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Gefragt in SW-Sonstige von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Hi,

Ralfman schrieb hier

und ich werde mich auch nicht weiter zu msn oder ICQ äußern. das kommt mir nicht auf den Rechner, und empfehlen würd ich es auch nie.


Ich möchte hier keine endlose Diskussion mit Pro und Kontra lostreten sondern ausschließlich ein paar sachliche Argumente von euch bekommen, die sich gegen die Nutzung von MSN und ICQ richten.
Vielleicht entgegen des Zitas auch von Ralfman, da ich einen Thread mit entsprechender Argumentation nicht gefunden habe. Von mir aus auch über Pager.

THX FR

49 Antworten

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Beantwortet von archenemy Einsteiger_in (87 Punkte)
Genau die meinte ich.

Und wie verhält sich das dann mit Jabber, kann man dann auch mit Leuten chatten, die ICQ nutzen?
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Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Hi und THX@all,

leider hilft mir das meiste (außer Summer und Ralfman) momentan nicht weiter. Ich bin weder in dem einen noch in dem anderen und suche auch keine Alternative.
Mir geht es wirklich mal ganz speziell um mögliche Risiken/Gefahren/Hintertüren usw. die sich durch die Nutzung von solchen Messengerdiensten oder wie die sich auch immer nennen allgemein ergeben (also von mir auch MSN, UCQ & Co.). Ich denke da im Moment in Richtung Datenschutz, rechtliche Risiken, Missbrauch, Jugenschutz, Uhrheberrecht usw. sowie Leistungsverlust von Rechner und Netz, Hackmöglichkeiten, Datenverlust bzw. Datendiebstahl und was weiß ich nicht alles.

Die Vorteile als Kommunikationsmittel sind mir bekannt, die möglichen Nachteile würde ich gern mal erfahren. Ich habe oft das Gefühl, jeder ist on und redet darüber, hat aber keine Ahnung - außer hier natürlich ;-) Letzteres hätte ich aber in Grundzügen rein informativ gern, ohne jetzt unbedingt mich vollständig in die Materie einarbeiten zu müssen.

THX FR
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Beantwortet von son_quatsch Experte (5.3k Punkte)
www.der-beweis.de/b/jabber/

- Transport:
Ein Transport (manchmal auch Gateway genannt) ist ein Service, der von manchen Jabberserver Betreibern zusätzlich angeboten wird, und eine Verbindung zu AIM/ICQ/MSN/Y!M zulässt. Vorraussetzung dafür ist, dass man für den jeweiligen Dienst ein Konto benötigt, da sich der Transport mit z.B. deiner ICQ Nummer bei ICQ anmeldet, und deine ICQ Kontakte dich wie gewohnt in ihrer Kontaktliste sehen, und deine ICQ Kontakte in deinem Roster dann als Jabberkontakte erscheinen.
Ein ICQ Kontakt über einen Jabbertransport sieht ungefähr so aus: 123456@icq.transport.xy.
Der Transport leitet dann die Nachrichten aus ICQ nach Jabber weiter, und umgekehrt. Somit ist es ohne weiteres möglich auf Jabber umzusteigen, ohne dass man seine ehemaligen Kontakte verliert.
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Beantwortet von cottet Mitglied (325 Punkte)
Naja die Risiken sind so ähnlich wie beim Browsen oder Emailen, es ist nicht schwer, eine Kommunikation abzuhören, es fängt ja schon beim Provider an, der rein technisch gesehen alles einsehen kann (außer SSL/TLS Verbindungen).

Gerade bei Diensten wie MSN oder ICQ findet erstmal alles unverschlüsselt, unsicher statt, also im sogenannten Klartext. Bedeutet: Es kann abgehört, verändert, archiviert weden, ohne, dass du es merkst. Von daher ist eine sinnvolle Ende-zu-Ende Verschlüsselung durchaus angebracht, egal wie belanglos einem selber der eigentliche Inhalt erscheint.


archenemy,

sicher geht das über diese Transporte, aber das ist natürlich nicht wirklich der Hintergrund Jabber zu benutzen, nur, um dann doch wieder per ICQ zu kommunizieren :)
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Beantwortet von son_quatsch Experte (5.3k Punkte)
Datenschutz
gibt es quasi nicht, da alle gängigen Protokolle mehr oder minder in amerikanischen Händen liegt. Dort kennen die so etwas nämlich kaum - und anhand der schwammigen Umsetzung hier in Deutschland kann sich jeder selbst ausrechnen, wie es darum bestellt ist. Versuch doch mal Datenschutzbeauftragte bei ICQ und MSNM zu finden.

rechtliche Risiken
sind dieselben wie bei jeder anderen Kommunikation auch. Ich darf nichts verbotenes machen.

Missbrauch
wie bei anderen Anwendungen auch, die von vielen Leuten benutzt wird: verschicken von Spam, Vortäuschung falscher Tatsachen, Verleumdung, Ausspähen, Manipulieren...

Jugenschutz
derselbe wie bei jeder anderen Kommunikation auch: nämlich kein effektiver. Ich weiß nicht, ob mein Gegenüber minderjährig ist oder nicht. Genauso versuchen hierüber Leute Kontakte zu finden wie auch in einer üblichen Disko.

Uhrheberrecht
gilt genauso: ich darf es nicht verletzen. Inwieweit Urheberrechtsverletzungen über Messenger nachgewiesen werden können ist jedoch eine ganz andere Frage.

Leistungsverlust von Rechner und Netz
ist sehr unterschiedlich: offizielle Programme von ICQ oder MSNM sind eher resourcenlastig. Nicht jede freie oder alternative Software ist automatisch besser, aber die viele sind sehr viel effizienter.

Hackmöglichkeiten
ist hier besonders einfach: die Kommunikation kann nicht nur mitgelesen, sondern auch manipuliert werden. Protokolle wie Jabber unterstützen Verschlüsselungen.

Datenverlust
wie bei jeder anderen Netzwerkanwendung auch: kann unterwegs passieren. Inwieweit aber die Protokolle auf der Platte aufgehoben werden liegt auch wieder bei jeder Software selbst.

Datendiebstahl
besonders einfach, da die Kommunikation unverschlüsselt läuft und spätestens von den Server-Betreibern mitgelesen werden kann.


War das jetzt erschöpfend genug? Man sollte den Messenger (wie jedes andere Programm) unter Kontrolle haben: Ausführung überwachen, Zugriff aufs Internet, Speicheraktivität, Zugriff auf die Platte, Systemhooks... Weiß man erst einmal, was das Programm macht (anstatt es blind zu benutzen), kann man auch abschätzen, welchen Risiken man sich aussetzt. Ansonsten hilft Hirn - sprich: fremden Leuten nicht mehr erzählen, als man es auf offener Straße tun würde... nicht automatisch denken, dies und das wäre vollkommen legal, weils jeder macht... sich stets vor Augen führen, dass man bei unverschlüsselter Kommunikation nicht weiß, wer das alles mitliest... bei Verschlüsselung auch die Gegenstelle autentifizieren (sicherstellen, dass es auch derjenige ist, den man haben will)... usw etc...
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Beantwortet von archenemy Einsteiger_in (87 Punkte)
Ja Cottet,

das ist mir bewusst.

Das große Problem liegt eher daran, das meine ganzen Freunde und Bekannte, die sich in meiner Kontaktliste befinden ICQ nutzen, wie es wahrscheinlich bei vielen hier auch der Fall sein wird.

Ich wäre gerne offen für sowas, und würde es auch nutzen, aber wie du schon sagtest, ist es relativ zwecklos wenn ich dann trotzdem wieder mit der "ICQ - Kommunity" kommuniziere. Und ich bezweifle das ich jemanden davon überzeugen kann. Weil das ist ja Aufwand, und nicht so toll wie ICQ, außerdem ist es (wahrscheinlich) nicht bunt. Die grüne Blume ist ja so schön. Ach, das ganze Sicherheitszeug interessiert mich doch eh nicht, ich will doch nur chatten...


>.<
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Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
@son_quatsch

"son quatsch" war die Antwort gar nicht. So in etwa habe ich mir das auch vorgestellt. Also eigentlich wie immer, den gesunden Menschenverstand einschalten.

Kann ich eigentlich als Fragesteller nur "Lsg" anklicken und nicht "guten Antwort"?

Gruß FR
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Beantwortet von
Die grüne Blume ist ja so schön.

Wie überall. Für viele Leute ist buntes Aussehen wichtiger als Technik.
Wer würde sich sonst durchsichtige PC-Gehäuse anschaffen oder quietschbunte Folien aufs Mobiltelefon pappen? ;o)

Syno
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Beantwortet von cottet Mitglied (325 Punkte)
So ist es. Hauptsache einem Hype hinterherhecheln :)
Egal ob ICQ oder Skype o.ä. Das, was "alle" haben, muss auch automatisch gut sein. Über das Technische oder diverse andere Sicherheits- und Datenschutzbedenken machen sich zu wenige Gedanken. Sorglosigkeit und Naivität wird ja immer den meisten Internetusern vorgeworfen. Aber ist es wirklich nur ein Vorwurf oder entspricht es tatsächlich den Tatsachen? Ich würde sagen, letzteres.
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Beantwortet von sutadur Experte (3.6k Punkte)
Ich glaube auch, dass die meisten eher unbedarft an die Sache heran gehen und sich wenig Gedanken über die Sicherheit machen. Aber letztlich macht das auch nur bedingt Sinn, denn gerade im Internet kann man mit unter dem Aspekt der Sicherheit fast nichts machen, was nicht potentiell gefährlich ist. Und wenn man damit erstmal anfängt und wirklich nur "sichere" Dinge macht, schränkt das die Nutzung erheblich ein und jeglicher "Spaßfaktor", den das Internet inzwischen für viele (auch) darstellt, fällt dann im Grunde komplett weg. So muss man m.E. abwägen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen für eine vermeintlich Sicherheit, die gerade im Internet im Prinzip nicht erreicht werden kann.
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