Das größte Problem an diesem Thema ist eigentlich die Fülle an Informationen, die durch die Presse gehen und die Fülle an
Fehlinformation, die jeder für sich daraus macht.
Deinem Arzt unterstelle ich vor allem finanzielles Eigeninteresse. Er wird für die Impfung nicht so vergütet, wie er es gerne hätte. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob ein Arzt für 5.50 Euro pro Imfung zu schlecht bezahlt ist (ein Handwerker würde für dieses Geld wohl sein Werkzeug erst gar nicht anfassen...). Die Haftungsfrage ist von deinem Arzt jedenfalls falsch beantwortet worden
(link).
Was die Risiken angeht: dass es ein Impfstoff ist, der nicht ausreichend getestet ist, kann man wohl mittlerweile kaum noch sagen. Nachdem in Schweden seit mitte Oktober ca 1.4 Mio Impfdosen verabreicht wurden, und auch in Dtl. die Zahl der Geimpften tgl. zunimmt, ist wohl mittlerweile eine statistisch relevante Gruppe getestet. Impffolgen sind, wie zu erwarten war, allergische Reaktionen unterschiedlicher Ausprägung
(s. hier zu schwedischen Erfahrungen). Das ist in jedem Einzelfall bedauerlich, aber nicht überraschend. Die Impfempfehlung für Menschen mit vorbestehender Allergieneigung, insbes. geg. Hühnereiweis, ist entsprechend zurückhaltend. Mit entsprechender Neigung würde ich mich nicht impfen lassen.
Als Angestellter im medizinischen Bereich gibt es gute Gründe, sich impfen zu lassen. In erster Linie, um die immungeschwächten Patienten nicht anzustecken, in zweiter Linie natürlich auch, um eine ausreichende medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten. Mein ganz persönlicher Grund ist, dass ich meine Familie (und meine Freunde) vor Ansteckung schützen will, da ich realistische Chancen habe, engen Kontakt mit Infizierten zu bekommen. Durch die Anti-Impf-Kampagnen ist aber auch im med. Bereich die Impfbereitschaft nicht sehr groß. Bleibt abzuwarten, ob sich genügend darauf eingelassen haben, falls es zu einer massiven Anhäufung von Fallzahlen kommen sollte. Ehrlicherweise muss man aber auch zugeben, dass die Verläufe bislang eher weniger erschreckend sind, und entgsprechend wenig Patienten damit auch tatsächlich im Krh. landen. Mal sehen, wie es weitergeht. Da bei mir im Haus aber mittlerweile Infizierte angekommen sind, wird es wohl bald auch eine sprunghaft höhere Impfbereitschaft unter Kollegen geben :-)
Ich selbst habe mich vor 4 Tagen impfen lassen. Vollen Impfschutz hat man wohl erst nach 10-12 Tagen.
Der Abstand zw. Schweinegrippe-Impfung und Impfung geg. saisonale Grippe sollte übrigens
3 Wochen betragen.
Gruß derpfleger