Windows Live OneCare ist weniger ein Programm als eine ganze Sammlung von sicherheitsrelevanten Programmen. Unter einer Oberfläche vereinigt Windows Live One Care jetzt Virenscanner, Phishingschutz, Spywareschutz, Firewallverwaltung, Leistungsoptimierung und Netzwerkverwaltung. Um Windows Live One Care benutzen zu können muss man es in einem Abo-Dienst online frei schalten. Dazu ist ein Windows Live Account nötig, den man entweder schon hat oder bei der Installation anlegen muss.
An die Installations CD aus der Packung zu kommen ist unmöglich wenn man nicht beide rot gekennzeichneten Klebebänder entfernt. Diese sind leicht zu übersehen wenn man nicht gerade in einem hell erleuchteten Raum ist.
Das Windows Live One Care Setup versucht sich zuerst einmal zu 102.112.2o7.net (128.224.125.13) zu connecten, auch wenn man das Setup abbricht.
Nicht gerade eine vertrauenserweckende Adresse, das sollte ein Sicherheitstool anders machen, wenn es einen Updateserver braucht sollte der auch so heißen und nicht eine verwirrende Mischung aus Domainname und IP Zahlen sein.
Das Setup:
Das Setup sucht zuerst nach Updates bevor es sich an die Installation von CD macht. Nach der Zustimmung der Lizenzvereinbarungen wird die Installation durchgeführt. Anscheinend muss sich das Setup aktuelle Dateien aus dem Internet dowloaden die dann im Mix mit Dateien von CD installiert werden. Das macht auch Sinn, da ein Sicherheitstool wie Windows Live One Care um so mehr Sicherheit bieten kann um so aktueller es ist.
Windows Live One Care führt auch gleich eine Gültigkeitsprüfung für Windows durch.
Die Installation dauert etwas, was vermuten lässt, dass WLOC wie es sich für ein Sicherheitstool gehört schon während der Installation den Computer auf die wichtigsten Sicherheitslecks prüft.
Nach der Installation muss der Rechner noch einmal neu gestartet werden.
Danach will WLOC online gehen um es entweder über ein schon vorhandenes Windows Live Konto oder ein neu zu erstellendes Live Konto zu aktivieren.
Nach der Aktivierung kann man es unter den aktiven Abodiensten in seinem Windows Live Konto aufgelistet sehen.
Es wird nicht ganz klar ob man dann ein Abo abgeschlossen hat, dass man extra kündigen muss oder ob es von alleine nach einem Jahr abläuft, das werden wir noch klären.
Nach Rücksprache mit Microsoft muss man das Abo nicht extra kündigen, es läuft von alleine nach einem Jahr aus wenn man es nicht aktiv erneuert.
Der Virenscanner, sicher das wichtigste Tool in der Sammlung an Programmen von Windows Live One Care schneidet im Vergleich zu anderen Virenscannerlösungen nicht mehr so schlecht ab wie seine Vorgängerversion und ist mit seiner Erkennungsrate im guten Mittelfeld was die Virenwächter betrifft.
Man kann also eine deutliche Steigerung in der Effektivität gegenüber der Vorgängerversion erkennen.
Was leider fehlt ist ein Livescan von e-mails. Weder im hauseigenen Outlook 2003 oder Outlook Express noch in dem weit verbreiteten Mozilla Thunderbird kan WLOC die Mails oder deren Anhänge testen.
Das machen andere Antivirenlösungen schon seit langer Zeit besser. Das ist um so sträflicher da sich die meisten Viren gerade über e-mails verbreiten.
Die Updategeschwindigkeit der Virensignaturen, ein wichtiger Indikator für die Reaktionsgeschwindigkeit von Microsoft gegenüber neuen Viren, bleibt hinter den meisten anderen zurück.
Abgesehen von der aufwändigen Installation (bedenkt man die erforderliche Anmeldung bei Windows Live) verhält sich die Sicherheitslösung Windows Live One Care unauffällig. Befunde werden nur kurz gemeldet und dann beseitigt.
Für einen empfohlenen Preis von 49 Euro (Straßenpreis ca. 39 Euro, Systembuilder Version ca. 19 Euro) ist das eine recht teuere Lösung für einen Computer alleine.
Nimmt man aber eine System Builder Version dann relativiert sich der Preis schon wieder, für ca. 20 Euro bekommt man kaum einen anderen Virenscanner.
Richtig lohnen tut sich das Ganze, wenn man aber sowieso, die in einer Lizenz enthaltene Schutzfunktion für bis zu drei Computer nutzen kann.
Unter Windows Vista entpuppt sich Windows Live One Care als gute Oberfläche um die erweiterte Firewall zu administrieren.
Wie schon oft beschrieben kann die Vista Firewall im Gegensatz zur Windwos XP Firewall auch ausgehende Verbindungen blocken. Dieses Regelwerk ist aber nicht leicht zu administieren.
Fazit:
Microsoft hat mit seiner neuen Version von Windows Live One Care einen großen Fortschritt in der Virenerkennung gemacht und für den Schutz mehrerer Computer (max. 3) ist es als Systembuilder Version schon fast unverschämt billig.
Der Ansatz alle sicherheitsrelevanten Tools unter einer Oberfläche zusammenzufassen zeigt in die richtige Richtung.
Backup, Viren-, Antiphishing-, Spywareschutz, Firewall und Defragmentierung aus einer Hand ist für diesen Preis ein angemessenes Angebot.
Nicht gefallen hat uns die Zwangsanmeldung bei live.com. Ohne einen Account dort kann man Windows Live One Care gar nicht installieren.
Ob ein automatischer e-mail Scan wichtig ist oder nicht muss jeder selbst für sich entscheiden und es von seinem Umgang mit e-mail Anhängen abhängig machen. Wir sind der Meinung, das darf bei einem Sicherheitspaket nicht fehlen.
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