Stellen sie sich vor, der GAU ist passiert. Sie haben Ihr Smartphone oder Tablet verloren – oder noch schlimmer, die Geräte wurden gestohlen. Alle persönlichen Daten, Ihre Adressbücher, Kalender, E-Mails in den falschen Händen – für die meisten sicherlich ein Graus. Wie Sie Ihre Daten aber schützen können, ohne das Gerät noch in den Händen zu halten, erfahren Sie in diesem Artikel. Ein Überblick über die Sicherheitsfeatures von Smartphones und Tablets.

Einleitung

Datenschutz ist in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Die falschen Daten in den falschen Händen können zu großen Problemen bis hin zum vollständigen Identitätsdiebstahl führen. Doch glücklicherweise haben die Smartphone- und Tablethersteller reagiert und bieten Möglichkeiten zum Schutz dieser Daten auch aus der Ferne an. Wir stellen Ihnen hier für die verbreitesten Smartphone-Betriebssysteme die passenden Sicherheitslösungen vor.

Apple iOS / MacOS X 10.7

Bei den berühmten Apple-Geräten iPhone und iPad sowie seit MacOS X 10.7 auch MacBooks war es über den Dienst MobileMe bzw. ist es jetzt über iCloud möglich, die zuvor registrierten Geräte nicht nur zu orten, sondern auch über die Datenverbindung Befehle zum Sperren und Löschen des Gerätespeichers zu übermitteln.

(Zur Darstellung in Originalgröße Abbildungen anklicken)
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Zu diesem Zweck benötigen Sie ein iCloud-Konto, bei dem Sie auch Ihre Geräte anmelden können. Sie können sich dann auf iCloud.com anmelden und unter „mein iPhone suchen“ Ihr Tablet, Smartphone oder Notebook orten, sie ggf. mit einer Nachricht verbunden einen Peilton ausgeben lassen, sie aus der Ferne mit einem Sicherheitscode versehen und sogar die enthaltenen Daten wie Adressbücher, Apps, Musik etc. löschen (siehe unteres Bild).

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Für Unternehmen ist sicherlich noch interessant, dass es bei der Anbindung der Geräte an einen Exchange-Server möglich ist, IT-Sicherheitsrichtlinien wie beispielsweise den Zwang zu einem Entsperrcode bei Aktivierung durchzusetzen.

Windows Phone

04-Sicherheitsfeatures-von-Smartphones-my-windows-phone-ortungsmenue-200.png?nocache=1322482687175Microsoft hat mit dem Release von Windows Phone auch den Dienst „My Windows Phone“ ins Leben gerufen. Wie auch bei Apples iCloud ist es hier möglich, das Gerät zu orten, „anzupingen“, zu sperren oder zu löschen. Diese Sicherheitsfunktionen sind auf der Windows Phone-Website unter „Mein Windows Phone“ zu finden. Benötigt wird für den Dienst eine Microsoft Live-ID, wie sie etwa auch für den Live Messenger und andere Microsoft-Services genutzt werden kann.

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Ferner werden auch Windows Phone-Smartphones wie Apple-Geräte über die ActiveSync-Schnittstelle an Exchange-Server angebunden, über welche sich bestimmte Sicherheitseinstellungen auf den Geräten forcieren lassen, wie etwa das Vorhandensein eines Entsperrcodes, dessen Länge und Komplexität sowie die Anzahl der Fehleingaben, nach denen das Gerät sich automatisch selbst löscht.

Blackberry

[imgr=06-Sicherheitsfeatures-von-Smartphones-blackberry-bold-470.png]06-Sicherheitsfeatures-von-Smartphones-blackberry-bold-200.png?nocache=1322482741936[/imgr]Gerade in Unternehmen sind Blackberrys sehr beliebt. Dies ist unter anderem dem schon seit Jahren verfügbaren Push-E-Mail-Service geschuldet, aber auch die ausgefeilten Sicherheitsmechanismen der Geräte machen diese Smartphones in Firmenkreisen sehr gefragt.

So ist es beispielsweise wie bei anderen Geräten auch möglich, PIN-Codes, deren Komplexität und viele weitere Parameter einzustellen. Besonders vorteilhaft ist aber, dass die Smartphones hier mit einem speziellen Blackberry Enterprise Server in der Firma kommunizieren, der noch viele weitere IT-Sicherheitsrichtlinien für die Geräte bereitstellen kann – von der Deaktivierung der Kamera bis hin zur Sperre anderer Mailkonten sowie SMS und MMS. Besonders hervorzuheben ist die wahlweise Verschlüsselung des gesamten Gerätespeichers und die Möglichkeit der Fernlöschung über die Server-Konsole – jedoch bezieht sich dies nicht nur auf enthaltene persönliche Daten. Es ist hier sogar möglich, den kompletten Speicher der Smartphones löschen zu lassen. So haben sie am Ende den Mehrwert eines Türstoppers. Um sie wieder betriebsfähig zu machen, müssten die Smartphones daher an den Hersteller RIM geschickt werden, der als einziger in der Lage ist, dann noch das Grundsystem wieder zu installieren.

Für Privatanwender gibt es in diesem Kontext zwei Möglichkeiten, die Blackberry-Sicherheitsfeatures zu nutzen: Die meisten großen Mobilfunkanbieter haben eine Blackberry-Option in ihrem Portfolio, die die Nutzung der eigenen Blackberry-Server beinhalten. Wer sich nicht auf die Provider verlassen möchte, kann aber auch die Dienste direkt bei Blackberry nutzen, um online oder mit dem Blackberry Management Center sein Gerät zu verwalten.

Android

07-Sicherheitsfeatures-in-Smartphones-android-logo-80.png?nocache=1322482776833Bei Android-Smartphones und -Tablets gibt es leider keine standardmäßigen Sicherheitsmechanismen wie bei anderen Betriebssystemen. Hier liegt es an den Geräteherstellern selbst, ob sie Ortungs- und Fernlöschungsoptionen anbieten oder nicht. Wer also ein Android-Gerät besitzt und solche Features haben möchte, muss sich an den jeweiligen Hersteller wenden. Unterstützt werden jedoch die ActiveSync-Features beim Einsatz eines Exchange-Servers, so dass sich auch hier die firmenspezifischen IT-Sicherheitsrichtlinien wie bei den anderen Smartphones durchsetzen lassen.

[imgr=08-Sicherheitsfeatures-von-Smartphones-mylookout-logo-80.png]08-Sicherheitsfeatures-von-Smartphones-mylookout-logo-200.png?nocache=1322482794329[/imgr]Allerdings gibt es mittlerweile Dritthersteller, die entsprechende Sicherheitslösungen anbieten. Als Beispiel sollte hier etwa die ebenfalls für das iPhone erhältliche Software Lookout angeführt werden. Neben den bekannten Funktionen wie etwa der Geräteortung ermöglicht die Security-Suite auch die Überwachung anderer sicherheitsrelevanter Funktionen. So warnt sie beispielsweise bei der Nutzung eines nicht verschlüsselten WLANs oder informiert über Apps, die Zugriff auf Kontaktdaten und Messagingfunktionen der Smartphones haben. Weiterhin ermöglicht es die App, persönliche Daten wie eben Kontakte, Kalender etc. auf den Servern des Unternehmens zu sichern und bei Bedarf auf einem anderen Gerät wiederherzustellen.

Fazit

Mit Ausnahme von Android-Geräten haben alle großen Smartphone- und Tablet-Betriebssysteme mittlerweile von Hause aus gute Sicherheitsdienste an Bord, die den Schutz bzw. die Löschung der persönlichen Daten aus der Ferne ermöglichen. Zum Glück gibt es auch bei Android entsprechende Software, die diese Features ermöglichen. Wer bezüglich des Datenschutzes bei den cloudbasierten Varianten noch Bedenken hat, sollte abwägen, ob er lieber den Unternehmen oder im Zweifelsfall dem Dieb vertrauen möchte – seitens Google, Apple und Microsoft gab es bisher keine Berichte über Identitätsdiebstähle durch deren Mitarbeiter.

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