18.3k Aufrufe
Gefragt in Plauderecke von hans889 Experte (3.7k Punkte)
Hallo Leute,

für alle, die es nicht wissen:
Auf der Petitionsseite des Deutschen Bundestages (komischerweise kann ich bei der Fragestellung keinen Link einstellen) kann seit vorgestern die Petition gegen die BKA-Zensur gezeichnet werden, was bereits von weit über 30.000 Bürgern getan wurde.

http://www.epetitionen.bundestag.de

Gruß Hans

77 Antworten

0 Punkte
Beantwortet von sutadur Experte (3.6k Punkte)
Wer sich tatsächlich für solche Seiten interessiert, wird
einfach einen anderen DNS-Server in seinem Router
einstellen

Dabei darf m.E. ruhig angezweifelt werden, dass die Masse der entsprechenden Internetnutzer dazu in der Lage ist.
0 Punkte
Beantwortet von supermax Experte (4.8k Punkte)
Jeder von uns hat zumindest eine Person mit ausreichendem technischen Verständnis in seinem Bekanntenkreis - irgendwo müssen die 20% potentiellen Verbrecher ja herkommen ;)

Ich ändere, wenn ich bei Familienmitgliedern oder Bekannten einen DSL- oder Kabelanschluß einrichten "darf", regelmäßig die Nameserver der jeweiligen Rechner bzw. Router auf die von OpenDNS, weil ich damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe, jedenfalls scheinen diese stabiler zu sein als die Nameserver einiger Provider.
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Update:

Gegenwind (13.5.09)

Interessante Betrachtung der Situation (ist schon etwas älter: 9.5.09)

etwas über die Petentin Franziska Heine (8.5.09)

WIKI Eintrag zum Thema

Stand Mitzeichner am 15. Mai 2009, 13:10:57: 81720
0 Punkte
Beantwortet von sutadur Experte (3.6k Punkte)
Jeder von uns hat zumindest eine Person mit ausreichendem technischen Verständnis in seinem Bekanntenkreis ...

Ja, schon, aber diese Person hat dann neben dem techn. Verständnis vielleicht auch schon mal davon gehört, wofür diese "Sperre" eigentlich gedacht ist. Insofern kann man schon davon ausgehen, dass derjenige, der darum bittet, dass man ihm doch mal helfen soll, eine solche "Sperre" zu umgehen, schon mal ein wenig schief angeschaut wird.
0 Punkte
Beantwortet von
All diese User würden künftig auf solch eine Stopseite umgeleitet und dort würde ihre IP erfasst. Anonymisierte Auswertung hin oder her, das BKA kann durchaus die Meinung vertreten, dass jeder 'Umgelenkte' eigentlich eine strafbare Handlung begehen wollte und die entsprechenden Daten anfordern
Sehr guter Beitrag. Wenn mit unserer Politik alles O.K. wäre, würde m.E. kaum jemand etwas dagegen haben, daß Seiten mit eindeutig verwerflichem Inhalt gesperrt würden. Jedoch haben die Politiker erst mal die Möglichkeit der Sperre ... was wird dann nicht alles noch gesperrt? Die derzeitige Regierung (Sch*ble) läßt ja nichts unversucht, unter dem Deckmäntelchen des Schutzes seiner Bürger jeden einzelnen zu überwachen. Wer sagt, daß die Sperre nicht nur ein weiterer Meilenstein ist, Kontrolle über das Internet zu bekommen? Schade, daß man zuerst an LÜGE denken muß, wenn Politiker etwas (dem Grunde nach gutes) vorhaben! Für den einzelnen ist leider zu wenig transparent, was in der Politik in letzter Zeit heranreift. Würde z.B. die Straßenverkehrsbehörde alle Straßen konsequent sperren, auf denen je ein Betrunkener gefahren ist, würde dann nicht Jedem die Sinnlosigkeit und Destruktivität für die übrigen Straßennutzern klar werden? Was jedoch ist der Unterschied zwischen dem vorgenannten Beispiel und dem, was die Regierung da vorhat? Ist der Unterschied wirklich so groß?

Kann man die Petition ohne schlechtes Gefühl unterzeichnen?
Und dennoch gebietet gerade das Gefühl, die Vorahnung, es zu tun.

Viele Grüße
0 Punkte
Beantwortet von
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Update, aktuell zu 100.000 Mitzeichner(innen):

Aktuelles Interview mit Franziska Heine - medienhandbuch.de (28.5.09)
"Zensursula" kann Kritiker nicht überzeugen - focus.de (27.5.09)

Stand Mitzeichner am 28. Mai 2009, 14:26:53: 102925
[sub][*](Bemerkung dazu: meine bisherigen Posts bez. Mitzeichner bezogen sich immer auf den Zähler der Übersichtsseite der Petition. Dieser hinkt jedoch leider hinterher)[/sub]
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
sutadur schrieb am 15.05.2009 um 20:03 in A34:

Ja, schon, aber diese Person hat dann neben dem techn. Verständnis vielleicht auch schon mal davon gehört, wofür diese "Sperre" eigentlich gedacht ist. Insofern kann man schon davon ausgehen, dass derjenige, der darum bittet, dass man ihm doch mal helfen soll, eine solche "Sperre" zu umgehen, schon mal ein wenig schief angeschaut wird.

...und schon ist die Hexenjagd eröffnet. Auch an diesem Beispiel sieht man sehr deutlich, dass der Gesetzesentwurf in die völlig falsche Richtung geht. Was gestern noch ein normaler Konfigurationsvorgang war, ist heute schon verdächtig und morgen... illegal?

Auf ein mehr alltägliches Beispiel übertragen, wäre die Aussage dann ungefähr die gleiche wie z.B. "Ab sofort ist es verboten für die Telefonnummernsuche ein anderes Telefonbuch als das der deutschen Telekom zu benutzen".

Auch verschiedene Kommentare die man so Web lesen kann bezüglich "Umgehung" der sogenannten "Sperre", sind teilweise auf dem Mord-und-Totschlag-garniert-mit-weiblicher-Oberweite-Niveau einer gewissen Zeitschrift die einem bei der Meinungsbildung helfen soll. Da wird im Web hier und da von der ach so bösen "DNS Umgehung" gesprochen. Nur, das hat nichts mit gut oder böse zu tun, und auch nichts mit Umgehung im eigentlichen Sinne; das ist ein ganz normaler Bestandteil der Internet-Konfiguration. Das sich der Internetbenutzer heutzutage in der Regel kaum noch bis gar nicht mehr mit DNS, Gateway, Proxy und ach-geh-mir-fort beschäftigen muss, ist ein ganz anderes Thema.
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
In der aktuellen c't gibt es auf Seite 55 ein Artikel mit dem Titel "Schadensbegrenzung" und dem Untertitel "Warum die geplante Kinderporno-Sperre nicht Gesetz werden darf" der sich mit dem Thema auseinandersetzt.

Bezogen auf das Thema Hexenjagd ein Ausschnitt daraus:

Doch der aktuelle Gesetzentwurf sieht vor, dass Daten von Personen, die auf Seiten eines gesperrten Servers landen und so die Stoppseite abrufen, erfasst werden können. Justizministerin Brigitte Zypries erklärte dazu, dass dann ein Anfangsverdacht für Ermittlungen gegeben wäre. Das würde das mühsam aufgebaute Vertrauen der Nutzer zu den Behörden wieder zerstören. Wenn aber die Netznutzer nicht mehr wagen, Kinderpornofunde anzuzeigen, richtet dieses Gesetz mehr Schaden an, als es jemals nutzen kann.

Quelle: c't 2009, Heft 12, Seite 55, Absatz 11

Zu den Gefahren einer Zensur heisst es ausserdem:

Gerade hat das Landgericht Hamburg in einem Urteil (siehe c't 12/2009, S. 54) für den Provider Hansenet eine Mitstörerhaftung für illegale Inhalte grundsätzlich in Betracht gezogen und nur abgelehnt, weil eine DNS-Sperre in diesem Fall nicht zumutbar und nur beschränkt geeignet sei. Auch diese Argumente würden entfallen, wenn die Provider vom Gesetz zum Betreiben einer solchen Sperre, wenn auch für andere Inhalte, gezwungen wären. Das könnte zu einer Flut von Sperrverfügungen führen, die sich aus dem Urheber-, Marken- oder Wettbewerbsrecht ableiten.

Quelle: c't 2009, Heft 12, Seite 55, Absatz 13

Der komplette Artikel ist übrigens auch online verfügbar.
0 Punkte
Beantwortet von sutadur Experte (3.6k Punkte)
Was gestern noch ein normaler Konfigurationsvorgang war, ist heute schon verdächtig und morgen... illegal?

Was ist schon ein "normaler" Konfigurationsvorgang? Die Änderung der DNS-Konfiguration ist das allenfalls für Leute vom Fach. Unter "normalen" Umständen ist sowas auch gar nicht erforderlich, für den "normalen" Benutzer schon gar nicht.
...