[imgr=00-Windows-7-auf-Tablets-Die-besten-Touch-Features-windows-logo-470.png]00-Windows-7-auf-Tablets-Die-besten-Touch-Features-windows-logo-80.png?nocache=1320853334632[/imgr]Windows 7 wurde unter anderem damit beworben, besser als seine Vorgänger für Touchscreen-Bedienung geeignet zu sein. Wir haben Windows 7 Professional testweise auf einem Tablet installiert und die Touch-Features getestet. Den überraschenden Bericht gibt es in diesem Artikel.

Einleitung

Unter anderem die vergrößerte Taskleiste mit den standardmäßig großen, unbeschrifteten Symbolen wurde als für Bedienung per Touchscreen optimiert  angepriesen. Auch die Handschrifterkennung gehörte zu den verbesserten Features. Allerdings waren Touch-Geräte für jedermann beim Erscheinen von Windows 7 wenig verbreitet, aktuelle Geräte setzen zudem meist aus Kosten- und Energieersparnis auf ARM-Prozessoren, die von Windows (noch) nicht unterstützt werden. Ob es vielleicht auch an der Bedienbarkeit von Windows 7 mittels Touchscreen liegt, wollten wir selbst nachvollziehen. Wir haben die einzelnen Features getestet.

Eingabemöglichkeiten

On-Screen-Tastatur

(Zur Darstellung in Originalgröße Abbildungen anklicken)01-Windows-7-auf-Tablets-Die-besten-Touch-Features-on-screen-tastatur-470.png?nocache=1320853358024

Bereits seit XP wird Windows mit einer On-Screen-Tastatur, also einer virtuellen Tastatur geliefert. Diese bietet im Gegensatz zu den Tastaturen von Android-Tablets oder auch dem iPad die Möglichkeit, nicht nur auf dem Bildschirm verschoben, sondern auch stufenlos in der Größe verändert zu werden. So kann sie den eigenen Wünschen angepasst werden und es ist beispielsweise für Webseiten trotzdem immer die volle Bildschirmfläche verfügbar.

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Um sie zu aktivieren, wird bei den meisten Texteingabefeldern ein entsprechendes Symbol eingeblendet (1), alternativ kann sie mit einer Wischgeste vom linken Bildschirmrand hervorgeholt werden (2).

Handschrifterkennung

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Über ein Symbol im oberen Fensterrand der On-Screen-Tastatur kann in den Handschrifterkennungsmodus geschaltet werden. Diese funktioniert trotz fehlendem Stift beim Test auf dem Touchscreen und dementsprechend krakeliger Schrift erstaunlich gut, dennoch kann ein Trainingsprogramm ausgeführt werden, bei dem der Computer mit der eigenen Handschrift vertraut gemacht wird, was die Ergebnisse noch verbessert. Die Eingaben (2) werden ständig geprüft und in einen Textvorschlag umgewandelt (1). Wenn etwas falsch war, kann mit bestimmten Gesten der Text geteilt oder etwa ein Wort gelöscht werden.

Touchscreen als Maus-Ersatz

Wenn der Touchscreen anstelle einer Maus genutzt wird, verschwindet der altbekannte Windows-Mauszeiger und ein winziger weißer Punkt markiert die Stelle, wo zuletzt eine Berührung auf dem Touchscreen erkannt wurde.

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Soll ein Rechtsklick ausgeführt werden, belässt man den Finger einen Augenblick an der entsprechenden Position („Tap-and-Hold“). Ein weißer Kreis bildet sich um den Finger, woraufhin die entsprechende Rechtsklick-Aktion ausgeführt wird (siehe obiges Bild).

Wischgesten

Auch reagiert das Betriebssystem auf die von Smartphones und anderen Tablets bekannten Wischgesten. So bedeutet ein Wischen mit einem Finger nach rechts etwa im Explorer oder Browser „Zurück“, in der anderen Richtung „Vorwärts“. Wischen nach oben und unten wird von vielen Applikationen als Scrollen interpretiert, teilweise sind hierfür wie zum Beispiel bei Chrome entsprechende Plugins notwendig.

Sprachsteuerung

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Wer komplett freihändig mit dem Tablet arbeiten möchte, kann auf die seit Windows Vista vorhandene Sprachsteuerung zurückgreifen. Es empfiehlt sich, nach Einrichtung des Mikrofons  das Sprachlernprogramm von Windows durchzuführen, wofür man sich etwas Zeit nehmen sollte. So kann das System wie schon bei der Touchscreen-Handschrifterkennung die Feinheiten der eigenen Sprache in der Erkennung berücksichtigen.

Fazit

Windows 7 bietet schon viele gute Features zur Bedienung per Touchscreen, besonders Handschrifterkennung und Sprachbedienung leisten hier schon sehr gute Dienste. Allerdings ist schon noch deutlich fühlbar, dass die Touchscreenbedienung hier als Kompromiss auf das auf Maus- und Tastaturbedienung ausgelegte Betriebssystem aufgesetzt wurde. Windows 8 wird als sein Nachfolger das erste PC-Betriebssystem sein, das voll auf Bedienung per Finger auf dem Display setzt, dabei aber die Maus- und Tastaturbenutzer nicht außen vor lässt.