die Rechner beschlagnahmt. Aber vielleicht kriege ich die Angst ja noch.

Das Problem ist, dass ich gern mal richtige Beispiele hätte, die man z.B. in der Erziehungsarbeit einsetzen kann. Rumeiern und gefühlte Sicherheitslücken kommen bei konkreten Fragen als Antwort nicht an, da muß ich schon auch mal ein richtiges Argument haben.

Ich suche z.B. sowas wie: Herr Meier ist in ICQ, sein Account wurde gehäckt, der "Eindringling" hat Herrn Müller beleidigt, Herr Müller hat Starfanzeige gestellt und Herr Meier wurde vom Gericht bestraft, vielleicht nicht wegen der Beleidigung aber wenigstens weil er so leichtsinnig war.

Ich weiß ja auch nicht so richtig, aber sowas in der Art, was Konkretes eben.
0 Punkte
Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi fritz-rudolf,

also allgemein kann man ja den Grundsatz der Datensparsamkeit anwenden. Also wenn Daten nicht aus einem wichtigen Grund erhoben werden müssen, dann sollte man sie auch nicht erheben.

Ein Lieblingsargument dagegen ist ja immer, wer nichts zu verbergen hat braucht sich auch keine Sorgen über seine Daten zu machen.

Und das Gegenargument dagegen ist dann wieder, wenn etwas mißbraucht werden kann, dann wird es auch mißbraucht, wie man jetzt schön plakativ an dem Telekomskandal sehen kann. Diese Daten hätte die Telekom gar nicht erheben dürfen aber da sie erhoben wurden konnte man damit Unfug treiben, der dann auch gleich getrieben wurde.

Das Beispiel des amerikanischen Providers zeigt das ja sehr deutlich. Der Provider selber hat sicher nur daran gedacht die Werbung zu verbessern, aber da diese Daten schon erhoben und verknüpft wurden sind dem Mißbrauch natürlich Tür und Tor geöffnet.

Jetzt also mal ein konkretes Beispiel:

Ich erzähle über ICQ einem guten Freund wie toll und teuer mein neuer Rechner war und dass ich vom 02.01.09 bis zum 16.01.09 in den Skiurlaub fahre.
Diese Information ist für einen Einbrecher viel Wert, wenn diese jetzt durch einen Serveradministrator abgehört werden kann oder das automatisch abgehört wird und der das dann verkauft...

Dass es solche Fälle gibt sieht man an den Bankdaten, die das Finanzamt in Deutschland von einem Admin einer luxenmburgischen Bank gekauft hat, effektiv für die Strafverfolgung aber nicht wirklich die feine Art.

Bei dem Bankbeispiel braucht man einen Admin in der Bank, bei der Kommunikation über ICQ und Co. reicht ein Admin der auf der Strecke (Route) der IP Pakete zugriff auf einen der Server hat und das können sehr viele sein.

Da man den Weg der Daten im nachhinein kaum nachverfolgen kann wird man den Übeltäter auch kaum entdecken können.

Mitlesen kann aber keiner mehr auf der Strecke von A nach B wenn man verschlüsselt kommuniziert.

Wir haben ja im Supportnet jetzt auch einen jabber-Server für den Chat den ihr hier ausprobieren könnt (wer sein SN Cookie hat braucht sich nicht mal anmelden):

http://jabber.supportnet.de

Anleitung zu Jabber und den verschiedenen Clients:

Was ist Jabber, und wie wird es benutzt?

Gruß Fabian
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Hi Fabian,

das mit der Datensparsamkeit sehe ich generell erst mal ein. Dem Lieblingsargument kann ich mich eigentlich nicht so recht verschließen, irgendwie denke ich auch so, aber - ich finde, nicht die Möglichkeit des Missbrauchs ist die Gefahr, denn Missbrauchmöglichkeiten besteht immer. Egal ob einer meine Mülltonne durchsucht, meine Gespräche mit meiner Frau im Supermarkt belauscht oder im Netzt Daten ausspioniert. Eine Lösung wäre meiner Meinung nach die zu erwartende Strafe bei einem Vergehen. Wenn wirklich z.B. ein BKA-Beamter seine Macht missbraucht, dann gehört er suspendiert, finanziell saftig, ich meine richtig saftig! abkassiert und für eine Weile weggesperrt. Ich weiß, das klingt hart bis mittelalterlich, aber unter diesen Umständen sollte dem normale Mitmenschen schon die Lust auf diese Art Nebentätigkeit vergehen. Und richtig dicke Fische erreicht man damit ebensowenig wie richtige Bankräuber.

Dein Beispiel ist nett, aber nicht besser wie mein Herr Meier, denn neben genauem Wohnort, Anzahl der Mitbewohner, Lage und Zugangsmöglichkeiten des Anwesens, Vorhandensein von Alarmanlagen, Hunden, Wachschutz... und einer ziemlichen kriminellen Energie sollte das so einfach nicht sein. Ob es sich wirklich lohnt, wegen deinem Rechner wochelang alle ICQ-Gespräche zu verfolgen, zu speichern, zu sortieren und so auszuwerten, dass alle Angaben zusammen kommen, das möglichst noch vor deinem Reiseantritt und dann einen Käufer finden? Es ist sicher ein mögliches Ding, aber wahrscheinlich doch recht weit hergeholt und deshalb so bestimmt noch nicht passiert.

Die Sache mit den Bankdaten, na ja. Wenn durch irgend einen anderen Zufall Steuerhinterziehung von diesen feinen Herren publik geworden wäre, dann finde ich es absolut nicht richtig, wenn sie sich mittels "Bankgeheimniss" vor Strafverfolgung geschützt hätten. Straftat ist Straftat, und die gehört aufgeklärt und verfolgt!

Noch mal zur Telekom, was genau war denn das für Unfug, der damit getrieben wurde und zu Schäden geführt hat? So konkret ist mir da aus der Berichterstattung nichts hängengeblieben.

THX FR
0 Punkte
Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Ok, gut Anklage wurde erhoben und die Justiz wird versuchen "den Sumpf trockenzulegen", hoffentlich werden der/die dann auch wirklich irgendwann abgeurteilt!

Es wurden also Daten geklaut, Betriebsräte bespitzelt und es sind jede Menge Gelder geflossen. das ist soweit schlimm und nicht zu dulden. Aber wozu um alles in der Welt wurden die Daten nun verwendet? Sind Leute deswegen entlassen worden? Sind Ehebrecher entlarvt und geschieden? Wurde jemand erpresst oder finanziell durch die Daten übervorteilt? Wurden Wohnungen ausgeräumt, Leute verleumdet? Wie hoch ist der materielle Schaden bei den Betroffenen? Hört man davon nichts, weil nichts in dieser Richtung passiert ist, oder konnte dieses nur gerade noch so verhindert werden? Wo sind die Daten eigentlich jetzt?

Gruß FR
0 Punkte
Beantwortet von ralfman Experte (2.1k Punkte)
Gut, dann möchte ich hier mal ein Argument einbringen, bei dem es Dir nicht so einfach sein sollte Dich diesem zu Entziehen.
angenommen Du installierrst Dir MSN oder ICQ (beide nutzen die selbe technologie), und Dein Account wird von jemandem Geh@ckt der über diesen rechtsradikales (es muss nich immer kinder*Z*graphie sein) Material austauscht, andere aufs übelste Beleidigt, oder sonnstige Aktivitäten treibt die sämtliche Strafverfolgungsbehörden aus den Betten scheucht. Und nun rate mal wer als erster Ärger bekommt.
Diese Dienste Versenden Unverschlüsselt, und selbst wenn Du einen Verschlüsselungslogarythmus im Hintergrund laufen lässt, die Anmeldung selbst läuft Unverschlüsselt. Über den Pager hatte ich Dir schon angedeutet das diese Informationen von der Datenkrake Google gespeichert werden und mit "intitle:index******************" auch gefunden werden können, und in den eigenen Account einzubauen sind. Und schon kann der Spass mit genügend Krimmineller Energie beginnen.
Mir macht das Angst, und vieleicht bin ich ein wenig Paranoid, aber Schwierigkeiten bekomm ich deswegen bestimmt nicht.

P.S. Ich vermeide auch Google soweit wie Möglich. Meine Bevorzugte Suchmaschine ist Metager von der Uni Hannover

Ralf
...