[imgr=01-UEFI-Logo-200.png]01-UEFI-Logo-80.png?nocache=1372927881544[/imgr]Wie im ersten Teil bereits erwähnt, gibt es auch einen zweiten Weg um von GPT wieder auf die MBR Partitionierung umzusteigen. Dieser ist allerdings risikobehafteter, diesen sollten also nur erfahrene PC-Anwender ausprobieren.

Natürlich sollte auch wie beim ersten Teil vorher ein komplettes Backup gemacht werden, damit im Notfall das gesamte System einfach wieder zurückgesichert werden kann. Entweder man kopiert per dd (Linux Befehl) den kompletten Platteninhalt oder man nutzt ein extra Backupprogramm.

gdisk das Zaubermittel

In diesem Teil der Umstellung von GPT auf MBR wird gdisk benutzt. Mit diesem Tool kann man die Partitionierungstechnik ändern, auch ohne die gesamten Windows Daten auslagern zu müssen.

[imgr=03-Linux-Live-200.jpg]03-Linux-Live-200.jpg?nocache=1372928072125[/imgr]Um gdisk zu starten kann man einfach ein Live Linux nehmen, welches auf einer CD, einer DVD oder einem USB-Stick liegen kann. Sollte es auf dem Live Medium noch nicht vorhanden sein, so kann es über den üblichen apt-get Weg installiert werden. Wissen Sie nicht welches Live Linux Sie nehmen sollen, dann können wir Parted Magic empfehlen. Das Programm ist lediglich 330 MB groß und passt somit auf jeden aktuellen USB-Stick. Mit dem Programm unetbootin kann das Live Linux System auf einen Stick portiert werden, wobei der Stick gleichzeitig bootfähig gemacht wird.

Zusätzlich wird am besten ein originales Installationsmedium vom Betriebssystem verwendet. Haben Sie Windows 8 installiert, so legen Sie sich die Windows 8 Installations-DVD zurecht.

Schritt 1 Windows neustarten

Wichtig ist, dass Windows nun neugestartet und nicht heruntergefahren wird. Somit gelangt das System nicht in einen Schnellstart-Ruhezustand. Beim Neustarten sollte dann allerdings von dem Live Linux gestartet werden.

Schritt 2 GPT Datenträger herausfinden

Nun muss die Linux-Gerätebezeichnung des GPT Datenträger, welcher umgestellt werden soll, herausgefunden werden. Eine Liste mit allen Datenträgern erhält man durch den Befehl:

lsblk –l | grep disk

Gibt es nur eine Festplatte/SSD im Rechner, so ist es meist /dev/sda. Dessen GPT Partitionstabelle lässt man sich dann mit folgendem Befehl anzeigen:

gdisk –l /dev/sda

Alle diese und auch die künftigen Befehle müssen übrigens mit Root Rechten ausgeführt werden. Entweder meldet man sich als root vorher an oder man stellt vor jedem Befehl den Begriff „sudo“.

Schritt 3 gdisk in Aktion

Nun sollte der folgende Befehl ausgeführt werden, welcher gdisk im interaktiven Modus startet:

gdisk /dev/sda

Mit der Taste „p“ wird eine Liste der Partitionen angezeigt und mit der Taste „b“ sollte man vorher ein Backup machen.

Wurde das Backup gemacht und auf einen sicheren Datenträger abgelegt, so kann mit der Taste „g“ das Menü „convert GPT into MBR and exit“ aufgerufen werden. Hier sollte man wieder die taste „p“ drücken, damit gdisk eine Liste mit Konvertierungsvorschlägen anzeigt. Folgendes kann in der Liste angezeigt werden:

primary

Hier wird die GPT Partition in eine primäre MBR partition umgewandelt.

logical

Hier wird es ein logisches Laufwerk in einer erweiterten Partition.

onmitted

Hier geht die Partition verloren.

Diese Vorschläge sollten so auch übernommen werden. Gdisk muss manchmal Partitionen löschen, was aber nicht tragisch sein muss. Denn die 100 MB große Partition mit UEFI Bootloadern beispielsweise ist für den Start mit MBR überflüssig. Eine logische Partition muss dann erstellt werden, wenn vier primäre Partitionen nicht mehr ausreichen.

Hinweis

Sollten logische Laufwerke eingeplant sein, so machen Sie jede Partition, die vor einem logischen Laufwerk liegt am Ende um ca. einen MB kleiner. So hat gdisk gleich Platz für die Partitionierungstabellen. Um dies umzusetzen muss allerdings gparted genutzt werden, gdisk kann dies nicht.

04-gparted.png?nocache=1372928260194

Gefällt der gdisk Vorschlag für die geplante Partitionierung nicht, so kann dieser Plan auch angepasst werden. Mit den Tasten „r“ und „l“ können die einzelnen Partitionen primär oder logisch gemacht werden. Mit der Taste „o“ kann eine Partition weggelassen werden.

Hinweis

Die Windows-System und die Windows-Recovery Partition sollte aber unbedingt primär sein. Die Windows-Recovery Partition sollte zudem mit der Taste „a“ aktiv gemacht werden.

Es sollte nun auch geprüft werden, ob die zukünftigen Partitionen die richtigen Dateisysteme haben. Bei neuen Windowssystemen sollte es unbedingt NTFS (07)sein und nicht FAT32 (0c).

Gestartet wird die Konvertierung dann nun mit der Taste „w“. Mit dem folgenden Befehl kann dann anschließend geprüft werden, ob alles geklappt hat:

fdisk –l /dev/sda

Schritt 4 Alles Startklar machen

Wurde alles soweit ausgeführt, muss von dem Windows-Installationsmedium gebootet werden. Dort gehen Sie in die Eingabeaufforderung und geben folgenden Befehl ein:

bootrec /fixmbr

Nun muss noch auf der Recoverypartition der Bootcode erstellt werden:

bcdboot d:\windows /s e: /f BIOS /l de-de

Hinweis

Die Laufwerksbuchstaben müssen bei Ihnen eventuell angepasst werden. Welche die richtigen Buchstaben sind, können Sie wie im ersten Teil beschrieben über das Notepad erfahren.