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Gefragt in Plauderecke von
Gau gleich in der Mehrzahl klingt verdammt ungewohnt, noch nicht vorstellbar...

Mich erinnert dieses Bild mit KKW und Hubschrauber fatal an ähnliche Bilder, wie man sie von Tschernobyl in Erinnerung hat. Mir scheint, da ist sie wieder, die gefährliche Fratze von Menschenhand entfesselter Atomenergie.

... wie gaukelten es uns die verantwortlichen Minister, Betreiber und deren gefügige Wissenschaftler seit 50 Jahren beruhigend vor: Statistisch gesehen kann der größte anzunehmende Unfall erst in 50 000 Jahren eintreten (was bereits 35 Jahre nach der kommerziellen Inbetriebnahme von AKW's wiederlegt wurde), erdbebensicher und gegen Flugzeugabstürze geschützt sollen sie sein usw. Und nun geschehen wieder Dinge, die nicht hätten passieren können: Tausende Menschen evakuiert, Kühlkreisläufe ausgefallen, Gebäudeteile abgebrochen, größere Mengen radioaktives Cäsium ausgetreten, ein gefährliches Indiz dafür, dass man die Lage wohl nicht mehr im Griff hat. Man kann nur hoffen, dass das Unmöglich erscheinende gelingt, auch und vor allem wie es danach weitergehen soll.

Gruß

55 Antworten

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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
@nostalgiker
Dein schon fast fatalistische Einstellung teile ich zumindest ansatzweise. Allerdings bin ich da eher geneigt von einer 50:50 Chance auszugehen. Menschen sind Lern- und Anpassungsfähig. Die momentane internationale Reaktion auf Fukushima in Form von Sicherheitsüberprüfungen (lernen durch Fehler anderer) und hitzigen Diskussionen (wie hier im SN) in Bezug auf die Notwendigkeit von AKWs zeigt das deutlich.

Das geht jetzt schon eher ins philosophische und vermutlich möchte mir jetzt jeder BWLer am liebsten an die Gurgel gehen, aber die Menschheit und vor allem die "modernen" Gesellschaften begehen einen ganz grossen Denkfehler: Alles wodurch sich unsere moderne Leistungsgesellschaft definiert und alles worauf sich der Erfolg der Firmen letztendlich gründet ist genau das, was schlussendlich zu unserem Untergang führen wird: Expansion. Jeder nur halbwegs logische denkende Mensch sieht sofort den kapitalen Denkfehler in dieser Formel. Unser Planet ist endlich, unsere Resourcen sind endlich. Es ist doch klar, dass wir uns nicht unendlich ausbreiten können! Aber genau das passiert. Der Erfolg einer Gesellschaft/Firma wird am Grad ihrer Expansion (in jeglicher Form) gemessen. Grandioser Denkfehler!

Und mit Expansion meine ich nicht nur simpel die Vergrösserung einer Firma, sondern auch die einer Gesellschaft (Volk). Beispiel China: Dort hat ein ernst zu nehmendes Umdenken stattgefunden und auch die Chinesen wollen jetzt überall mitmischen und vor allem mit den etablierten Industrienationen mithalten. Dabei begehen sie die gleichen Fehler wie auch die übrigen "etablierten" Industrienationen zum Beginn ihrer Industrialisierung. Umweltschutz? Fehlanzeige! Auch wenn hier in D auf diesem Gebiet noch verdammt viel zu tun ist, sind wir da schon logischerweise um einiges weiter als China. China ist aber nun nicht gerade ein kleines Land mit wenig Menschen und so kann China bei allem was sie tun, alles gleich in riesigen Dimensionen tun und damit auch in riesigem Umfang die Umwelt schädigen. China entwächst dem Status des Entwicklungslandes äusserst rapide. Wie sagte ein Freund schon vor Jahren? "Ich schätze, wir sollten alle anfangen chinesisch zu lernen".

In China gilt schon lange die 1-Kind Regel. Nur, was nutzt das? Ob wir Deutsche unbegrenzt viele Kinder haben dürfen und ein chinesisches Paar nur eines? Bei einem Verhältnis von knapp über 80 Millionen Deutschen zu über 1,3 Milliarden Chinesen ist es völlig unerheblich wieviele Kinder wir in D in die Welt setzen. Da dürfen wir uns wie die Karnickel hemmungslos vermehren, es spielt keine Rolle im Verhältnis gesehen. Natürlich dürfen wir das nicht, auch in D sind die unbewohnten, unbebauten Flächen nicht unendlich. Allerdings ist die Geburtenrate in D schon lange rückläufig. Und genau das sorgt schon für die nächste Probleme, da nicht genug Junge nachkommen um die Versorgung der Alten sicherzustellen. Das funktioniert aber nur deswegen nicht, weil unsere Gesellschaft auf den falschen Werten aufgebaut ist.

Und das gilt für absolut jedes Land. Das Kinder-Gesetz in China müsste schon längstens in angepasster Form auch für alle anderen Völker gelten. Es kann einfach nicht sein, dass sich die Menschheit wie ein Virus hemmungslos ausbreitet. Es gehört schon längst im Gesetz aller Länder dieses Planeten eine Geburtenkontrolle verankert. Das wäre mal der erste Schritt. Der zweite Schritt wäre dieses verfluchte schneller-höher-weiter-Motto über Bord zu kippen und den Erfolg einer Firma und eines Volkes auf andere Pfeiler zu stellen.

DAS wird schlussendlich das sein, was uns Menschen von diesem Planeten tilgt. Die unkontrollierte Expansion und der verantwortungslose Umgang mit Resourcen. Gegen dieses Problem ist ein oder auch mehrere havarierte Atommeiler geradezu lächerlich.
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Beantwortet von
Wie beurteilt man am besten die Sicherheit von Maschinen? Man fragt die Arbeiter, die sie gebaut haben. Da gibt es Saisonarbeiter die von Reaktor zu Reaktor fahren, und da Wartungsarbeiten machen -Kurz- und Leiharbeiter. arte hat mal die Arbeiter in und von Kernkraftwerken befragt. Alles im Griff??
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Beantwortet von
und nun, mensch macht euch nicht ins hemd,jede technologie hat ihre
vorzüge und schattenseiten.
es existieren technologien,wie und wo man den prozesse eines kkws beherrschen kann. z.b. untertage oder in einem gebirge.

jeder mitarbeiter,der in einem kernkraftwerk arbeitet,weiß um das risiko.er ist geschult und hat eine ordentliche ausbildung gehabt.
und wird gut bezahlt.

macht euch nicht ins hemd.
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Beantwortet von Experte (1.9k Punkte)
Tja, in den 80ern wars das Atom, und heute das AKW; momentan glaube ich eher, daß wir uns mit der gentechnologisch veränderten Fresserei auslöschen ....
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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Die Regierung also die Atomkraftbefürworter hatten bis zu den Ereignissen in Japan nicht die Phantasie sich vorzustellen was alles an Risiken eintreten kann um einen GAU auszulösen. Jetzt frag ich mich woher dieselben Leute plötzlich die Phantasie bekommen sollten. Sie werden nicht über Nacht lernen können sich das Unvorstellbare auszudenken und daher nach dem vorgeschobenen Moratorium genau die gleiche Entscheidung treffen, „die deutschen AKWs sind sicher“. Das aber nur weil ihre Phantasie vor Japan begrenzt war und es auch weiterhin sein wird.

Wer wegen seiner eigenen Beschränktheit Risiken nicht sieht, diese aber für alle anderen eingeht ist gefährlich für die Gesellschaft.

Und Brüderle hat es ja gesagt, das Moratorium war nur dazu da die Zeit Landtagswahlen zu überbrücken. Also nicht nur phantasielos sondern auch noch unehrlich, was bei Politikern nicht wirklich überrascht.

Gruß Fabian
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Beantwortet von
Wir durchleben ja gerade eine enorme Zeitenwende - Wissen bedeutete bisher Macht für Wenige, die Machtverhältnisse haben sich in kürzester Zeit bedeutend verschoben. Ein Plagiator und Lügner wurde somit genauso weggespült, wie ein Verbrecher aus Ägypten, weitere werden folgen, dreiste Kernenergie-Lügner/Leugner/Profiteure wie Diktatoren, Ministerpräsidenten und Kanzler(innen). Es gibt im Moment erst einmal viel Dreck wegzuräumen, ob daraus himmlische Zeiten von Frieden und Gerechtigkeit erwachsen... Wer weiß!
(Was morgen mit welcher Signalwirkung in BaWü passieren könnte... so was hätte man bis vor Kurzem ganz und gar nicht für möglich gehalten)

fG
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Hat eigentlich mal jemand darüber nachgedacht, warum es "Grösster ANZUNEHMENDER Unfall" heisst - und nicht AMU - "Grösster MÖGLICHER Unfall"?
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Beantwortet von
Kernenergie-Lügner/Leugner/Profiteure


Zweifels ohne:
Ist ein sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie möglich?

"Wir haben vergangene Woche noch einmal mit unseren Stromversorgungs- und Strommarktmodellen nachgerechnet: Ein sofortiger Ausstieg aus den 17 deutschen Atomkraftwerken ist möglich, ohne Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit und ohne nennenswerte Strompreissteigerung."

"Oh ja! Es gibt hierzu Berechnungen: Im Moment können Sie etwa acht Gigawatt einsparen, also die alten Meiler, die jetzt vom Netz sind, das funktioniert. Im zweiten Schritt können Sie bis 2015 fünf weitere Gigawatt einsparen, und bis 2020 wäre dann kein Reaktor in Deutschland mehr am Netz. Dieses bedeutet jedoch eine fundamentale Wende."


usw.

Ich meine: Die fundamentale Wende beginnt mit dem Verzicht auf das gegenwärtige Übermaß an Energieverschwendung. Wieso müssen z.B. Millionenstädte wie Tokio die Nacht zum Tag machen?

Gruß Sonnenkraftwerk
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Beantwortet von
Die Lage in dem Atomkraftwerk in Fukushima wird immer schlimmer und in der ganzen Welt beten Menschen für die Einsatzkräfte in Fukushima. Jetzt macht die Twitternews einer Tochter die Runde: Der Vater hat sich für den Einsatz in Fukushima bereit erklärt und setzt so seine Gesundheit für sehr Viele aufs Spiel. Jetzt gibt es <A href="http://www.actionforchange.org/was-wuerdest-du-tun/wuerdest-du-im-akw-fukushima-helfen/">auf actionforchange.org</A> eine tolle Diskussion, wie jeder selbst handeln würde. Würde man sein Leben opfern für eine große Zahl unbekannter Leute?
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Beantwortet von
[i]"ALLE ATOMKRAFTWERKE SOFORT ABSCHALTEN"

Das hört bzw. sieht man z.Zt ja überall auf Demonstrationen. Schön und gut; Problem ist nur: Alle sind gegen das Schlechte, doch scheinbar keiner für das Gute.
Umfragen zeigen, dass zwar die Mehrheit die AKWs abschalten will, jedoch nur wenige in Betracht ziehen, den Energieversorger zu wechseln.
Dies wird dann durch schwachsinnige Argumente begründet wie:
- Ökostrom ist teurer > totaler Quatsch, durch regenerative Energien, kann ein normaler Familienhaushalt mehrere Hundert Euro im Jahr sparen
- Beim Wechsel schaltet der alte Versorger den Strom ab > ebenfalls Unsinn, da der Strom bei Tarifwechsel NIE abgeschaltet wird
- Papierkram/lange Dauer > ebenfalls Unsinn, da ein Wechsel binnen maximal 1-2 Monate erfolgt.

Das zeigt mal wieder, die Bevölkerung geht auf die Straßen und "meckert", aber mal selber Initiative zeigen und auf regenerative Energien setzen macht so gut wie keiner.
Natürlich gibt es Ausnahmen; Bekannte sind erst vor kurzem von EON zu einem Anbieter von Ökostrom gewechselt. Will hier auch nicht alle in einen Topf schmeißen, aber so sieht die Wahrheit nun mal aus.

Mfg

Leon
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