@nostalgiker
Dein schon fast fatalistische Einstellung teile ich zumindest ansatzweise. Allerdings bin ich da eher geneigt von einer 50:50 Chance auszugehen. Menschen sind Lern- und Anpassungsfähig. Die momentane internationale Reaktion auf Fukushima in Form von Sicherheitsüberprüfungen (lernen durch Fehler anderer) und hitzigen Diskussionen (wie hier im SN) in Bezug auf die Notwendigkeit von AKWs zeigt das deutlich.
Das geht jetzt schon eher ins philosophische und vermutlich möchte mir jetzt jeder BWLer am liebsten an die Gurgel gehen, aber die Menschheit und vor allem die "modernen" Gesellschaften begehen einen ganz grossen Denkfehler: Alles wodurch sich unsere moderne Leistungsgesellschaft definiert und alles worauf sich der Erfolg der Firmen letztendlich gründet ist genau das, was schlussendlich zu unserem Untergang führen wird: Expansion. Jeder nur halbwegs logische denkende Mensch sieht sofort den kapitalen Denkfehler in dieser Formel. Unser Planet ist endlich, unsere Resourcen sind endlich. Es ist doch klar, dass wir uns nicht unendlich ausbreiten können! Aber genau das passiert. Der Erfolg einer Gesellschaft/Firma wird am Grad ihrer Expansion (in jeglicher Form) gemessen. Grandioser Denkfehler!
Und mit Expansion meine ich nicht nur simpel die Vergrösserung einer Firma, sondern auch die einer Gesellschaft (Volk). Beispiel China: Dort hat ein ernst zu nehmendes Umdenken stattgefunden und auch die Chinesen wollen jetzt überall mitmischen und vor allem mit den etablierten Industrienationen mithalten. Dabei begehen sie die gleichen Fehler wie auch die übrigen "etablierten" Industrienationen zum Beginn ihrer Industrialisierung. Umweltschutz? Fehlanzeige! Auch wenn hier in D auf diesem Gebiet noch verdammt viel zu tun ist, sind wir da schon logischerweise um einiges weiter als China. China ist aber nun nicht gerade ein kleines Land mit wenig Menschen und so kann China bei allem was sie tun, alles gleich in riesigen Dimensionen tun und damit auch in riesigem Umfang die Umwelt schädigen. China entwächst dem Status des Entwicklungslandes äusserst rapide. Wie sagte ein Freund schon vor Jahren? "Ich schätze, wir sollten alle anfangen chinesisch zu lernen".
In China gilt schon lange die 1-Kind Regel. Nur, was nutzt das? Ob wir Deutsche unbegrenzt viele Kinder haben dürfen und ein chinesisches Paar nur eines? Bei einem Verhältnis von knapp über 80 Millionen Deutschen zu über 1,3 Milliarden Chinesen ist es völlig unerheblich wieviele Kinder wir in D in die Welt setzen. Da dürfen wir uns wie die Karnickel hemmungslos vermehren, es spielt keine Rolle im Verhältnis gesehen. Natürlich dürfen wir das nicht, auch in D sind die unbewohnten, unbebauten Flächen nicht unendlich. Allerdings ist die Geburtenrate in D schon lange rückläufig. Und genau das sorgt schon für die nächste Probleme, da nicht genug Junge nachkommen um die Versorgung der Alten sicherzustellen. Das funktioniert aber nur deswegen nicht, weil unsere Gesellschaft auf den falschen Werten aufgebaut ist.
Und das gilt für absolut jedes Land. Das Kinder-Gesetz in China müsste schon längstens in angepasster Form auch für alle anderen Völker gelten. Es kann einfach nicht sein, dass sich die Menschheit wie ein Virus hemmungslos ausbreitet. Es gehört schon längst im Gesetz aller Länder dieses Planeten eine Geburtenkontrolle verankert. Das wäre mal der erste Schritt. Der zweite Schritt wäre dieses verfluchte schneller-höher-weiter-Motto über Bord zu kippen und den Erfolg einer Firma und eines Volkes auf andere Pfeiler zu stellen.
DAS wird schlussendlich das sein, was uns Menschen von diesem Planeten tilgt. Die unkontrollierte Expansion und der verantwortungslose Umgang mit Resourcen. Gegen dieses Problem ist ein oder auch mehrere havarierte Atommeiler geradezu lächerlich.